Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt vor Abzocke durch dubiose Online-Dienste

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Logo: Verbraucherzentrale Niedersachsen - Quelle: VZN

Hohe Preise und falsche Anbieter: Täuschende Websites verlangen viel zu hohe Gebühren für einfache Dienstleistungen

Hannover (pm/redk). Täglich erreichen die Verbraucherzentrale Niedersachsen Beschwerden über überteuerte Online-Dienste, die eine Täuschung von Verbraucherinnen und Verbrauchern darstellen. Besonders betroffen sind die Websites „post-nachsenden.de“ und „dein-rundfunkbeitrag.de“, die den Eindruck erwecken, offizielle Angebote der Deutschen Post und des ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice zu präsentieren. Doch hinter den Seiten steckt der Anbieter Digitaler Post Service FZCO mit Sitz in Dubai, der hohe Gebühren verlangt, obwohl die Daten lediglich an die offiziellen Stellen weitergeleitet werden.

So kostet der Nachsendeauftrag auf „post-nachsenden.de“ stolze 69 Euro, während der echte Service bei der Deutschen Post nur rund 30 Euro kostet. Ähnlich überteuert ist die Änderung des Rundfunkbeitrags, die auf „dein-rundfunkbeitrag.de“ mit 39,99 Euro berechnet wird – obwohl der offizielle Beitragsservice diesen Vorgang kostenlos anbietet.

„Leider merken Betroffene erst im Nachhinein, dass es sich nicht um die offiziellen Websites handelt“, erklärt Markus Hagge, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen, und ergänzt: „Unserer Ansicht nach legt es der Anbieter genau darauf an. Die Websites ähneln den offiziellen Seiten der Deutschen Post und des Beitragsservice. Wer nicht ins Kleingedruckte schaut, merkt daher gar nicht, dass ein Drittanbieter mit Sitz in Dubai hinter dem Angebot steckt.“

Die Masche ist nicht neu: Bereits im vergangenen Jahr sorgten ähnliche Seiten wie „service-nachsendeauftrag.de“ und „service-rundfunkbeitrag.de“ für eine Beschwerdewelle. Auch gegen diesen Anbieter, die SSS Software Special Service GmbH, führt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eine Sammelklage. „Die Seiten sind inzwischen nicht mehr online, die neuen Angebote sind aber quasi identisch. Der größte Unterschied ist, dass der Anbieter jetzt in Dubai sitzt, was rechtliche Schritte erschwert“, erklärt Hagge.

„Die Seiten sind inzwischen nicht mehr online, die neuen Angebote sind aber quasi identisch. Der größte Unterschied ist, dass der Anbieter jetzt in Dubai sitzt, was rechtliche Schritte erschwert“, erklärt Hagge.

Schutz vor Abzocke

„Wir raten daher dringend dazu, bei der Beauftragung von Nachsendeaufträgen oder Änderungen zum Rundfunkbeitrag auf die URL und das Impressum der Website zu achten“, so Hagge. Um gar nicht erst auf Websites dieser Art zu gelangen, könne es zudem helfen, die als „Anzeige“ markierten Treffer bei einer Online-Suche zu meiden.

Weitere Informationen und Hilfe gibt es auf der Website der Verbraucherzentrale Niedersachsen sowie durch eine kostenlose Beratung vor Ort, telefonisch oder per Video.

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