Mobile Retter: Über 300 Menschen engagieren sich nun ehrenamtlich im Landkreis Peine

Screenshot: mobile Retter
Screenshot: Mobile Retter - Quelle: mobile-retter.de

Fünfjähriges Bestehen des Systems

Peine (pm). Im Landkreis Peine gibt es nun 300 Mobile Retter. Die neuesten qualifizierten Ersthelfer wurden vor Kurzem qualifiziert. „Die Mobilen Retter haben sich seit 2018 zu einem wichtigen Baustein in der Notfallversorgung im Landkreis Peine entwickelt. Ich danke den Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement“, erklärt Landrat Henning Heiß.

Seit dem Start im November 2018 wurden über 1550 Einsätze übernommen.

Die Rettungskette wird durch die Mobilen Retter an entscheidender Stelle gestärkt, ohne eine Änderung an der bisherigen etablierten Struktur des Rettungsdienstes vorzunehmen. Geht ein Notruf mit der Meldung eines Herz-Kreislauf-Stillstandes oder einer Bewusstlosigkeit in der Rettungsleitstelle ein, lösen die Disponenten neben dem Alarm für den Rettungsdienst auch eine Alarmierung über die Mobile Retter-App aus. Das zugrundeliegende System ortet dann registrierte Ersthelfer im unmittelbaren Umkreis des Einsatzortes und sendet eine Anfrage auf deren Smartphone. Durch die örtliche Nähe können die ehrenamtlichen Mobilen Retter sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, die gerade in den ersten Minuten entscheidend sind.

Hendrik Voges, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes und Chefarzt der Notfallklinik im Peiner Klinikum, berichtet von einem Einsatz zu Beginn der letzten Woche in der Peiner Innenstadt: „Bereits nach ein oder zwei Minuten waren Mobile Retter vor Ort, die den Patienten von den Erste Hilfe leistenden Passanten übernahmen. Als wir eintrafen, liefen die Wiederbelebungsmaßnahmen durch die Mobilen Retter bereits sechs Minuten. Als wir den Patienten im Klinikum einlieferten, war er bereits wach und stabil. Schnelles Eingreifen ist in so einem Fall entscheidend.“

Für Matthias Kniep, neuer Mobiler Retter und wohnhaft in Woltorf, ist sein Engagement ein persönliches Anliegen: „Am Bahnübergang Dungelbeck-Woltorf gibt es zum Teil Wartezeiten von 16 Minuten. Wenn im Dorf etwas passiert, kann es sein, dass der Rettungsdienst mit Blaulicht und Martinshorn an der Schranke steht und nicht weiterkommt.“ Nachdem sein eigener Sohn von einem medizinischen Notfall betroffen war, beschloss er zu handeln: „Es ist einfach wichtig sofort Hilfe vor Ort zu haben. Ich will dazu beitragen, dass das bei mir im Dorf gewährleistet ist“, so Kniep.