Weitere Einsatzkräfte aus Niedersachsen auf dem Weg in die Hochwassergebiete

Hochwasser
Symbolbild - Quelle: Pixabay

Insgesamt 1.100 niedersächsische Kräfte von Feuerwehr, Polizei und DLRG am Wochenende im Einsatz

Hannover (pm). In den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz werden die Rettungs-, Aufräum- und Bergungsarbeiten fortgesetzt. Dabei werden die Rettungskräfte seit dem späten Donnerstagabend auch von niedersächsischen Einsatzkräften unterstützt. Zwei Landeseinsatzzüge Wasserrettung der DLRG mit insgesamt 110 Personen sind im Rhein-Erft-Kreis eingetroffen. Die Einheiten verfügen über Spezialfahrzeuge u.a. mit Ladekran sowie Rettungsboote mit niedrigem Tiefgang, die speziell für den Einsatz bei Hochwasserlagen geeignet sind. Einsatzschwerpunkt soll die Personenrettung mittels Booten sein.

Im Laufe des heutigen Tages werden außerdem acht Kreisfeuerwehrbereitschaften (KFB) aus den Landkreisen Göttingen, Grafschaft Bentheim, Holzminden, Osnabrück, Schaumburg, Verden, Diepholz und der Region Hannover in die Regierungsbezirke Arnsberg, Düsseldorf und Köln entsandt sowie vier Hochleistungspumpen zur Verfügung gestellt. Aufgabe dieser Einheiten wird die Wasserförderung mit Pumpen sein. Eine KFB besteht aus ca. 100 Einsatzkräften der Feuerwehr und Hilfsorganisationen. Es werden also etwa 800 Feuerwehrleute im Einsatz sein. Dazu kommen noch 80 weitere Einsatzkräfte für die Hochleistungspumpen-Systeme. Zur Unterstützung des Krisenstabes in NRW wird eine Verbindungsperson des Landes Niedersachsen entsandt.

Auch die Polizei Niedersachsen unterstützt das Land NRW im Rahmen der aktuellen Ein-sätze im Katastrophengebiet. Im Wesentlichen werden die Beamtinnen und Beamte etwa zur Verhinderung von Plünderungen in den von Evakuierungen und Stromausfällen betroffenen Gebieten mit dem Schwerpunkt Rhein-Erft-Kreis zum Einsatz kommen. Auch Kräfte der Technischen Einsatzeinheit werden mit vier Schlauchbooten im Einsatz sein.

Zudem wurde dem Land NRW Unterstützung der Wasserschutzpolizei Oldenburg angeboten. Bis Montag werden aus Niedersachsen damit zunächst 100 Beamtinnen und Beamte der Polizei im Einsatz sein. Insgesamt sind also aus Niedersachsen am Wochenende 1.100 Kräfte von DLRG, Feuerwehr und Polizei im Einsatz.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Diese Hochwasserlage ist eine dramatische Herausforderung für alle Betroffenen. Dass so viele Tote zu beklagen sind und noch immer zahlreiche Menschen vermisst werden, ist eine Tragödie. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. Ich danke gleichzeitig allen Einsatzkräften, die sich aus Niedersachsen so schnell auf den Weg gemacht haben, und wünsche ihnen für ihren wichtigen Auftrag alles erdenklich Gute. Es ist gut, dass wir in dieser akuten Situation am Wochenende mit rund 1.100 Kräften aus Niedersachsen die Einsätze in unserem Nachbarland unterstützen können. Wir werden auch weiterhin unsere Unterstützung anbieten und bereithalten. Die aktuelle Lage zeigt leider, dass der Katastrophenschutz in Zukunft eine noch stärkere Bedeutung bekommen wird, weil derartige Wetterphänomene zunehmen werden. Es wird allerdings auch deutlich, dass wir schon heute strukturell sehr gut aufgestellt sind und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern hervorragend klappt.“

Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport hat bereits gestern in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) eine besondere Aufbauorganisation (BAO) geschaffen. Diese Organisation wird parallel zu dem noch laufenden Pandemieeinsatz des Kompetenzzentrums Großschadenslagen als eigene Stabsorganisation betrieben. Ziel ist es, die betroffenen Bundesländer mit Material und Einheiten aus Niedersachsen für angeforderte Bedarfe sehr kurzfristig zu unterstützen.

Die BAO koordiniert den gesamten Einsatz niedersächsischer Einheiten in anderen Bundesländern. Dazu zählt neben der Auswahl und Alarmierung der einzusetzenden Kräfte auch die enge Kommunikation mit den Behörden in den anderen Bundesländern. Damit wird der koordinierte Einsatz im Rahmen der überörtlichen Hilfe realisiert.