Zukunftsorientierte Entscheidungen und würdige Ehrungen: Feuerwehren der Region Hannover setzen neue Akzente
Hannover/Region (redk). Am letzten Sonnabend, 23.11.2024, fand im Haus der Region Hannover die „Große Dienstbesprechung 2024 der Regionsfeuerwehr“ statt. Rund 225 Führungskräfte und Gäste aus Politik und Verwaltung kamen zusammen, um die aktuellen Herausforderungen, Erfolge und zukünftigen Pläne der 20 Stadt- und Gemeindefeuerwehren sowie der 205 Ortsfeuerwehren zu diskutieren. Insgesamt vertreten diese Wehren etwa 9.500 Einsatzkräfte, die in der Region Hannover den Brandschutz für knapp 650.000 Einwohner sicherstellen – und das 365 Tage im Jahr rund um die Uhr. Der Anteil der Frauen in den 205 Regionsfeuerwehren liegt bei rd. 17 % und somit 2%-Punkte über den Landesdurchschnitt.
Einsatzzahlen steigen weiter an – Gesellschaftliche Bedeutung wächst
Im vergangenen Jahr rückten die freiwilligen Feuerwehren in der Region Hannover bereits zu 7.214 Einsätzen aus – das sind durchschnittlich 20 Einsätze pro Tag. Die Anzahl der Einsätze ist mit insgesamt 6898/neu 7214 (1515/neu 2018 Brände, 4121/3308 technische Hilfeleistungen/Rettungsdienste und 1262/1888 (sonstige Einsätze) weiterhin hoch. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen betonte Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing, dass der Wert der Feuerwehren nicht allein an Einsatzzahlen gemessen werden kann. Vor allem in kleineren Gemeinden leisten die Wehren durch ihre vielfältigen Aktivitäten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben.
Spitzenleistungen bei Wettbewerben und Lehren aus dem Weihnachtshochwasser
Besondere Erfolge wurden in diesem Jahr bei Wettbewerben gefeiert: Die Jugendfeuerwehr aus Osterwald-Unterende belegte den ersten Platz beim Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehren, während die Regions-Jugendfeuerwehr Nöpke den dritten Platz erreichte. Zudem errang die Ortsfeuerwehr Nöpke den ersten Platz beim niedersächsischen Leistungswettbewerb der Freiwilligen Feuerwehren.
Das Weihnachtshochwasser 2023 hat die Region Hannover besonders herausgefordert. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren und Verwaltung war hierbei vorbildlich, wie Mensing hervorhob. In Reaktion auf die Erfahrungen aus diesem Einsatz sollen die Mittel für den Katastrophenschutz verdoppelt werden, um die Region auf künftige Naturereignisse noch besser vorzubereiten.
Planungsänderungen und Investitionen in die Feuerwehr-Infrastruktur
Ein wichtiges Thema der Dienstbesprechung war die Zukunft der Feuerwehrzentren in der Region. Eine geplante Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover für ein gemeinsames Feuerwehrzentrum wurde verworfen. Stattdessen soll die Feuerwehrtechnische Zentrale Ronnenberg am bestehenden Standort modernisiert werden, wie Dezernentin Christine Karasch bekannt gab. Diese Entscheidung erleichtert die Planungen und vermeidet komplexe Vertragsgestaltungen.
Darüber hinaus stehen Investitionen in die Ausstattung und Ausbildung der Feuerwehren im Mittelpunkt. Eine Novellierung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes soll unter anderem neue, moderne Dienstkleidung für die Einsatzkräfte einführen und das Lehrgangsangebot erweitern.
Regionsbrandmeister Mensing kündigt Amtsende an
Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing kündigte an, dass er für eine dritte Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Seine zwölfjährige Amtszeit endet im November 2025. Die Nachfolge soll bis Jahresende geregelt sein, und der stellvertretende Regionsbrandmeister Lars Schwieger hat bereits Interesse an einer Kandidatur signalisiert.
Auszeichnungen für herausragende Verdienste
Im Rahmen der Veranstaltung wurden mehrere Feuerwehrleute für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet. Die Brandschutzabschnittsleiter Volker Kluth (Burgwedel) und Benjamin Moss (Springe) erhielten das Silberne Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes, während Brandmeister Hartmut Jagau (Abbensen/Wedemark) mit dem Goldenen Ehrenkreuz ausgezeichnet wurde. Jagau, der bereits seit 30 Jahren Ortsbrandmeister ist, wurde in diesem Jahr in seine sechste Amtszeit gewählt.
Feierlicher Abschluss
Die Tagung endete mit einem musikalischen Höhepunkt: Das Blasorchester des Feuerwehrverbandes Region Hannover unter der Leitung von Pieter Sikkema begleitete das traditionelle gemeinsame Singen der Deutschen Nationalhymne. Dankesworte richtete Karl-Heinz Mensing an die Musikerinnen und Musiker sowie an die Ortsfeuerwehr Landringhausen für die kulinarische Unterstützung und die organisatorische Hilfe durch die Region Hannover.
Mit diesen zukunftsweisenden Entscheidungen und den geplanten Investitionen stellt die Regionsfeuerwehr Hannover die Weichen für die kommenden Herausforderungen und würdigt zugleich das große Engagement ihrer Mitglieder.