Großeinsatz bei Waldbrand-Szenario in Bad Pyrmont: Regionsfeuerwehrbereitschaft 2 übt den Ernstfall

Kradmelder vor Ort im Einsatz. - © Regionsfeuerwehrbereitschaft

Effektive Zusammenarbeit und Herausforderungen bei Vegetationsbrandbekämpfung im Fokus

Hannover/Bad Pyrmont (redk). Am 7. September 2024 führte die Regionsfeuerwehrbereitschaft 2 (Barsinghausen, Gehrden, Ronnenberg, Seelze, Wennigsen) ihre jährliche Übung durch. Das Szenario: ein ausgedehnter Waldbrand im Stadtgebiet von Bad Pyrmont, der die örtlichen Einsatzkräfte an ihre Kapazitätsgrenzen brachte und überregionale Unterstützung aus der Region Hannover erforderlich machte.

Bereits um 5:15 Uhr setzte sich der Führungszug, bestehend aus der Bereitschaftsführung, dem Einsatzleitwagen (ELW 2) und zwei Kradmeldern, in Richtung des Schadensgebiets in Bewegung. Die restlichen Einheiten der Bereitschaft trafen sich an der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) Ronnenberg und stellten um 6:00 Uhr ihre Marschbereitschaft her. Der Konvoi bewegte sich über die Bundesstraßen B217 und B1 zum Bereitstellungsraum auf dem Festplatz Holzhausen, wo drei Kradmelder Kreuzungen sicherten, um eine unterbrechungsfreie Anfahrt zu gewährleisten.

Vor Ort wurde der Einsatzleitwagen einsatzbereit gemacht, während die Bereitschaftsführung von der örtlichen Einsatzleitung in die Lage eingewiesen wurde. Die ersten Planungen zur Eindämmung des Waldbrandes begannen, während Kradmelder das zugewiesene Einsatzgebiet sowie Wasserentnahmestellen erkundeten. Ein Drohnenteam aus dem Brandabschnitt 4 unterstützte die Einsatzleitung bei der weiteren Lageerkundung.

Die verschiedenen Züge der Bereitschaft erhielten spezifische Einsatzaufträge. So unterstützte der erste Zug die örtlichen Kräfte oberhalb der Sennhütte, um eine Ausbreitung des Feuers in östlicher Richtung zu verhindern. Hier wurde ein 10.000-Liter-Wasserbehälter aufgestellt, der von Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr befüllt wurde. Dabei mussten 3,8 Kilometer Strecke mit einem Höhenunterschied von 260 Metern überwunden werden.

Der fünfte Zug, spezialisiert auf Vegetationsbrandbekämpfung und Hochwasserschutz, wurde im westlichen Bereich zur Brandbekämpfung eingesetzt. Der vierte Zug, zuständig für die Wasserförderung, legte an einem Teich zwei Pumpen in Stellung und verlegte mithilfe von Schlauchwagen aus Seelze und Ronnenberg zwei 1.600 Meter lange Schlauchleitungen. Verstärkerpumpen überbrückten dabei einen Höhenunterschied von 200 Metern.

Ein zusätzliches Szenario beinhaltete die Rettung von verunfallten Forstarbeitern, die unter umgestürzten Baumstämmen eingeklemmt waren. Der zweite Zug übernahm die technische Hilfeleistung und befreite die Arbeiter erfolgreich.

Am Sammelplatz wurde die Verpflegung für die 230 Einsatzkräfte sichergestellt. Nach einer kurzen Abschlussbesprechung bedankte sich der scheidende Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt bei der Stadtfeuerwehr Bad Pyrmont für die Ausarbeitung der Übung und zog eine positive Bilanz. Besonders hervorgehoben wurde das neu aufgestellte Konzept des fünften Zugs, der sich auf Vegetationsbrandbekämpfung spezialisiert hat. In den kommenden Jahren soll dieser Zug mit zusätzlichem Gerät und Fahrzeugen ausgestattet werden, um Vegetationsbrände noch schneller und effizienter bekämpfen zu können.

Ein Dankeschön an den scheidende Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt
(v.l.) Kristof Schwake, Eberhard Schmidt und Helge Jakob – Ein Dankeschön an den scheidende Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt – © Regionsfeuerwehrbereitschaft

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