GALOPPSPRÜNGE UND STUPSNASEN
Hannover (pm). Großer Hüpfer und kleine Hoppler: Auf dem Zoobauernhof im Erlebnis-Zoo Hannover sind neue tierische Lieblinge eingezogen. Vier Deutsche Riesenschecken und Dülmener Pferd Annalena erobern jetzt ihr Zuhause auf Meyers Hof.
Neben der Außenterrasse vom Hoflokal ist ein neues Areal entstanden. Vorbei an den Beeten mit bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen geht es zur Kaninchen-Anlage, die von den Zoo-Gärtnern und -Tischlern entworfen und gebaut wurde.
Vier kleine schwarz-weiße Stupsnasen hoppeln dort durch den bäuerlichen Garten. Die Riesen buddeln in der Erde des Beets, entspannen im Schatten des mit heimischen Kräutern bepflanzten Hochbeets oder hüpfen in ihr Häuschen, das mit dem dunklen Holz und einem urigen Fenster an einen Gartenschuppen erinnert – ganz im Stil der anderen alten Gebäude auf Meyers Hof.
Deutsche Riesenschecken gehören zu den alten Nutztierrassen. Besonders markant ist ihre charakteristische Fellzeichnung: am Kopf ähneln die schwarzen Flecken auf dem weißen Fell einem „Schmetterling“, rund um die Augen und an den Backen haben sie schwarze Punkte. Dazu kommen lange schwarze Ohren und ein dunkler Aalstrich mit Seitenpunkten. Die Deutschen Riesenschecken bringen etwa sechs Kilogramm auf die Waage und wurden ursprünglich zur Fleisch- und Fellgewinnung genutzt. Heute stehen sie auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) „unter Beobachtung“.
Auf der Roten Liste: Dülmener Pferde
Sogar als „extrem gefährdet“ gilt laut GEH die andere neue Bewohnerin auf dem Zoobauernhof: Die Dülmener Stute Annalena. Auf Meyers Hof leistet sie Exmoor-Pony Mona Gesellschaft. Auch Annalena hat ein markantes Äußeres mit ihrem silber-grauen Fell, der schwarz-beigen Mähne und dem dunkeln Aalstrich auf dem Rücken.
Die Tierpfleger beschreiben Annalena als sehr freundlich und menschenbezogen. Sie steht oft am Rand der Koppel und lässt sich von den Besuchern ausgiebig streicheln. Und macht auch gerne mit lautem Wiehern auf sich aufmerksam. Bei ihrem ersten Ausflug auf die große Koppel eroberte die 8jährige Stute mit Galoppsprüngen ihr Zuhause auf dem Zoobauernhof, was für großes Staunen bei ihren Mitbewohnerinnen, den Kühen, sorgte.
Das Dülmener Pferd ist die älteste Kleinpferderasse Deutschlands. 1 Bereits 1316 wurden die Dülmener Pferde urkundlich erwähnt – damals betrug ihr Lebensraum eine Fläche von mehreren tausend Hektar. Mit fortschreitender Kultivierung und Inbesitznahme des Landes wurden die Pferde immer mehr in den Bereich des Merfelder Bruches zurückgedrängt. Heute leben dort noch etwa 400 Dülmener Pferde ohne menschlichen Einfluss „wild“ auf einer Fläche von etwa 400 ha, die von der Familie Herzog von Croÿ zur Verfügung gestellt wird. 2
Mit den neuen tierischen Bewohnern auf Meyers Hof stellt der Erlebnis-Zoo zwei weitere alte Nutztierrassen vor, macht auf die Bedrohung und ihren wichtigen Erhalt aufmerksam.