Hannover (pm). Die Landeshauptstadt Hannover will sich weiterhin für die Entwicklung des Ihme-Zentrums engagieren und ihren Einfluss auf den Wohn- und Geschäftskomplex sichern. Aus diesem Grund will die Stadt auch künftig Büroflächen im Ihme-Zentrum mieten. Mit einer entsprechenden Beschlussvorlage befasst sich zunächst der Bauausschuss am Mittwoch, 7. Juli.
Zuvor war die Projekt Ihme-Zentrum Hannover GmbH (PIZ) mit dem Wunsch an die Verwaltung herangetreten, die im Mietvertrag festgelegten Fristen für einige Sanierungsschritte zu verlängern. Nach intensiven Gesprächen mit der PIZ möchte die Stadt dem entsprechen – sie knüpft jedoch den Nachtrag zum Mietvertrag an klare Bedingungen und eine enge Kontrolle des Baufortschritts. Der Hintergrund: Im März konfrontierte die PIZ die Stadt mit der Nachricht, dass die am 30. Juni ablaufende Frist zur Erneuerung der Fassade nicht eingehalten werden könne.
Der bestehende Vertrag gibt der LHH in diesem Fall ein Kündigungsrecht. Die Verwaltung führte Gespräche mit der PIZ, um Bedingungen für einen Nachtrag zum Mietvertrag zu erarbeiten, unter denen eine Fristverlängerung überhaupt denkbar wäre. Dazu gehören Instrumente, die eine größere Sicherheit geben, dass der Zeitplan auch tatsächlich umgesetzt wird. Für die kommenden 24 Monate ist ein enges, mit dem Investor abgestimmtes Korsett geschneidert worden, in dem der Baufortschritt extern überwacht wird. Stadt und PIZ haben beispielsweise Vertragsstrafen vereinbart, die anfallen, wenn Fristen nicht eingehalten werden.
Die PIZ verpflichtet sich erstmals vertraglich gegenüber der LHH dazu, die Gewerbeflächen im Ihme-Zentrum innerhalb von 24 Monaten zu sanieren. Die LHH stellt vertraglich sicher, dass ihre Beschäftigten erst nach Abschluss der wesentlichen Bauarbeiten wieder in das Ihme-Zentrum einziehen werden.
Oberbürgermeister Belit Onay und Stadtbaurat Thomas Vielhaber machen deutlich, dass die LHH die PIZ und den Investor nicht aus ihren Pflichten entlässt. „Das Verhandlungsergebnis sichert uns den Einfluss auf das Ihme-Zentrum, indem wir weiterhin Ankermieterin bleiben – unter der Maßgabe, dass die PIZ liefern muss“, erklärt Belit Onay die Position der Stadt. „Der nun vorliegende Vertrag ist damit ein Signal an die Wohnungseigentümer*innen und an die Öffentlichkeit.“