Auf Bitten des slowenischen Zivilschutzes entsandte das THW Einheiten für Brückenbau, Räumen und Schwere Bergung in das europäische Partnerland
Bonn (pm). In der Nacht auf Sonntag sind die letzten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Slowenien zurückgekehrt. Die ehrenamtlichen THW-Spezialistinnen und -Spezialisten errichteten zwei Brücken, räumten Bachläufe, beseitigten Treibgut sowie Geröll und richteten Straßen wieder her. „Während ihres zweiwöchigen Einsatzes haben unsere THW-Helferinnen und -Helfer gezeigt, wie umfassend ihre technischen Fähigkeiten sind. Sie haben in unserem europäischen Partnerland einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie Schäden der Überflutungen beseitigt haben. Die große Dankbarkeit der Bevölkerung und des slowenischen Zivilschutzes zeigt, wie wichtig diese Hilfe für die Menschen in Not war“, zieht THW-Präsidentin Sabine Lackner eine positive Bilanz.
Nachdem Anfang August verheerende Überschwemmungen in weiten Teilen Sloweniens starke Zerstörungen verursacht hatten, nahmen die ersten Einsatzkräfte des THW am 7. August im Norden des Landes ihre Arbeit auf. Auf Bitten des slowenischen Zivilschutzes entsandte das THW Einheiten für Brückenbau, Räumen und Schwere Bergung in das europäische Partnerland. Täglich rund 50 Einsatzkräfte aus THW-Ortsverbänden aus ganz Deutschland beseitigten in den folgenden zwei Wochen Schäden, die die Überflutungen nach den starken Regenfällen verursacht hatten. Insgesamt waren in dieser Zeit 95 THW-Helferinnen und -Helfer in Slowenien eingesetzt.
Mit einem Schreitbagger, der so genannten Einsatz-Rettungsspinne, einem 16 Tonnen schweren Kettenbagger sowie drei Kippern arbeiteten die THW-Spezialistinnen und -Spezialisten insgesamt 13 Einsatzstellen ab. Unter anderem richteten sie gemeinsam mit französischen Einsatzkräften eine 1,5 Kilometer lange Straße über einen Bergpass provisorisch wieder her, räumten Treibgut aus Bachläufen, entfernten Geröll sowie Schutt und unterstützten beim Verlegen von Betonrohren an einer Autobahn. Damit das Wasser wieder frei fließen kann, beseitigte der Schreitbagger an mehreren Regenrückhaltebecken angeschwemmte Baumstämme und Trümmer. Durch die vier steuerbaren Beine kann sich der Schreitbagger auch in steilem Gelände gut vorwärtsbewegen. Die Kipper des THW transportierten zudem bei hunderten Fahrten Baumaterial an die Einsatzstellen und entsorgten Schutt.
In der Stadt Prevalje kamen die Expertinnen und Experten der Fachgruppe Brückenbau zum Einsatz. Sie errichtete zwei Behelfsbrücken vom Typ Bailey, die durch die Überflutungen zerstörte Übergänge ersetzen. Die erste, 33 Meter lange Brücke im Stadtzentrum wurde am 16. August offiziell eröffnet. Die zweite Brücke am Stadtrand von Prevalje, die ebenfalls über den Fluss Mieß führt, stellten die THW-Einsatzkräfte am 18. August fertig. Die Brücken bestehen aus vorgefertigten Teilen aus Stahl und Holz, die das THW nach Slowenien transportiert hatte. Diese Bauweise ermöglicht eine schnelle Errichtung und große Stabilität. Die Konstruktionen sind für Belastungen durch Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu 30 Tonnen ausgelegt. „Diese beiden THW-Brücken stellen wichtige Verkehrsverbindungen wieder her. Sie erleichtern dadurch der Bevölkerung von Prevalje das Alltagsleben, weil nun lange Umwege entfallen“, erläutert THW-Präsidentin Lackner. „Die große Kompetenz der ehrenamtlichen THW-Einsatzkräfte an den Brücken-Baustellen und den anderen Einsatzstellen im Norden von Slowenien hat mich sehr beeindruckt. Besonders gefreut hat mich außerdem die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und den internationalen Partnern.“
Nach den heftigen Regenfällen in Slowenien hatte das THW Anfang August im Auftrag der Bundesregierung Einsatzkräfte in die betroffene Region entsandt. Das THW reagierte damit auf ein internationales Hilfeersuchen der slowenischen Regierung.