Verkehrssicherheitsaktion: „Stopp! Geisterfahrer im Radverkehr“

Bringen die ersten Hinweise an: (vo.li.), Ordnungsamtsleiter Boris Ehrhardt, Kontaktbeamter Dirk Schell und Verkehrssicherheitsberaterin Stefanie Eckler.
Bringen die ersten Hinweise an: (vo.li.), Ordnungsamtsleiter Boris Ehrhardt, Kontaktbeamter PHK Dirk Schell und Verkehrssicherheitsberaterin POKin Stefanie Eckler. - © Carl-Marcus Müller

Polizei und Stadt Langenhagen starten gemeinsame Aktion gegen „Geisterfahrer“ auf dem Radweg

Langenhagen (pm/mm). Viele scheinen es nicht zu wissen: Auch für Radfahrer*innen gilt ein Rechtsfahrgebot, das bedeutet es ist verboten auf den Radwegen entgegen der Fahrtrichtung zu fahren.

Die Polizei und die Stadt Langenhagen möchten mit der geplanten Aktion Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, die entgegen der vorgeschrieben Fahrtrichtung auf der Walsroder Straße unterwegs sind, auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen und darauf hinwirken, die rechte Straßenseite zu befahren.

Dazu werden noch in dieser Woche ca. 50 Hinweisplakate an neuralgischen Stellen entlang der Walsroder Straße , Berliner Platz bis Reuterdamm, angebracht. Diese weisen an Laternen und Lichtzeichenanlagen daraufhin die korrekte Fahrtrichtung zu benutzen.

Durch Geisterfahrer im Radverkehr werden nicht nur Radfahrende gefährdet, die in die vorgeschriebene Fahrtrichtung fahren, sondern auch die Falschfahrer selbst setzen sich einem erhöhten Unfallrisiko aus. Einbiegende und kreuzende Kraftfahrzeugführer*innen achten zunächst auf den von links kommenden Verkehr und können dabei den Radverkehr von rechts schnell übersehen. Auch der Begegnungsverkehr beim Befahren des Radweges entgegen der richtigen Fahrtrichtung bringt oftmals Gefahren mit sich.

In den Jahren 2018 – 2020 sind allein entlang der Walsroder Straße in der Stadt Langenhagen (Region Hannover) 39 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrenden in der polizeilichen Verkehrsunfallstatistik erfasst worden. Der Anteil der Unfälle mit Personenschaden betrug hierbei 87 Prozent. Auffällig hoch sind, mit 28 Unfällen, hierbei Abbiegeunfälle und Unfälle beim Einbiegen/ Kreuzen. Besonders im Fokus stehen vor allem die Zufahrten zu Einkaufscentren und größere Kreuzungsbereiche.

Die Hinweise sollen bis September 2021 bestehen bleiben. Kontrollstart ist bereits in der folgenden Woche. In dieser Woche stehen vor allem Verstöße von aber auch gegenüber Radfahrenden im Mittelpunkt der polizeilichen Verkehrskontrollen.

In unregelmäßigen Abständen wird dann das ganze Jahr über die Einhaltung der Verkehrsregeln kontrolliert. Unterstützt wird das Polizeikommissariat Langenhagen dabei zeitweise von Beamten der polizeilichen Fahrradstaffel aus Hannover. Für das Fahren auf der falschen Seite ist ein Verwarngeld von 20€ vorgesehen.

Ziel der Aktion ist die Reduzierung von Fehlverhalten und damit eine Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Allein im Jahr 2019 gab im gesamten Bereich des Polizeikommissariats Langenhagen insgesamt 1852 Unfälle, davon 109 Unfälle mit Fahrradfahrern. Hiervon wiederum wurden 68 Fahrradfahrer*innen leicht verletzt, 7 Radfahrer*innen trugen schwere Verletzungen davon.