Friday For Future ruft zu weltweiten Kundgebungen auf
Hannover (pm/bg). Gegen Mittag versammelten sich nach einem Aufruf von Friday For Future rund 2.000 überwiegend junge Menschen auf dem Opernplatz in Hannover um unter dem Motto #PEOPLENOTPROFIT für den Klimaschutz und die Einhaltung der 1,5° Grenze zu demonstrieren.
Für Friday For Future ist dieses schon der zehnte globale Klimastreik, der weltweit und in über 250 deutschen Städten durchgeführt wird. Mit dem Motto „People not Profit“ soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Mensch vor wirtschaftlichen Interessen stehen muss.
“Der neueste Klima-Bericht des IPCC macht unmissverständlich klar: Die aktuelle Politik, die kurzfristige Profite vor Menschen und planetare Grenzen stellt, zerstört die menschlichen Lebensgrundlagen. Um die 1,5°C-Grenze einzuhalten und die schlimmsten Folgen einzudämmen, brauchen wir jetzt einen Systemwechsel. Unsere Politik muss sich an denjenigen orientieren, die schon jetzt am stärksten von der Klimakrise betroffen sind”, sagt Darya Sotoodeh, Pressesprecherin der Bewegung in Berlin.
Jeden Tag zahlt die EU rund 500 Millionen Euro an Putin für Kohle, Öl und Gas aus Russland, wobei Deutschland einer der Hauptabnehmer russischer Energieimporte ist. Die Aktivist*innen fordern daher als eine Antwort auf den Krieg den Importstopp fossiler Energieträger aus Russland, sowie den schnellen Ausstieg aus fossilen Energien und die konsequente Beschleunigung der Energiewende.
“Indem die Bundesregierung weiter an Kohle-, Öl- und Gasimporten festhält, finanziert sie den Angriffskrieg Putins auf die Ukraine. Die Regierung ist in der Pflicht, die Importe zu stoppen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu beenden. Statt neue fossile Abhängigkeiten zu erschaffen, ist es jetzt die Aufgabe der Ampel-Koalition massiv in Wärmepumpen, Solaranlagen und Windräder zu investieren und soziale Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen”, sagt Jule Pehnt, Pressesprecherin der Bewegung aus Freiburg.
Am Rande kam es im Vorfeld zu einer Ausladung der eigentlich angekündigten Sängerin Ronja Maltzahn wegen des Tragens von Dreadlocks. Ihre Dreadlocks würden von Friday For Futures als Symbol des Widerstands von Schwarzer Menschen gesehen und dürften deshalb von ihr nicht getragen werden. Angesprochene Demonstrationsteilnehmerinnen hatten nur wenig Verständnis für die Aussagen seitens Friday For Future. Da bleibt ein klärendes Gespräch offen.
In Hannover sah man nur vereinzelt Solidaritätsbekundungen in Form von ukrainischen Fahnen oder Plakate mit direktem Bezug zur derzeitigen Kriegssituation in Verbindung mit Klimaschutzforderungen.