Langenhagener Feuerwehren wurden heute am frühen Morgen zu einem Gefahrguteinsatz an die Münchner Straße alarmiert
Langenhagen (pm/red). Die Ortsfeuerwehr Godshorn wurde am Mittwochmorgen, gegen 3.13 Uhr, zu einer ABC-Erkundungslage alarmiert. Zuvor kam es bei Be- und Entladearbeiten auf einer Wechselbrücke zu einem Anstich eines 1.000l fassenden IBC (Intermediate Bulk Container). In der Folge trat die eingelagerte Essigsäure aus und ergoss sich in der Wechselbrücke und auf das Betriebsgelände.
Stichwort Essigsäure: Sie reizt die Atemwege und Schleimhäute
Wie Langenhagens Feuerwehr-Pressesprecher Stephan Bommert informierte, wurde zur Einschätzung der vorgefundenen Lage initial ein Atemschutztrupp eingesetzt. Entsprechend der GAMS-Regel wurde dabei die Gefahr erkannt (der Gefahrstoff trat weiterhin aus dem beschädigten Transportbehälter aus) Absperrgrenzen gezogen, die Menschenrettung durchgeführt (es wurde kontrolliert, ob der Lagerbereich geräumt war) und Spezialkräfte (hier der Gefahrgutzug der Stadtfeuerwehr) nachalarmiert.
Mit der Erhöhung der Alarmstufe auf abc2 wurden alle fünf verbleibenden Ortsfeuerwehren in den Einsatz mit einbezogen. Ein größerer Teil der Einsatzkräfte wurde auf Grund der weiteren Lageeinschätzung jedoch nicht mehr eingesetzt.
Schlussendlich konnte der Atemschutztrupp das angestochene Fass soweit drehen, dass aus der beschädigten Seite kein Gefahrstoff mehr austreten konnte. Im weiteren Verlauf wurde die Säure auf dem Hof mit Wasser verdünnt. Ein Messtrupp nahm während dessen umfangreiche Messungen in und außerhalb der Gebäude vor.
Im Einsatz vor Ort waren rund 50 Einsatzkräfte unter der Leitung von Ortsbrandmeister Michael Schuster. Die letzten ehrenamtlichen Einsatzkräfte konnten die Einsatzstelle dann gegen 6:15 Uhr verlassen.
Üben und trainieren – ein wichtiger Bestandteil dieses Ehrenamtes
Erst in der letzten Woche hatten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Langenhagener Feuerwehren einen ABC-Einsatz am ehemaligen Hallenbad in Godshorn, im Rahmen einer größer angelegten Übungssimulation, trainiert. Im Rahmen dieser Übung ging es dabei allerdings um einen vermeintlichen „Chlorgasaustritt“.
Gerade auch diese umfangreicheren Übungssimulationen sind ein unverzichtbarer Bestandteil für das immer wiederkehrende Einsatztraining. Die oftmals sehr gefährlichen Situationen in denen sich die Feuerwehrkräfte bewegen sind nicht zu unterschätzen und auch aus augenscheinlich kleineren Einsatzlagen können schnell nur schwer überschaubare Großeinsatzlagen werden.
Anmerkung:
Die Übungsabende und auch die größeren Übungsszenarien werden in der privaten Freizeit der Ehrenamtlichen absolviert. Dafür ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle.
