Deutschlandticket: Verkehrsminister einigen sich auf Preiserhöhung ab 2025

Symbolbild: Deutschlandticket
Symbolbild: Deutschlandticket - Foto: Matthias Falk

Olaf Lies fordert bessere ÖPNV-Angebote und faire Finanzierung des Deutschlandtickets

Hannover (redk). Die Verkehrsminister der Länder haben während einer Sonder-Verkehrsministerkonferenz über die künftige Preisgestaltung des Deutschlandtickets beraten. Dabei wurde beschlossen, den Preis des bundesweit gültigen Tickets ab dem 1. Januar 2025 auf 58 Euro anzuheben. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies begrüßte die Einigung, äußerte jedoch auch Kritik an der Zurückhaltung des Bundes bei der Preisgestaltung.

„Die heutige Entscheidung bedeutet Preisstabilität für das Jahr 2025 und bis weit hinein in das Jahr 2026. Es ist erst einmal gut, dass wir eine Einigung gefunden haben“, kommentierte Lies. Er hätte sich allerdings ein Stufenmodell vorstellen können – mit einer Anhebung auf 54 Euro im Jahr 2025 und 58 Euro im Jahr 2026. Trotz dieser Präferenz betonte Lies die Wichtigkeit der Einigung, um das Deutschlandticket langfristig zu sichern. „Auch die Länder, die sich einen größeren Preissprung gewünscht hätten, haben letztlich die Entscheidung mitgetragen“, erklärte er weiter. Der Minister hob dabei die zentrale Frage hervor, das Ticket als Ganzes zu erhalten.

Lies kritisierte in diesem Zusammenhang den Bund für seine passive Rolle bei der Preisgestaltung. „Der Bund ist hier vor allem durch Zurückhaltung aufgefallen und wird seiner Rolle nicht gerecht“, stellte er klar. Dennoch bezeichnete er die nun gefundene Lösung als wichtigen Schritt zur Sicherung des Deutschlandtickets, das er als eines der größten verkehrspolitischen Erfolgsprojekte der letzten Jahrzehnte bezeichnete.

Akzeptanz des Tickets und Verbesserung des ÖPNV

Lies betonte, dass neben der Preisstabilität auch die Weiterentwicklung des Angebots im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von großer Bedeutung sei. Besonders in ländlichen Regionen müsse der Zugang zum ÖPNV verbessert werden, um den Menschen eine echte Mobilitätsalternative zu bieten. „Der Preis des Tickets stellt für viele Menschen eine Herausforderung dar“, erklärte Lies. Deshalb sei es wichtig, nicht nur den Preis im Blick zu behalten, sondern auch das Angebot zu verbessern. Er verwies darauf, dass Mobilität zunehmend ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge sei, ähnlich wie der Zugang zu medizinischer Versorgung oder bezahlbarem Wohnraum.

Sockelfinanzierung weiterentwickeln

Ein weiterer Punkt, den Lies ansprach, betrifft die Sockelfinanzierung des Deutschlandtickets. Aktuell beläuft sich diese auf 3 Milliarden Euro, die hälftig zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden. „Es muss bei einer fairen Aufteilung der Kosten bleiben“, forderte Lies. Der Minister wies darauf hin, dass der Sockelbetrag bereits zum Start des Tickets zu niedrig angesetzt wurde und daher weiterentwickelt werden müsse. Es gelte nun, die Zeit zu nutzen, um eine tragfähige Finanzierungslösung für die Zukunft zu finden.

Mit der Entscheidung zur Preisanpassung des Deutschlandtickets ab 2025 ist ein wichtiger Schritt in Richtung Stabilisierung getan. Dennoch wird die Debatte um die Finanzierung und die weitere Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs voraussichtlich weitergeführt werden müssen.