Regio Challenge vom 1. bis zum 30. September: „Iss, was um die Ecke wächst!“

Die Regio Challenge – einen Monat gilt: iss, was um die Ecke wächst
Die Regio Challenge – einen Monat gilt: iss, was um die Ecke wächst. - Quelle: LHH

Die „Regio Challenge“ lädt dazu ein, die täglichen Lebensmittel einmal jenseits der bekannten Pfade und Supermärkte einzukaufen

Hannover (pm). Im ganzen Monat September können sich Menschen in der Region Hannover wieder der Herausforderung stellen, nur Lebensmittel zu konsumieren, die in einer Entfernung von bis zu 100 Kilometern erzeugt und verarbeitet werden.

Die „Regio Challenge“ bietet dafür den perfekten Rahmen. So kann Jede und Jeder für sich herausfinden, wie viele Mahlzeiten mit ausschließlich regionalen Zutaten in diesem Zeitraum eingekauft und zubereitet werden können und ob das auch in Bioqualität zu schaffen ist. Ein Produktjoker pro Mahlzeit erlaubt aber auch Ausnahmen, zum Beispiel die geliebte Tasse Kaffee am Morgen.

Die Challenge lädt dazu ein, die täglichen Lebensmittel einmal jenseits der bekannten Pfade und Supermärkte einzukaufen, Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und die landwirtschaftlichen oder handwerklichen Betriebe in der Umgebung kennenzulernen. Diese Begegnungen tragen zur Wertschätzung der Lebensmittel bei.

Wo bekomme man Informationen?

Wer weiß, wo regionale Lebensmittel zu bekommen sind, hat schon den ersten Schritt getan. Zur Unterstützung hat das Regio Challenge-Team (Ernährungsrat Hannover und Region, Projekt Ökomodellregion im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover und Team Regionale Naherholung der Region Hannover) die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten im Internet unter www.hannover.de/regio-challenge  zusammengestellt. „Dort wird nicht nur die Vielfalt von regionalen Produkten dargestellt, sondern auch die Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten, zum Beispiel der Bauernmarkt, Bio-Lieferserviceangebote, Hofläden und auch die weniger bekannten Bezugsmöglichkeiten, wie die Solidarische Landwirtschaft, oder die Initiative Marktschwärmer“ betont Stefanie Reimann vom Regio Challenge Team. Zusätzlich hilft ein digitaler Einkaufsführer, die „Regio App“, bei der Suche. Wer sich die Frage stellt, welches Gemüse, Obst oder welche Kräuter bei uns im September wachsen, findet Antworten im Saisonkalender.

Eine weitere Herausforderung kann auch das Kochen mit regionalen Zutaten werden. Besonders dann, wenn die üblichen Gerichte überwiegend aus überregionalen Zutaten stammen, ist Kreativität gefragt. Dann müssen Alternativen zu Reis, Gewürzen oder der Avocado gefunden werden. Auch dafür liefert das Team Ideen, die auf der Internetseite zu finden sind und schafft Möglichkeiten, sich in den sozialen Medien dazu auszutauschen.

Auch auf den Restaurantbesuch muss im September nicht verzichtet werden: Zehn Gastronom*innen unterstützen die Challenge und legen im Aktionszeitraum den Fokus auf regionale Kost und bieten kreative regionale Gerichte an.

Veranstaltungen und Informationsstände

Ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm begleitet die Regio Challenge und lädt dazu ein, die Menschen und ihre Höfe kennenzulernen, die unsere Lebensmittel anbauen und verarbeiten sowie Vereine und Initiativen, die sich für regionale Ernährungsstrukturen stark machen.

Wer sich im September am Sonnabend in der Innenstadt aufhält, sollte unbedingt vormittags am Platz der Weltausstellung vorbeischauen. Hier informiert ein Gemeinschaftsstand der Ökomodellregion Hannover mit der Solidarischen Landwirtschaft Gut Adolphshof und der Demeter Bäckerei Backwerk über lokale Einkaufsmöglichkeiten und das Programm der Challenge. Ebenfalls jeden Sonnabend im September lädt der Bauernmarktverein auf den Moltkeplatz in der List jeweils mittags zu einem Kennenlernen der Höfe ein.

Das Gut Adolphshof öffnet während der Regio Challenge mehrfach seine Tore für die Öffentlichkeit. Los geht es am 3. September mit einer Kräuterführung und Lesung. An den folgenden Samstagen geben Hofführungen einen Blick hinter die Kulissen frei.

Auf dem Eschenhof in Springe können Kinder bzw. Erwachsene in der zweiten Septemberwoche die Hofhühner kennenlernen. Zu einem Rundgang durch den Permakulturgarten am Kronsberg lädt die Solidarische Landwirtschaft Hannover am 10.September ein. Ein „Tag der offenen Tür“ findet einen Tag später in der Gemeinschaftsgärtnerei Leveste statt. Der neue Trend „Meal Prep“ wird im Kochkurs von „Mahlzeit“, einer Foodbloggerin und Ernährungsberaterin am 14. September in der VHS aufgegriffen. An den Hannover Docks bei „Backwerk“ beginnt am 17. September eine Führung auf den Spuren der Brotherstellung. Am letzten Septemberwochenende können Familien auf einem Mitmach-Acker in Hemmingen beim Jäten, Graben und Gießen mithelfen.

Das ausführliche Programm mit insgesamt 32 Veranstaltungstagen und Hinweisen zu den Anmeldemodalitäten findet sich auch auf der Internetseite der Regio Challenge.

Regionalität geht alle an

Die vorgenannten Einkaufstipps, die Programme auf den Höfen und die Angebote der lokalen Gastronomen helfen dabei, im Aktionszeitraum möglichst viele regionale Mahlzeiten zu essen und sich der Herausforderung zu stellen. Für das Regio Team und die teilnehmenden Betriebe ist es aber genauso wichtig, möglichst vielen Menschen zu vermitteln, was um die Ecke wächst und sie mit der lokalen Landwirtschaft bekannt zu machen.

„Die Vorteile von regionalen Lebensmitteln müssen für alle sichtbarer werden“, so Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover. „Denn für Regionalität sprechen die kurzen Transportwege, die Sicherung nachhaltig und ökologisch wirtschaftender Höfe, der Erhalt unserer Kulturlandschaft und damit verbunden die Sicherung wertvoller Lebensräume für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt.“

Je mehr Menschen sich mit (bio-)regionalen Lebensmitteln versorgen, desto mehr können sich auch regionale Betriebe, wie Bäckereien, Getreidemühlen oder kleinere örtliche Schlachtereien etablieren und eine gesicherte Existenz finden. Das wiederum erleichtert die Versorgung der Menschen mit regionalen Lebensmitteln. Und nicht zuletzt unterstützt es die Ernährungssicherheit in schwierigen Zeiten. „So wirkt alles zusammen, man muss nur beginnen“, lautet das Motto des Regio Challenge Teams.

Unterstützung und Förderung

Die Aktion „Region Challenge: Iss, was um die Ecke wächst“ wird schon seit mehreren Jahren deutschlandweit durchgeführt. In Hannover und der Region ist sie ein Baustein des vom Land Niedersachsen geförderten Projektes „Ökomodellregion“, mit dem der Anteil an ökologischen Betrieben erhöht werden soll. Die Regio Challenge wird neben dem Land Niedersachsen auch durch die Sparkasse Hannover- Sparkassenbrief N+. unterstützt.