Gesundheitsministerin Behrens: „Teams haben entscheidenden Beitrag zu hohen Impfquoten in Niedersachsen geleistet.“
Hannover (pm). Die 157 derzeit noch im Einsatz befindlichen mobilen Impfteams (MIT) der Landkreise und kreisfreien Städte für COVID-Schutzimpfungen werden mit dem Jahreswechsel, wie im ursprünglichen Einsatzauftrag des Landes geplant, eingestellt.
Niedersachsen folgt damit den Beschlüssen des Bundesgesundheitsministeriums, die einen Übergang der COVID-Schutzimpfungen in das Regelsystem der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, der betriebsärztlichen Dienste sowie der Apotheken vorsehen. In Niedersachsen waren mit Stand von Freitag, den 9. Dezember, 77,6 Prozent der Bevölkerung grundimmunisiert, 67 Prozent dreimal und 18 Prozent viermal geimpft. Bei den Impfquoten gehört Niedersachsen damit im Vergleich der Bundesländer zur Spitzengruppe.
Gesundheitsministerin Behrens bedankt sich bei allen, die sich in den vergangenen 14 Monaten beim Aufbau und Einsatz der MIT engagiert haben: „Sie alle haben einen ganz entscheidenden Beitrag zu den überdurchschnittlich hohen Impfquoten in Niedersachsen geleistet und dafür bedanke ich mich sehr. Das Modell der Mobilen Impfteams war ein voller Erfolg, insbesondere mit Blick auf die Kampagne für die dritte Impfung im vergangenen Winter. Insbesondere in den Kommunen wurde Großartiges geleistet. Angesichts der rückläufigen Zahl der Impfungen in den zurückliegenden Wochen und Monaten sowie guter Impfquoten und einer hohen Grundimmunität in der niedersächsischen Bevölkerung ist es mit dem Jahreswechsel nun an der Zeit, die COVID-Schutzimpfungen in das bewährte Regelsystem zu überführen.“
Insgesamt wurden von den mobilen Impfteams mit Stand vom 9. Dezember rund 2,3 Millionen Impfungen durchgeführt, davon rund 1,5 Millionen Dritt- und rund 350.000 Viertimpfungen.
Zum 1. Januar 2023 werden vor diesem Hintergrund auch das niedersächsische Impfportal unter www.impfportal-niedersachsen.de sowie die Impfhotline des Landes unter der Telefonnummer 0800-9988665 abgeschaltet. Die Hotline ist noch bis einschließlich 30.12.2022, 18.00 Uhr, erreichbar. Im Anschluss beantwortet bis März 2023 eine Bandansage die wichtigste Frage: „An wen wende ich mich um einen Impftermin zu erhalten?“ Die Inhalte des Impfportals sind ebenfalls bis Ende dieses Jahres abrufbar.
„Zwischenzeitlich waren bei unserem Dienstleister mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Vergabe von Impfterminen und der Beantwortung von Fragen rund um die Impfungen im Einsatz. Auch bei Ihnen und allen anderen, die zum Gelingen dieser historischen Impfkampagne beigetragen haben, bedanke ich mich ganz herzlich“, so Ministerin Behrens.
Die COVID-Schutzimpfungen blieben aber auch über das Jahresende hinaus wichtig, so Behrens: „Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern werben wir auch im kommenden Jahr weiter für die Impfungen gegen COVID-19. Gerade auch mit Blick auf die bevorstehenden Feiertage, die wir mit unseren Familien und Freunden verbringen wollen, appelliere ich noch einmal an alle Niedersächsinnen und Niedersachsen: Prüfen Sie Ihren Impfstatus und nehmen Sie die Gelegenheit für eine erste oder zweite Auffrischungsimpfung unbedingt wahr. Auch wenn wir die Pandemie heute vergleichsweise gut im Griff haben, ist das Virus nicht weg und es sollten sich insbesondere die Älteren mit den Impfungen vor schweren Krankheitsverläufen schützen.“
Das Land möchte den Landkreisen und kreisfreien Städten auch zukünftig ermöglichen, eigene Impfangebote zu koordinieren und damit insbesondere aufsuchende Impfaktionen durchzuführen. Entsprechende Möglichkeiten werden derzeit vom Gesundheitsministerium erarbeitet und zeitnah mit den kommunalen Spitzenverbänden erörtert. Dabei sind auch die Rahmenbedingungen, die die neue Corona-Impfverordnung des Bundes setzt, zu beachten.
Weitere Informationen zu den COVID-Schutzimpfungen und dem Corona-Virus finden Sie unter www.impfen-schuetzen-testen.de sowie unter www.niedersachsen.de/coronavirus .
Wissenswert
Hintergrund MIT:
Nachdem die 50 großen Niedersächsischen Impfzentren zum 1. September 2021 auf Wunsch des damaligen Bundesgesundheitsministers geschlossen wurden, hatte das Land ab Oktober gemeinsam mit den Landkreisen und kreisfreien Städten eine neue Infrastruktur für die COVID-Schutzimpfungen aufgebaut.
Die mobilen Impfteams der Kommunen sollten insbesondere aufsuchende Impfaktionen durchführen und das Angebot des niedergelassenen Systems sowie der betriebsärztlichen Dienste ergänzen. Das Land übernahm dabei die Finanzierung der Teams, die Zuständigkeit für den Aufbau und Einsatz der Teams vor Ort lag bei den Gesundheitsämtern.
Angesichts eines hohen Bedarfs an Schutzimpfungen durch die allgemeine Empfehlung einer dritten COVID-Schutzimpfung der STIKO im November 2021 wuchs die Zahl der MIT von 86 in der 41. KW 2021 auf zwischenzeitlich bis zu 242 an.
Impfrekorde MIT:
In der KW 50 des Jahres 2021 wurden durch die MIT insgesamt 218.436 Impfungen durchgeführt. Der Tagesrekord wurde am 23.12.2021 mit 51.322 Impfungen erzielt. In der 48. KW dieses Jahres wurden hingegen nur noch rund 8.000 Impfungen von den MIT durchgeführt, also etwas mehr als 1.000 am Tag.
Kosten MIT:
Mit Stand von Anfang Dezember 2022 wurden den Landkreisen und kreisfreien Städten insgesamt rund 158 Millionen Euro für den Einsatz der MIT erstattet. Die voraussichtlichen Gesamtkosten werden Stand heute auf ca. 180-190 Millionen Euro geschätzt. Eine Gesamtabrechnung kann erst nach dem Ende des Einsatzauftrages erfolgen. Die Mittel kommen aus dem Sondervermögen des Landes zur Bekämpfung der Pandemie. Der Bund hat seinerzeit zugesagt, 50 Prozent der Kosten des Landes zu erstatten.
Hintergrund Impfhotline und Impfportal:
Die Impfhotline und das Impfportal wurden vom Dienstleister des Landes, Majorel, im Winter 2020 zunächst für die Vergabe von Terminen in den 50 Impfzentren bereitgestellt. Der Dienstleister übernahm darüber hinaus ausschreibungsgemäß auch die Hardware-Ausstattung sowie den Support der Impfzentren und später auch der MIT.
Hotline-Daten und Rekorde:
Die Hotline startete am 15.12.2020 mit 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Ziel von 150 MitarbeiterInnen wurde Mitte/Ende Januar 2021 erreicht. In der Spitze waren knapp über 1.100 Mitarbeiter in der Impfterminvergabe beschäftigt (ab April 2021).
Insgesamt hat die Hotline bis Ende November mehr als 4 Millionen Anrufe entgegengenommen.
Der Tageshöchstwert von angenommenen Anrufen war am 14.04.2021 mit insgesamt rund 50.000 angenommenen Anrufen. Der Tageshöchstwert von Anrufversuchen war am Starttag der Impfterminvergabe am 28.01.2021 mit fast 9 Millionen Anrufversuchen insgesamt, davon rund 2.4 Millionen Anrufe in der Zeit zwischen 8 und 10 Uhr vormittags.
Zugriffszahlen Impfportal:
Insgesamt gab es mit Stand von Anfang Dezember 2022 rund 2 Milliarden Zugriffe auf das Impfportal.
Der Höhepunkt lag am 7. Juni 2021 bei rund 40 Millionen Aufrufen. An diesem Tag wurde seinerzeit die STIKO-Priorisierung im Impfportal aufgehoben.
Wichtig: Zugriffe sind nicht gleichzusetzen mit Personen. Der Aufruf jeder einzelnen Seite des Portals zählt als ein Zugriff.