Ortsfeuerwehr Krähenwinkel übt beim Ausbildungsdienst die Personenrettung aus unwegsamen Gelände
Langenhagen/Krähenwinkel (pm/red). Bereits am vergangenen (Nikolaus-)Mittwoch wurden die Feuerwehrleute der Ortsfeuerwehr Krähenwinkel während ihres Ausbildungsdienstes zu einem besonderen Szenario gerufen. Zwei Mountainbiker hatten eine kleine Tour in der Nähe des Truppenübungsplatzes unternommen, bis einer der Fahrer seinen Begleiter aus den Augen verlor und schließlich die Rettungskräfte alarmierte.
Der Alarm erreichte die Feuerwehrangehörigen während ihres Dienstabends. Statt sofort auszurücken, erhielten die jeweiligen Fahrzeugführer Koordinaten des Einsatzortes mit welchen es unter Zuhilfenahme einer Waldbrandkarte galt, den genauen Einsatzort zu ermitteln. Nachdem diese erste Aufgabe abgearbeitet und der genaue Einsatzort festgestellt wurde, rückten die Einsatzkräfte zum ehemaligen Müllberg „Gedenkstein Wietzeblick“ nach Langenhagen aus.
Vor Ort wurde Einsatzleiter Patrick Schuricht vom Meldenden empfangen und in die Lage eingewiesen. Sofort verschaffte er sich einen Überblick und koordinierte die Suchaktion des vermeintlich verunfallten Mountainbikers. Für die Suche und Rettung des Verunfallten bildeten die Einsatzkräfte eine Suchkette und gingen koordiniert in den Bereich des vermuteten Unfalls vor. Nach kurzer Suche wurde der vermisste Fahrradfahrer im unteren Bereich des Müllbergs gefunden. Die Einsatzkräfte staunten nicht schlecht, als sie einen als gestürzten Nikolaus verkleideten Biker vorfanden.
Der verletzte Nikolaus wurde durch die Einsatzkräfte erstversorgt und anschließend achsengerecht, also besonders schonend für die Wirbelsäule und mit Blick auf mögliche Verletzungen auf ein Spineboard gelagert, bevor er zurück in wegsames Gelände verbracht und an den Rettungsdienst übergeben werden konnte. Aufgrund der Dunkelheit wurde die Einsatzstelle zuvor ausgeleuchtet.
Für einen möglichen Transport mit einem Rettungshubschrauber wurde ein möglicher Landeplatz in der Nähe erkundet und für die Landung eines Hubschraubers vorbereitet.
Ausgearbeitet wurde das Übungsszenario von Krähenwinkels Gruppenführern Frank Decker und Sören Bruns. Die hochmotivierten Einsatzkräfte haben die festgelegten Einsatzziele schnell und professionell abgearbeitet und staunten nicht schlecht, als sie erkannten, wer sich unter dem Nikolauskostüm verborgen hat:
Alexander Ajrumow feierte Anfang der Woche seinen 67. Geburtstag und tritt damit mit dem Ausscheiden aus der Einsatzabteilung nach 51 Jahren im aktiven Einsatzdienst der Ortsfeuerwehr Krähenwinkel in die Altersabteilung über. Um mit seinen Kamerad*innen ein letztes Mal gemeinsam aktiv zu werden, hatte er sich bereit erklärt den verunfallten Nikolaus für diesen Ausbildungsdienst zu mimen.
Zum Abschluss des Ausbildungsdienstes gab es vor Ort einen warmen alkoholfreien Apfelpunsch, sodass alle Beteiligte nach geglückter Rettung den Abend gemeinsamen ausklingen lassen konnten. Die Ortsfeuerwehr Krähenwinkel zeigt damit, dass sich die regelmäßige Übung und Ausbildung bezahlt macht und zu jeder Zeit auch in der Bewältigung ungewöhnlicher Szenarien schnell und professionell agieren kann.
Die Ortsfeuerwehr Krähenwinkel trifft sich alle zwei Wochen, in ungeraden Kalenderwochen mittwochs von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr zum Ausbildungsdienst im Feuerwehrhaus am Stadl-Paura-Platz 1 in Krähenwinkel. Interessierte sind gern willkommen und können dort einfach vorbeischauen, der erste Dienst im neuen Jahr findet am 17. Januar 2024 statt.