Neue Leiterin bringt frischen Elan und persönliche Erfahrungen in die Arbeit mit Jugendlichen
Langenhagen (pm). Rosalie Borchert hat vom ersten Moment an gepasst – sowohl ins Team als auch in den Job und zu den Jugendlichen. In ihrem neuen Büro sitzend streicht sie ihre nahezu johanniterroten Haare aus dem Gesicht und sagt: „Ich mache diesen Job nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil ich ihn gerne machen möchte.“ Nach acht Monaten als sozialpädagogische Fachkraft im Jugendzentrum (Jugi) Langenhagen übernahm sie im August dieses Jahres die Leitung der Einrichtung.
Schon als Jugendliche, als sie selbst ein Jugendzentrum besuchte, war Rosalie Borchert von der Arbeit der Sozialpädagogen fasziniert. „Damals haben mich vor allem die späten Arbeitszeiten und die zahlreichen Angebote beeindruckt. Heute motiviert es mich, zu wissen, dass ich Jugendlichen helfen und sie beraten kann – sei es bei Themen wie Drogen oder Gewalt, ihrem Alltag oder ihren Zukunftsplänen“, sagt sie. Vor ihrer neuen Stelle bei den Johannitern arbeitete die 28-Jährige als Jobvermittlerin für langzeitarbeitslose Menschen und absolvierte nebenbei einen Master in internationaler und interkultureller sozialer Arbeit. Danach ging sie auf Pilgerreise in Portugal und Spanien, mit neuen Erkenntnissen kam sie zurück: „Ich dachte zunächst, dass ich nach meinem Master promovieren müsste. Erst während meiner Pilgerzeit wurde mir klar, dass ich das nicht wirklich wollte.“ Es brauchte nur eine Hospitation im Jugendzentrum, um die Sozialpädagogin von der Arbeit der Johanniter zu überzeugen. Sie sagt: „Kaum etwas würde mich von diesem Job und meinem tollen Team abbringen.“
Die Initiative, eine erfahrene pädagogische Sozialarbeiterin als neue Leiterin des Jugendzentrums zu gewinnen, kam von Rosalie Borcherts Vorgängerin Jennifer Rihm. Es war ihr ein persönliches Anliegen: „Für die Jugendlichen und die pädagogische Arbeit war es mir wichtig, jemanden zu finden, den sie kennen und dem sie vertrauen, der aber auch vielfältige Erfahrungen mitbringt. Rosalie erfüllt all diese Kriterien: Sie hat im Jobcenter und mit Menschen mit Beeinträchtigungen gearbeitet und war bereits Teil unseres Teams.“
Ihre Erfahrungen kommen ihren neuen Aufgaben sehr zugute. Täglich besuchen etwa zwanzig Mädchen und Jungen mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen das Jugi. Rosalie Borchert und ihr Team bereichern den Alltag der Jugendlichen mit Ausflügen, Mädchentagen sowie Koch-, Sport- und Graffitiaktionen. Die Johanniter unterstützen außerdem bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche oder dem Schreiben von Lebensläufen. „Viele unserer Besucherinnen und Besucher kommen sehr offen mit ihren Problemen und Fragen zu uns. Wir haben die Aufgabe und die Chance, sie zu unterstützen und ihnen wertvolle Ratschläge mit auf den Weg zu geben“, so die neue Einrichtungsleiterin.