Häppchen-Touren, Hauptbahnhof und Krimi-Führungen sind Lieblinge des Publikums
Hannover (pm). Der Verein Stattreisen erholt sich langsam von den Folgen der Coronakrise. Im zu Ende gehenden Jahr 2022 führten die Tourguides 12.200 Gäste durch die Landeshauptstadt. 870 Führungen fanden statt, davon waren 550 Gruppenbuchungen und 320 offene Termine. Circa 100 Schulklassen spazierten mit Stattreisen durch Hannover. Damit erreichen die Besucherzahlen zwar noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie, sind aber auf einem guten Weg dorthin.
2019 hatte Stattreisen rund 20.000 Gäste durch Hannover geführt.
„Wir sind erleichtert über diese Entwicklung und freuen uns, dass das Publikum unsere Führungen nach wie vor so gut annimmt. Positiv ist, dass wir bei unseren offenen Terminen im Durchschnitt vier Personen mehr pro Führung teilnehmen konnten als vor der Krise“, sagt Stattreisen-Vorstand Wolfgang Schiemann, der selbst als Tourguide in der Rolle des Nachtwächter Melchior aktiv ist. Fast neun Monate lang hatte das Team den Betrieb quasi einstellen müssen, da Führungen in Gruppen nicht erlaubt waren oder es wegen hoher Auflagen keine Planungssicherheit gab.
Jetzt zeigt sich, dass Stattreisen mit seinen unterhaltsamen Touren den richtigen Nerv trifft: Alle kulinarischen Stadtführungen, bei denen es Häppchen in der City zu kosten gibt, waren in diesem Jahr ausgebucht. Zu den Publikumsmagneten gehörten auch die Tour durch den Hauptbahnhof mit Besichtigung der Geister-U-Bahnstation sowie die Nachtwächter- und Krimitouren.
Bei den Gruppenbuchungen gab es im Vergleich zum Niveau vor der Krise in diesem Jahr 350 Führungen und damit rund 7.500 Teilnehmer weniger. „Hier fehlen uns die Familienfeiern, Teamtreffen und Veranstaltungen mit anschließendem Rahmenprogramm“, sagt Schiemann. Derzeit kommen vermehrt kleine Gruppen zu den Terminen. 2022 waren es im Durchschnitt 10 Teilnehmer pro Gruppe, vor Corona lag der Schnitt bei 15 Teilnehmern.
Im neuen Jahr soll das Programm modernisiert werden. Der Vereinsvorstand aus Wolfgang Schiemann, Andrea Sieverding und Andrea Lorenz-Probst will damit verstärkt jüngere Erwachsene ansprechen. Die Subkultur Hannovers soll als eines von mehreren Themen neu erschlossen werden. Auch für Kinder soll es neue Angebote geben.
Stattreisen hat sich in den vergangenen 30 Jahren als erfolgreicher Anbieter der etwas anderen Städtetouren etabliert. Das Motto ist damals wie heute: Entdecke die eigene Stadt anSTATT zu verREISEN. Rund 60 Tourguides und Darsteller zeigen die Landeshauptstadt aus ungewohnten und spannenden Perspektiven.