Zwei Unterführungen durch die Lister Meile sowie eine Überführung in der engeren Auswahl
- Vorauswahl für zweite Personenquerung getroffen
- Drei Varianten werden ergebnisoffen untersucht und bewertet
Hannover (pm). Die Vorplanung für die Erweiterung des Hannover Hauptbahnhofs schreitet voran. Für die geplante zweite Personenquerung hat die Deutsche Bahn (DB) in Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium eine Variantenvorauswahl getroffen. Drei Varianten wird die DB in den nächsten Monaten genauer ausarbeiten: Variante 1 sieht vor, den bestehenden Tunnel der Lister Meile künftig als Personenquerung zu nutzen und mit einer Treppe sowie einem Aufzug an der Ostseite an die Bahnsteige anzuschließen. Gleiches sieht die Variante 2 vor – zusätzlich ist dabei jedoch auch eine feste Treppe an der Westseite der Lister Meile zu den Bahnsteigen vorgesehen. Variante 3 beschreibt eine Überführung („Skywalk“) westlich der Lister Meile, die mit einer Treppe und einem Aufzug die Bahnsteige miteinander verbindet. Die Nutzung des ehemaligen Posttunnels mit den vorhandenen Rampen wurde ebenfalls geprüft, die Variante erfüllt jedoch nicht die technischen Voraussetzungen. Die drei verbliebenen Varianten werden nun ergebnisoffen untersucht, weiter optimiert und anhand verschiedener Kriterien bewertet, um eine Vorzugsvariante zu ermitteln.
Mit 750 Zügen und mehr als einer Viertelmillion Fahrgästen täglich ist der Hauptbahnhof Hannover einer der meistfrequentierten Bahnhöfe Deutschlands und bereits heute ein Nadelöhr im bundesweiten Bahnnetz. Mit der Vorplanung für die Erweiterung des Bahnhofes hatte die DB im Juni 2022 begonnen. Geplant ist u. a. ein neuer Bahnsteig für Gleis 15 und 16, umfangreiche Anpassungen im Spurplan, sowie ein digitales Stellwerk. Durch die Erweiterung soll der Verkehrsknoten im Sinne der DB-Strategie Starke Schiene deutlich attraktiver und leistungsfähiger gemacht werden, um ihn für die steigenden Anforderungen der Zukunft zu rüsten. Um mehr Fahrgäste für die klimafreundliche Bahn zu gewinnen und attraktive Verbindungen anbieten zu können, sollen nach der Erweiterung mehr Züge den Hauptbahnhof der Landeshauptstadt passieren können – sowohl im Nah-, als auch im Fernverkehr. Die zusätzliche Personenquerung ist zudem wichtiger Bestandteil, um den Bahnhof fit für den Deutschlandtakt zu machen. So sollen z. B. Umsteigezeiten reduziert werden, so dass Fahrgäste Anschlusszüge zuverlässiger und komfortabler erreichen.
Aktuell finden am Hauptbahnhof Hannover bereits umfangreiche Bauarbeiten im Zuge der Modernisierung statt. Die Erneuerung des Bahnsteigs B (Gleis 3 und 4) läuft auf Hochtouren. Bis 9. September sind die Gleise 3 und 4 deshalb abwechselnd gesperrt. Im Sommer 2025 wird das Bahnsteigdach erneuert und die Ausstattung (z. B. Vitrinen, Bänke) finalisiert. Der Bahnsteig A soll im Sommer 2025 fertiggestellt werden, der neue Treppenaufgang von der Hauptquerung dorthin noch in diesem Jahr.