Ziel ist es pädagogisches Personal für Kindertageseinrichtungen in Langenhagen zu gewinnen
Langenhagen (pm). Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels in den sozialen Berufen sind viele offene Stellen in Kindertageseinrichtungen (Kitas) unbesetzt. Dies betrifft sowohl kommunale Kitas als auch solche in freier Trägerschaft. Die Stadt Langenhagen hat sich daher entschlossen, eine umfassende Qualitätsoffensive zu starten, um pädagogisches Personal für Kindertageseinrichtungen zu gewinnen und die Betreuungsqualität in den Kitas zu sichern.
„Die Stadt Langenhagen ist fest entschlossen, die Situation in den Kindertageseinrichtungen zu verbessern und sicherzustellen, dass alle Kinder bestmöglich betreut und gefördert werden“, sagt Bürgermeister Mirko Heuer. „Die Qualitätsoffensive ist deshalb ein wichtiger Schritt in diese Richtung und zeigt das große Engagement der Stadt, die Bedürfnisse der Familien und des pädagogischen Personals gleichermaßen zu berücksichtigen“ betont Eva Bender, Langenhagens Erste Stadträtin. Nach mehreren Anhörungen im Jugendhilfeausschuss wurde am 11. September nun die Qualitätsoffensive zur Fachkräftegewinnung beschlossen. „Ich möchte mich an dieser Stelle für den konstruktiven Dialog zwischen allen Beteiligten bedanken, der über mehrere Monate ging und zu jeder Zeit das Wohl der Kinder und der Fachkräfte im Blick hatte“, fügt Bender hinzu und benennt konkret folgende Punkte des Beschlusses:
1. Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende:
- Sicherung des Etats für Fortbildung, Supervision, Ausbildung und Teamentwicklung in den Kindertagesstätten
- Fortführung des Gesundheitstages in kommunalen Kindertagesstätten
- Anerkennung von Stufen und förderlichen Berufszeiten, die bei anderen Arbeitgebern erworben wurden, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind
- Schaffung von Möglichkeiten zur Eingruppierung von Erzieherinnen und Erziehern kommunaler Kindertagesstätten in Langenhagen nach SuE8b
- Die Gleichbehandlung aller Betreuungseinrichtungen in Langenhagen wird angestrebt
2. Personalgewinnung:
- Unterstützung jeder kommunalen Kita sowie jeder Kita in freier Trägerschaft mit mindestens vier Gruppen, durch eine mitarbeitende Person, die nach Abschluss ihrer Schulausbildung oder eines Bachelorstudiums ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) absolviert oder im Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) tätig ist
- Erweiterung der kommunalen Ausbildungsplätze und Anpassung der Vergütung
- Freistellung einer erfahrenen pädagogischen Fachkraft als „Fachkoordination Auszubildende/Ausbilder“ für alle kommunalen Kindertagesstätten und zur fachlichen Vernetzung mit den Ausbildungsstellen und der Fachschule
- Berücksichtigung von Arbeitszeiten für die Anleitung der Auszubildenden im Stundenkontingent der kommunalen Kindertagesstätten
- Einstellung einer mitarbeitenden Person (39 Wochenstunden, nach Tarif) auf einer Springerstelle der kommunalen Kindertagesstätten, die einer weiteren Berufsgruppe (z.B. Logopädie, Ergotherapie, Heilpädagogik, Kindheitspädagogik) angehört
- Sicherstellung des Etats für die dauerhafte und saisonale Werbung um Kita-Personal.
3. Entlastung des bestehenden Personals:
- Einbeziehung der Berufsgruppe „Hauswirtschafter/innen“ zur Unterstützung von Einrichtungen mit Krippen durch Einstellung von sechs Hauswirtschafter/innen (19,5 Wochenstunden, E5 TVöD)
- Kooperation mit einem externen Anbieter zur Unterstützung der kommunalen Kindertagesstätten bei der Arbeit mit Kindern mit Förder- und anderem besonderem Unterstützungsbedarf
- Erhöhung der Schließtage in den Kindertagesstätten um zwei Tage, zur Kompensation der im Tarifvertrag vereinbarten zusätzlichen Regenerationstage für pädagogische Fachkräfte
- Einverständnis zu bedarfsorientierten Änderungen der Kern- und Randzeiten der kommunalen Kindertagesstätten, in Absprache mit den jeweiligen Elternvertretungen. Die Änderungen sollen befristet sein und sich am aktuellen Betreuungsbedarf der Familien sowie der Personalsituation orientieren.
„Mit unserer Qualitätsoffensive stellen wir uns der Herausforderung und nehmen das Heft des Handelns in die Hand“, sagt Bürgermeister Mirko Heuer. „Das kostet uns rund 1,1 Mio. Euro und ist kein Pappenstiel.“
Heuer bedankt sich deshalb auch beim Rat der Stadt: „Die Politik hat das Thema Bildung zu einem strategischen Ziel erklärt und zugestimmt, dass die Mittel für diese Qualitätsoffensive zur Verfügung stehen“. „Wir sind uns sicher, dass das Geld gut investiert ist und Fachkräften und Kindern in Langenhagen gleichermaßen zugute kommen wird,“ sagt Eva Bender.