Höchste Auszeichnungen für Verdienste in der Krebsforschung verliehen

(von links) PD Dr. Niklas Klümper, Prof. Dr. Elisabeth Heßmann, Prof. Dr. Markus W. Büchler, Prof. Dr. Michael Manns, Vorsitzender des Johann-Georg-Zimmermann-Kuratoriums, und Prof. Dr. Siegfried Piepenbrock, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung MHH plus.
(von links) PD Dr. Niklas Klümper, Prof. Dr. Elisabeth Heßmann, Prof. Dr. Markus W. Büchler, Prof. Dr. Michael Manns, Vorsitzender des Johann-Georg-Zimmermann-Kuratoriums, und Prof. Dr. Siegfried Piepenbrock, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung MHH plus. - Foto: Annika Morchner/MHH

Johann-Georg-Zimmermann-Medaille und Forschungspreis an führende Expertinnen und Experten überreicht

Hannover (pm/redk) – Der Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis sowie die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille zählen zu den bedeutendsten Auszeichnungen in der deutschen Krebsforschung. Am Donnerstag, den 5. Juni 2025, wurden die Preise feierlich an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) durch MHH-Präsidentin Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner überreicht.
„Ich gratuliere den drei Preisträgern ganz herzlich zur Auszeichnung. Ihr Wirken und die exzellente Forschung tragen dazu bei, Leben zu retten und die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten entscheidend zu verbessern“, so Prof. Hilfiker-Kleiner.

Finanziert wird der Johann-Georg-Zimmermann-Preis von der Förderstiftung MHH plus. Die Verleihung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N).

Ausgezeichnete Persönlichkeiten der Krebsforschung

Prof. Dr. Markus W. Büchler, einer der international führenden Chirurgen auf dem Gebiet der Bauchspeicheldrüsenkrebs-Therapie, wurde mit der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille geehrt. Der langjährige Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg hat mit seinen Studien weltweit anerkannte Therapiestandards etabliert und als Pionier moderne chirurgische Verfahren maßgeblich weiterentwickelt.

„Die wichtigste Erkenntnis der vergangenen Jahre ist, dass der Bauchspeicheldrüsenkrebs sein schreckliches Gesicht verloren hat“, sagte Professor Büchler. „Heute können wir den Patientinnen und Patienten dank modernster Technologie, innovativer Verfahren und jahrzehntelanger Erfahrung eine größere Heilungschance bieten als früher.“

Seit April 2023 leitet Professor Büchler den Aufbau des Botton-Champalimaud-Pankreaskarzinomzentrums in Lissabon.

Der mit 10.000 Euro dotierte Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis ging in diesem Jahr an zwei junge Wissenschaftler*innen: Prof. Dr. Elisabeth Heßmann von der Universitätsmedizin Göttingen und Privatdozent (PD) Dr. Niklas Klümper vom Universitätsklinikum Bonn.

Professorin Heßmann untersucht molekulare Mechanismen und Subtypen von Pankreaskarzinomen. Ziel ihrer Arbeit ist die Entwicklung gezielter, individualisierter Therapieoptionen. „Im Zentrum unserer wissenschaftlichen Arbeit stehen Mechanismen, die rund um das Genom hoch dynamisch reguliert werden und so in einem komplexen Zusammenspiel die Tumorbiologie und das Therapieansprechen des Pankreaskarzinoms beeinflussen. Wir wollen diese Prozesse besser verstehen, um wirksamere und gezieltere Therapieoptionen für diesen aggressiven Tumor anbieten zu können“, erklärte sie.

PD Dr. Klümper, Oberarzt in der Urologie des Universitätsklinikums Bonn, fokussiert sich auf personalisierte Therapien in der Uro-Onkologie. Seine Arbeiten zur NECTIN4-Amplifikation ebneten den Weg für mehrere biomarkergestützte klinische Studien mit Fast-Track-Zulassung durch die FDA. „Die Auszeichnung mit dem Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis ist eine große Ehre und Bestätigung dafür, dass unsere Forschung konkrete Fortschritte für eine präzisere und patientenorientierte Krebstherapie ermöglichen kann“, so Dr. Klümper.

Der Johann-Georg-Zimmermann-Preis

Der Johann-Georg-Zimmermann-Preis wurde erstmals 1973 verliehen und richtet sich an herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unter 40 Jahren. Er würdigt aktuelle Arbeiten auf dem Gebiet der Onkologie. Nach über 40 Jahren Förderung durch die Deutsche Hypothekenbank AG wird der Preis seit 2022 von der Förderstiftung MHH plus getragen und gemeinsam mit dem Comprehensive Cancer Center Niedersachsen vergeben.