DEHOGA Niedersachsen fordert faire Besteuerung, effiziente Arbeitskräfte-Einwanderung und Bürokratieabbau
Verden (redk). Der diesjährige Landesverbandstag des DEHOGA Niedersachsen, der vom 27. bis 29. Oktober 2024 in Verden stattfindet, vereint rund 230 Delegierte aus ganz Niedersachsen, die sich intensiv mit den drängendsten Themen der Branche auseinandersetzen. Im Fokus stehen die Forderung nach einer einheitlichen Mehrwertsteuer von 7% auf Speisen, Lösungen für den Arbeitskräftemangel und Maßnahmen zur Entbürokratisierung.
7% Mehrwertsteuer auf Speisen: DEHOGA fordert faire und einheitliche Regelung
Seit dem 1. Januar 2024 gilt für Speisen in der Gastronomie wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19%, während To-Go-Produkte weiterhin mit 7% besteuert werden. DEHOGA-Präsident Florian Hary fordert hier eine Rückkehr zu einer einheitlichen 7%-Regelung: „Unsere Argumente für eine einheitliche Besteuerung von Essen waren und bleiben gut. Unsere Publikation Sieben Wahrheiten zu 7% Mehrwertsteuer auf Speisen stellt dar, warum die 7% Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie für alle die beste Lösung ist.“
Die aktuelle Besteuerungslücke, so Hary, treffe Millionen von Menschen – von Geringverdienern bis hin zu Pflegebedürftigen. Die Differenzierung zwischen Speisen in der Gastronomie und Produkten wie Fertigsalaten oder Essenslieferungen sei absurd und ein massiver Wettbewerbsnachteil. Hary betont: „Diese Ungleichbehandlung muss endlich dauerhaft beseitigt werden! Deshalb: 7% einheitlich auf Essen!“
Arbeitskräftemangel: Branche fordert effizientes Einwanderungsgesetz
Der Fachkräftemangel bleibt für das niedersächsische Gastgewerbe ein zentrales Problem. Trotz einer leichten Markterholung fehlen aktuell in Niedersachsen rund 65.000 Arbeitskräfte. „Die Zuwanderung aus der EU reicht bei weitem nicht aus, um unseren Bedarf zu decken. Ohne Zuzug von Arbeitskräften aus Nicht-EU-Staaten wird es für viele Betriebe eng“, erklärt Hary. Der DEHOGA Niedersachsen fordert daher ein praxisnahes Einwanderungsgesetz, das gezielt auch Drittstaaten einbezieht.
Neben Fachkräften sollen auch Auszubildende stärker für die Branche begeistert werden. Der DEHOGA Niedersachsen setzt hier auf seine Kampagne GastroStarter, die über Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook junge Menschen anspricht und für eine Ausbildung im Gastgewerbe motiviert.
Entbürokratisierung: DEHOGA Niedersachsen fordert Entlastung
Ein weiteres Kernthema ist die Entbürokratisierung. Die zunehmende Bürokratie bindet Ressourcen und behindert das Tagesgeschäft vieler Betriebe. Hary fordert hier entschlossene Schritte seitens der Politik: „Der bürokratische Aufwand, mit dem wir täglich konfrontiert sind, hemmt Innovation und Weiterentwicklung in unserer Branche. Gerade in Zeiten, in denen wir uns nach den Herausforderungen der Pandemie erholen, brauchen wir weniger, nicht mehr Bürokratie.“
Der DEHOGA Niedersachsen setzt sich dafür ein, unnötige Vorschriften abzubauen und den administrativen Aufwand für kleine und mittlere Unternehmen deutlich zu senken.
DEHOGA
Der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) ist der Branchenverband des Hotel- und Gaststättengewerbes in Deutschland. Er vertritt die Interessen von Gastronomie und Hotellerie gegenüber Politik, Öffentlichkeit und anderen Wirtschaftsverbänden. Der Verband engagiert sich auf verschiedenen Ebenen – Bundes-, Landes- und Kreisverbände – und unterstützt seine Mitglieder in Bereichen wie Steuerpolitik, Arbeitsrecht, Ausbildung und Nachhaltigkeit.