Niedersachsens Gesundheitsminister und Experten rufen zur Grippe- und COVID-19-Impfung auf
Hannover (redk). Der Winter steht vor der Tür, und damit beginnt auch die Zeit der gehäuften Erkältungskrankheiten. Besonders gefährlich sind Erreger wie Influenzaviren, SARS-CoV-2, Pneumokokken oder RS-Viren, die schwere Krankheitsverläufe verursachen können. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig mit präventiven Maßnahmen zu schützen.
„Eine sorgfältige Körperhygiene spielt dabei eine wichtige Rolle“, erklärt der Niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi. „Oft unterschätzen wir, wie stark Hygiene zum Immunschutz beiträgt. Nicht nur gründliches Händewaschen, sondern auch eine sorgfältige Zahnpflege können dazu beitragen, Entzündungen zu vermeiden und das Immunsystem zu stärken.“ Gleichzeitig rät der Gesundheitsminister, Risikofaktoren wie Alkohol, Nikotin und andere Schadstoffe zu meiden und auf eine entzündungshemmende, gesunde Ernährung zu achten.
Dr. Philippi betont jedoch, dass die effektivste Schutzmaßnahme nach wie vor das Impfen bleibt: „Auch wenn die Pandemie hinter uns liegt, ist das Coronavirus weiterhin präsent, genauso wie die jährlichen Grippewellen. Vor allem ältere Menschen und Personen aus Risikogruppen sollten sich daher impfen lassen – idealerweise gegen beide Erreger.“
Jetzt Impftermine vereinbaren – Schutz für sich und andere
Dr. Fabian Feil, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA), appelliert an alle Niedersachsen, die Gelegenheit zu nutzen, um sich vor dem Winter impfen zu lassen: „Wer bereits eine Grippe oder COVID-19-Erkrankung durchgemacht hat, weiß, dass die Symptome sehr schwer sein können und es Wochen dauern kann, bis man sich erholt hat. Eine Impfung kann schützen und Folgeschäden wie dauerhafte Herzprobleme vermeiden. Lassen Sie sich jetzt von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten, welche Impfungen für Sie sinnvoll sind.“
Neben dem Eigenschutz schützen Impfungen auch Kontaktpersonen und sind besonders für Menschen wichtig, die im Gesundheitswesen oder der Pflege arbeiten. „Durch eine Impfung schützen Sie auch Menschen, die Ihnen anvertraut sind“, erklärt Dr. Feil weiter.
Genügend Impfstoffe verfügbar – Jetzt impfen lassen
Thorsten Schmidt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), versichert, dass genügend Impfstoffe vorhanden sind: „Die besten Monate für die jährliche Grippeschutzimpfung sind Oktober und November. Nach der Impfung benötigt der Körper etwa 14 Tage, um einen ausreichenden Schutz aufzubauen. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig impfen zu lassen, um vor der Grippewelle gut geschützt zu sein.“ Schmidt empfiehlt, sich telefonisch in der jeweiligen Arztpraxis über Impftermine zu informieren.
Jede verhinderte schwere Erkrankung entlastet das Gesundheitssystem und ist ein solidarischer Beitrag zur Gesundheit aller. „Aus diesem Grund haben sich sowohl Gesundheitsminister Dr. Philippi als auch NLGA-Präsident Dr. Feil bereits gegen die Influenza impfen lassen“, ergänzt Schmidt.
Empfehlungen der STIKO – Umfassender Schutz durch verschiedene Impfungen
Die Influenza-Impfung wird insbesondere für Personen ab 60 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie für medizinisches Personal empfohlen. Auch Schwangere und Personen, die beruflich viel Kontakt zu anderen Menschen haben, sollten über eine Grippeimpfung nachdenken.
Für die COVID-19-Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) weiterhin, dass Personen ab 60 Jahren, immungeschwächte Menschen sowie Beschäftigte im medizinischen Bereich geimpft werden, um das Risiko schwerer Krankheitsverläufe und Infektionsübertragungen zu reduzieren.
Neu ist in diesem Jahr die Empfehlung für eine einmalige Impfung gegen RS-Viren für Personen ab 75 Jahren sowie für Menschen ab 60 Jahren mit schweren Vorerkrankungen oder Pflegebedürftigkeit. Für Neugeborene und Säuglinge wird eine prophylaktische Behandlung mit dem Antikörper Nirsevimab (Beyfortus) empfohlen.
Darüber hinaus sollten sich alle Personen ab 60 Jahren und Kinder ab zwei Monaten gegen Pneumokokken impfen lassen, um das Risiko von Lungenentzündungen zu reduzieren.
