Projekt stärkt die Integration und bietet Möglichkeiten, neue Freundschaften zu schließen
Langenhagen (pm). Vor sieben Jahren hörte es sich nach einem ambitionierten Ziel der beiden Initiatorinnen Gabriele Spier und Ulrike Jagau von der Kulturstiftung Langenhagen an. In diesem Jahr ist es wahr geworden. Bei der 13. Ferienaktion der Kulturstiftung haben neun kreative Jugendliche die 100er Marke geknackt. Aufgeteilt in zwei Teams werden derzeit die Telekomkästen Nummer 100 bis 106 in Angriff genommen.
Einhundert – diese Zahl ist ein Grund zum Feiern
Im Eickenhof 12 wurde gestern das 100. Multifunktionsgehäuse (MFG) mit Farbe und viel Motivation verschönert. Einhundert – diese Zahl ist natürlich ein Grund zum Feiern. Das sehen auch die jungen Künstler Paul und Noah Sekler sowie Jan Müller so. Paul Sekler zeigte an diesem Standort viel Kreativität und nahm in seinem Entwurf die historische Umgebung in die Gestaltung auf.
„Es ist toll, was die Jugendlichen in den letzten Jahren an kreativen Ideen umgesetzt haben“, freut sich Eva Bender, Sozialdezernentin der Stadt Langenhagen. „Diese Kunstwerke schaffen gleichzeitig auch wieder ein Bewusstsein für Kunst im öffentlichen Raum.“
Unterstützt werden die Jugendlichen in dem Projekt von dem Graffiti-Künstler Jonas Wömpner. Er leitet die jungen Künstler im Alter von zwölf bis 17 Jahren an; gibt ihnen wertvolle technische und gestalterische Tipps.
Was als Idee zur Verschönerung der grauen und zum Teil beschmierten Multifunktionsgehäuse der Telekom begann, ist bei vielen Jugendlichen heute fester Bestandteil des Ferienprogramms. Seit 2015 treffen sich Schulkinder und Jugendliche in den Oster- oder Herbstferien, um ihre Ideen zur Umgestaltung der grauen Kästen in die Tat umzusetzen.
„StreetArt – aus Grau wird Bunt“
Initiiert wurde das Projekt der Kulturstiftung Langenhagen „StreetArt – aus Grau wird Bunt“ von Gabriele Spier und Ulrike Jagau. Doch bei dem Projekt geht es nicht nur darum, die Kreativität und künstlerische Ausdruckfähigkeit zu fördern und an die Graffiti-Kunst heranzuführen, sondern auch um Integration. „Viele Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen kommen schon seit Jahren oder haben inzwischen sogar ihre Geschwister oder Freunde mitgebracht. Der Teamgeist ist toll und viele echte Freundschaften sind durch die StreetArt entstanden“, berichten Spier und Jagau.
Grundsätzlich sind die Ferienaktionen mit viel administrativer Arbeit verbunden. So müssen die Kästen im Vorfeld fotografiert, die Motive erarbeitet und zur Freigabe an die Telekom gesendet werden. „ Die Zusammenarbeit mit der Telekom läuft seit vielen Jahren fantastisch“, berichtet Spier. „Auch bei neuen und kurzfristigen Ideen, die während des Sprühens entstehen, unterstützt uns die Telekom mit schnellen Freigaben“.
Die Aktion der Jugendlichen kommt auch durchaus gut bei den Langenhagenern an. „Wir erfahren viel positive Resonanz“, berichtet Spier von Gesprächen mit Passanten. „Viele freuen sich, dass aus den tristen grauen Kästen, bunte und interessante Hingucker werden.“
Das Projekt finanziert sich ausschließlich aus Spenden
Um die Arbeit weiterhin fortführen und die teuren Sprühfarben kaufen zu können, freuen sich die die beiden Organisatorinnen immer über finanzielle Unterstützung. „Auch kleine Beträge sind sehr willkommen und helfen uns sehr“, erläutert Jagau. „Und da wir als gemeinnütziger Verein anerkannt sind, können wir selbstverständlich eine Spendenquittung ausstellen.“
Wer die Arbeit mit den Jugendlichen unterstützen möchte kann Geld auf das Spendenkonto der Kulturstiftung Langenhagen e.V. (IBAN: DE13250501800002051902, Sparkasse Hannover) überweisen. Dazu einfach bei der Überweisung den Zweck „Projekt StreetArt“ angeben.