Hannover (pm). Die im Hannoverschen Stadtteil Seelhorst gefundene Reste einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sind am Donnerstagabend erfolgreich gesprengt worden. Mehr als 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Kampfmittelbeseitigungsdienst waren im Einsatz, um die Maßnahme erfolgreich umzusetzen.
Im Zuge von Sondierungen auf einer Fläche in der Kolonie Rosenhain (Am Schafbrinke) wurden am Donnerstagmittag Reste einer britischen Zehn-Zentner-Bombe gefunden, die die noch Sprengstoff und einen Zünder beinhalteten. Aufgrund der akuten Gefährdung entschieden die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen die Bombenreste zu sprengen. Hierzu war es erforderlich, einen Sicherheitsbereich mit einem Radius von rund 750 Metern um den Fundort zu evakuieren. Betroffen von der Evakuierungsmaßnahme im hannoverschen Süden waren etwa 6.300 Bürger*innen, die aufgefordert wurden, ihre Häuser und Wohnungen um 19:00 Uhr zu verlassen. Insgesamt suchten mehr als 130 Bürger*innen die Betreuungsstelle in der Sporthalle der Grundschule Suthwiesenstraße auf. 41 Personen mussten mit Krankentransportwagen in eine speziell dafür vorgesehene Betreuungsstelle in der Elsa-Brandström-Schule gebracht werden. Hierbei handelte es sich unter anderem auch um acht Patienten mit COVID-19-Bezug, die bis zur Aufhebung des Sicherheitsbereiches in den Krankentransportwagen verblieben. Um 22:45 Uhr meldeten die Räumkräfte Sicherheit im Evakuierungsgebiet.
Die Kampfmittelbeseitiger konnten mit ihren Arbeiten beginnen und um 23:03 Uhr die Bombenreste sprengen.
Durch die Auswirkungen der Sprengung kam es in der Gartenkolonie nach derzeitigen Erkenntnissen an acht Objekten zu Beschädigungen. Auch an einem Gewerbeobjekt in der Zeißstraße stellten Erkundungstrupps Schäden an Glasflächen fest. Angaben zur Schadenhöhe können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden. Die Sicherungsmaßnahmen an den betroffenen Objekten wurden eingeleitet.
Um 23:30 Uhr konnten auch die Bewohner*innen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Hannovers Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe und der Leiter der Feuerwehr Dieter Rohrberg zeigten sich nach Abschluss der Kampfmittelbeseitigung trotz der erforderlichen Sprengung und auch vor dem Hintergrund coronabedingter Anpassung der Einsatzabläufe äußerst zufrieden mit dem zügigen Verlauf der Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme.
Feuerwehrdezernent Von der Ohe betonte: „Durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten Kräfte konnte die Kampfmittelbeseitigung nach etwas mehr als acht Stunden abgeschlossen werden. Hierfür möchte ich den von der Evakuierung betroffenen Einwohnerinnen und Einwohnern, den vielen überwiegend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst ausdrücklich danken“.
Das Gesundheitsamt der Region Hannover begleitete die Kampfmittelbeseitigung und beriet die Einsatzkräfte bei der Umsetzung der Hygieneschutzmaßnahmen. Vom Beginn des Einsatzes bis zum Abschluss der Maßnahmen war ein Großteil der Einsatzkräfte etwas mehr als acht Stunden im Einsatz. Eingesetzt waren insgesamt 502 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen. Beim Bürgertelefon gingen bis um 00:30 Uhr 520 Anrufe ein.