Inflation und steigende Kosten machen Erhöhung um 3,3 Prozent notwendig
Region Hannover (redk). Die Ticketpreise im Großraum-Verkehr Hannover (GVH) werden zum 1. Januar 2025 angepasst. Die Regionsversammlung hat in ihrer Sitzung am Dienstag einem Vorschlag der Regionsverwaltung zugestimmt, der eine Preiserhöhung notwendig macht, um die finanziellen Herausforderungen durch Inflation und gestiegene Betriebskosten zu bewältigen.
Die Tarifanpassungen betreffen nahezu alle Ticketarten, mit Ausnahme der Kurzstreckenfahrkarte und der Schulfahrkarte für die Schülerbeförderung. Auch Sozialtarife und Angebote für Großkunden werden neu kalkuliert.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
- Einzelfahrtickets: Preiserhöhung um 20 bis 30 Cent, je nach Zone
- Kinderfahrkarten: Preisanstieg um 10 Cent (von 1,30 Euro auf 1,40 Euro)
- Jugendnetzkarte: Neuer Preis ab 2025 bei 18 Euro (vorher 15 Euro)
- Neuer eTarif: Digitale Abrechnung pro Kilometer, für Kinder um 70 % rabattiert
- Jugend-Deutschlandticket: Einführung zum Preis von 30,40 € ab Juli 2025
Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz erläutert: „Die Preise im GVH steigen um durchschnittlich 3,3 Prozent. Das ist eine Nachricht, die bei vielen Menschen nicht für großen Jubel sorgt. Wir haben aber keine andere Möglichkeit, da der Betrieb des ÖPNV schlichtweg teurer geworden ist. Die Energiepreise sind deutlich höher und auch die Personalkosten sind gestiegen.“
Regionspräsident Steffen Krach ergänzt: „Es ist uns wichtig, dass wir den ÖPNV weiterhin verlässlich gestalten. Das ist ein zentraler Schlüssel, um die Verkehrswende für die Menschen so praxistauglich wie möglich zu machen. Ich freue mich daher insbesondere, dass wir ab dem kommenden Jahr mit dem Jugend-Deutschlandticket eine attraktive Innovation anbieten werden. Wir wissen, dass gerade preisgünstige Angebote die Jugend zur ÖPNV-Nutzung bringt. Das ist einerseits gut für das Klima bei uns in der Region. Gleichzeitig ist das aber auch ein enorm wichtiger Schritt für soziale Teilhabe. ÖPNV muss bezahlbar und so einfach wie möglich sein – dafür steht die Region Hannover.“
Krach fügt hinzu: „Wer die Verkehrswende wirklich möchte, muss auch Verlässlichkeit schaffen. Das tun wir als Region Hannover, anders als die Bundesregierung aktuell. Es kann nicht sein, dass nach wie vor niemand seriös sagen kann, in welcher Form es ab 2025 mit dem 49-Euro-Ticket weitergeht. Hier muss schnellstmöglich Klarheit und Planbarkeit geschaffen werden. Verunsicherung ist das Letzte, was Pendler*innen jetzt brauchen.“