Grundstein für Misburger Bad gelegt

Grundsteinlegung Misburger Bad
Im Beisein von Oberbürgermeister Belit Onay wurde heute der Grundstein gelegt. - © Matthias Falk

Projekt nimmt Fahrt auf

Hannover (pm). Erstmals seit rund 30 Jahren baut die Stadt Hannover ein neues Schwimmbad: das Misburger Hallenbad. Gleichzeitig werden die Freibadaußenbecken saniert. Nun nimmt das Projekt Fahrt auf: Oberbürgermeister Belit Onay hat heute gemeinsam mit Sportdezernentin Konstanze Beckedorf sowie Michael Truthmann, Geschäftsführer der Industriebau Wernigerode GmbH, offiziell den Grundstein für das Bauvorhaben gelegt. Voraussichtlich bis November 2023 soll das 26,1 Millionen teure Projekt abgeschlossen werden. Der Neubau entsteht im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) durch die Industriebau Wernigerode GmbH (Niederlassung Schönebeck).

„Der Bau eines neuen Schwimmbades ist ein besonders seltenes, aber auch besonders wichtiges Ereignis. Deshalb freue ich mich, dass wir den Grundstein für die neue Anlage legen können“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay bei dem Termin und führte weiter aus: „Schwimmen zählt altersübergreifend nach wie vor zu den beliebtesten Sportarten aller Hannoveraner*innen. Zudem ist es wichtig, für Kinder Möglichkeiten zu schaffen, damit sie schwimmen lernen können. Auch die hiesigen Sportvereine, für die die neuen Wasserflächen ein neues ‚Zuhause‘ sein werden, bekommen mit dem Bau gute Angebote. “

Schwimmhalle mit Sauna, Freibad mit neuen Angeboten

Die Schwimmhalle wird ein 25 Meter langes Sportbecken mit sechs Bahnen und einer Sprunganlage bieten. Die Sprunganlage besteht dann aus einem Ein-Meter-Brett und einer Drei-Meter-Plattform. Hinzu kommen ein Lehrschwimmbecken mit einem Hubboden sowie ein Kleinkindbecken. Die Sauna bietet künftig drei Schwitzräume: finnische Sauna, Biosauna und Erdsauna im Außenbereich. Der umzäunte Saunagarten wird Sitz- und Liegemöglichkeiten in einer vor Einblicken geschützten Gartenlandschaft vorhalten.

Das Freibad erhält ergänzend einen circa 500 Quadratmeter großen Kinderspielbereich, bestehend aus Kletter- und Abenteuerspielplatz, Wasserspielplatz sowie Sand- und Matschspielplatz. Im hinteren Grundstücksteil wird ein etwa 600 Quadratmeter großer, multifunktionaler Fitness- und Sportbereich mit angrenzenden Rasenflächen und einer ruhigen Liegewiese angelegt. Dieses Areal lässt sich durch eine Zaunanlage zum Freibad so abtrennen, dass es außerhalb der Freibadesaison durch Bürger*innen genutzt werden kann.

Foyer mit großer Glaswand

Das Hallenbad entsteht an der Stelle des früheren Gebäudes. Die künftigen Schwimmgäste betreten das Bad an der Ludwig-Jahn-Straße/Ecke Seckbruchstraße über das Foyer, das mit einer großflächigen Glaswand Einblick in die Schwimmhalle mit dem Sportbecken bieten wird. Die Badeplatte des Hallenbads wird gegenüber dem Bestand deutlich abgesenkt und befindet sich nun auf der Ebene der Badeplatte der vorhandenen Freibadbecken. Die Zuwegung vom öffentlichen Straßenraum zum Haupteingang des Schwimmbads erfolgt über eine zentrale etwa vier Meter breite Rampe. Alle den Badegästen zugänglichen Bereiche des Hallenbads sind barrierefrei gestaltet.

Die Fassaden aus grauen Faserzementtafeln werden in Analogie zur historisch bedeutenden Zementindustrie des Stadtteils Misburg gestaltet. Ein Fassadenrücksprung kennzeichnet den Zugang deutlich und bietet zugleich einen überdachten und witterungsgeschützten Außenbereich. Die im Bestand durch Pkw-Stellplätze geprägte Grundstücksecke wird in einen Vorplatz mit Sitzmöglichkeiten als attraktiver Treffpunkt und Wartebereich für Badegäste umgestaltet.

Begrüntes Dach mit Photovoltaikanlage

Das Gebäude wird konventionell in Massivbauweise ausgeführt, wobei die Gebäudehülle Passivhauskomponenten aufweisen wird. Auf dem extensiv begrünten Dach des Hallenbads befindet sich künftig eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 99 Kilowatt-Peak. Zudem erzeugt ein Blockheizkraftwerk weiteren Strom für den Eigenbedarf. Die Abwärme wird für die Wassererwärmung und Heizung des Gebäudes genutzt. Eine auf dem Dach des Hallenbads befindliche, 500 Quadratmeter große Solarabsorberanlage erwärmt im Sommer die Freibadbecken.

Zahlen und Fakten kompakt:

Hallenbad:

  • Auftraggeber: Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Sport, Bäder und Eventmanagement
  • Projektsteuerung: Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Gebäudemanagement
  • Bauherr/ ÖPP: Industriebau Wernigerode GmbH, Niederlassung Schönebeck
  • Generalplanung: Krieger Architekten / Ingenieure GmbH, Velbert

Außenanlagen:

  • Projektsteuerung: Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün
  • Planung: Schröder Landschaftsarchitekten & Ingenieure, Essen   
  • Baubeginn: Oktober 2021 (Abriss)
  • voraussichtliche Fertigstellung: November 2023

Fläche:

  • Hallenbad: 5.409 Quadratmeter (Netto-Raumfläche) 
  • Freibad: 1.033 Quadratmeter (Netto-Raumfläche)
  • Baukosten: 26,12 Millionen Euro