Konstruktiver Destruktivismus: „dialektische Malerei“
Veranstaltungshinweis
Langenhagen (pm). Der Hainhölzer Künstler Wolfgang K. Steidele stellt in der Retrospektive – Rollagen, entstanden in den Jahren von 2010 bis 2020, im Maritim Airport Hotel Hannover vom 18.Januar (Vernissage um 19:00 Uhr) bis 14.März 2024, aus. Die Ausstellung ist in dieser Zeit 24 Stunden geöffnet.
Beachtlich werden seine Bilder dadurch, dass Wolfgang K. Steidele seine Figuren nicht einfach malt: er formiert sie und deformiert sie zugleich. Das Mittel, dessen Ergebnis diese „dialektische Malerei“ ist, nennt Steidele konstruktiven Destruktivismus : er zerlegt Kontur, Farbe und Grund seiner figürlichen Komplexe in präzise Streifen oder Formen, so dass der Betrachter die vertrauten Figuren, kaum erkannt, schon wieder von der Auflösung bedroht sieht.
Aufbauend auf den tschechischen Dichter und bildenden Künstler Jiří Kolář, der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts mit surrealistischen Collagen in Berührung kam und die Rollage entwickelte, kreiert Steidele zwei oder mehrere selbst erstellte Ölbilder, zerstört sie dann und baut sie zu einem neuen Szenario wieder auf. Beeindruckend ist nicht nur die Technik, sondern vor allem das Ergebnis.