Regionspräsident Krach zieht erste Bilanz – 100 Tage im Amt

100 Tage im Amt: Regionspräsident Krach zieht erste Bilanz.
100 Tage im Amt: Regionspräsident Krach zieht erste Bilanz. - Quelle: Region Hannover

Corona-Pandemie dominiert in den ersten 100 Tagen

Region Hannover (pm). Am 1. November 2021 hat Regionspräsident Steffen Krach sein Amt angetreten. Jetzt zieht Steffen Krach ein erstes Fazit und gibt einen Ausblick: „Die ersten 100 Tage waren dominiert von der Corona-Pandemie. Durch unser konsequentes Handeln legen wir die Grundlage, um so schnell wie möglich zurück zur Normalität zu kommen. Ein hohes Impftempo für alle Generationen und die frühzeitige Einführung der 2G-Regel helfen dabei.“

Kampf gegen die Corona-Pandemie

Seit November wurden 84 mobile Impfteams in Kooperation mit den Hilfsorganisationen Johanniter Unfall Hilfe, Arbeiter Samariter Bund, Deutsches Rotes Kreuz und Malteser Hilfsdienst aufgebaut, die in allen Städten und Gemeinden der Region Hannover im Einsatz sind. Die Strukturen für feste Impfstellen wurden geschaffen, unter anderem in der Ernst-August-Galerie, am Erlebnis-Zoo und im Lutherhaus in Hannover. An rund 50 Orten stehen offene Impfangebote zur Verfügung. Darüber hinaus besuchen mobile Impfteams nach Absprache Schulen, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Obdachlosenunterkünfte und weitere Stellen. Im Oktober letzten Jahres wurden 1476 Impfungen durchgeführt, im November waren es schon 59.528 und im Dezember dann mit einem Höchststand 156.382 Impfungen. Im Januar ist die Anzahl der Impfungen auf 70.572 zurückgegangen. Bis jetzt haben allein die mobilen Impfteams der Region Hannover 300.000 Impfungen innerhalb der letzten zehn Wochen durchgeführt. 57 Prozent der Menschen in der Region Hannover sind inzwischen geboostert – mehr als im Bundesdurchschnitt. Die Region Hannover hat früh mit dem Impfzentrum am Zoo die Initiative ergriffen und die Impfung von Kindern ermöglicht. Das Ergebnis: Mehr als jedes vierte Kind, nämlich 27 Prozent der Fünf- bis Elfjährigen ist in der Region Hannover bereits geimpft. Die Region Hannover liegt damit deutlich über dem Bundesschnitt von 18,5 Prozent.

Daneben hat die Region Hannover früh mit einer eigenen 2G-Strategie, die später vom Land aufgenommen wurde, konsequent auf Beschränkungen für Ungeimpfte gesetzt.

Steffen Krach: „Ich möchte mich bei den Einwohnerinnen und Einwohnern bedanken, dass sie sich so solidarisch verhalten haben. Das waren 100 Tage konsequente Pandemie-Bekämpfung, aber jetzt richten wir den Blick nach vorn. Wir arbeiten mit ganzer Kraft an den Perspektiven für Familien, für die Wirtschaft, für die Kultur – für unsere Region Hannover. Wir brauchen jetzt Perspektiven für neue Messen und Kongresse als wichtige Treiber der regionalen Wirtschaftskraft. Wir wollen auch, dass unsere sportbegeisterte Region wieder zeitnah und sicher in die Stadien gehen kann. Und wir müssen jetzt verantwortungsvoll Pläne für unser Maschseefest erarbeiten, das so viele Menschen begeistert.“

Region Hannover soll zum Vorbild werden

In den ersten 100 Tagen sind im Haus der Region viele weitere wichtige Initiativen angestoßen worden, um die Region Hannover zur Vorbildregion zu machen:

  • Familienfreundlichkeit
  • Mobilitätsoffensive
  • Klimaschutz
  • Bürgernähe

Familienfreundlichkeit

In der Corona-Pandemie ist der Anteil der Kinder, die zum Zeitpunkt der Einschulung schwimmen können, weiter gesunken: von rund 64 Prozent auf knapp die Hälfte. Dem wirkt die Region Hannover entgegen, in dem sie 250.000 Euro im Haushalt für kostenlosen Schwimmunterricht bereitstellt und darüber hinaus Schwimmvereine dabei unterstützen will, Geld für Schwimmunterricht aus dem entsprechenden Landesprogramm zu beantragen. „Größte Herausforderung sind die Kapazitäten in den Schwimmbädern und die fehlenden Übungsleitenden. Wir haben dort bereits die Konkurrenz von Zeiten für alle und den Bedarfen der Sportvereine. Aber unsere Kinder müssen heute schwimmen lernen. Das ist sowohl eine Frage der Sicherheit, als auch der Teilhabe. Denn nur so können sie zu den Nutzerinnen und Nutzern und Vereinsmitgliedern von Morgen werden“, sagt Krach. Hier könnten Pattensen, Garbsen und Wunstorf eine Vorreiterrolle einnehmen: Alle drei Städte haben die Bereitschaft signalisiert, Zeiten für Schwimmkurse zur Verfügung zu stellen. Die Umsetzung wird nun vorbereitet.

Darüber hinaus wird die Hebammenzentrale, die 2019 als Gemeinschaftsprojekt von Region Hannover, pro familia Niedersachsen e.V. und dem Hebammenverband Niedersachsen e.V. gestartet ist, weitergeführt. Die Projektlaufzeit war Ende 2021 nach drei Jahren ausgelaufen. Nun wird die zentrale Anlaufstelle für rund 270 aktive freiberufliche Hebammen und Geburtshelferinnen in der Region Hannover verstetigt.

Mobilitätsoffensive

Ein Jahr lang für 365 Euro in der Region Hannover mit Bus und Bahn unterwegs sein – dieses Ziel verfolgt Regionspräsident Steffen Krach. Erste Gespräche mit den Verkehrsunternehmen sind bereits geführt worden, noch in diesem Jahr soll ein Konzept vorgelegt werden. „Zum 365-Euro-Ticket bin ich schon in den ersten 100 Tagen oft gefragt worden. Aber man kippt ein bestehendes Tarifsystem nicht von einem Tag auf den anderen. Dieses Vorhaben ist mir sehr wichtig, weil es die Lebensqualität in unserer Region verbessert und gut fürs Klima ist. Deswegen arbeiten wir konsequent daran, dass es umgesetzt wird“, sagt Krach. Auch die Nutzung des Fahrrads – schon jetzt im Bundesvergleich in der Region Hannover ein wichtiges Verkehrsmittel – soll weiter gestärkt werden. 11.000 Stellplätze für Räder stehen aktuell an Haltestellen von Stadt- und S-Bahnen in der Region Hannover zur Verfügung. In den nächsten Jahren wollen Region und Stadt Hannover 5.500 weitere Stellplätze schaffen. Das am 02.02.2022 gemeinsam mit Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay präsentierte Bike-and-Ride-Programm stärkt den Radverkehr nachhaltig.

Klimaschutz

Bis 2035 – so das Ziel – soll die Region Hannover klimaneutral werden. Bausteine zum Erfolg sind mehr Solaranlagen auf den Dächern und leistungsfähigere Windenergieanlagen. „Vor Ort müssen wir die Menschen mit guten Argumenten für die Klimawende überzeugen“, sagt Krach, der auch seit November 2021 Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Klimaschutzagentur ist. Weiterhin erweisen sich das Solarkataster der Region Hannover und die Dach-Solar-Richtlinie als gut geeignete Instrumente, um die Solarenergienutzung weiter voranzutreiben. Inzwischen können auch Kommunen eine Förderung in Anspruch nehmen. Ob die Förderstruktur so bleibt oder neu aufgestellt und zum Beispiel erweitert wird, um auch Potenzialanalysen zu fördern, wird aktuell geprüft.

Zu den gravierenden Klimafolgen gehören immer häufigere und heftigere Hochwasser. Die Region Hannover wird die Städte und Gemeinden weiter dabei unterstützen, sich auf solche Ereignisse vorzubereiten und Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln. Im Rahmen einer Hochwasserkonferenz mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aller 21 Städte und Gemeinden wurden die Problemstellungen bereits erörtert. Darüber hinaus verfügt die Region Hannover jetzt über ein flexibel einsetzbares Hochwasserschutzsystem, das für einen gewissen Schutz bis zu einem Wasserpegel von 1,40 Metern sorgen kann. „Klar ist, dass wir ein Gesamtkonzept für alle Städte und Gemeinden zum Thema Hochwasserschutz benötigen“, sagt Krach. „Dabei helfen uns Pilotprojekte, wie das in Springe, das digital mögliche Überflutungsflächen ermitteln soll. Wir brauchen eine gute Abstimmung in unserer Region für einen stimmigen Hochwasserschutz, denn Starkregen und Flutereignisse enden nicht an den Grenzen einzelner Städte.“

Kommunikationsoffensive

Die Kommunikation aus dem Haus der Region wird ausgebaut. Im Januar fiel der Startschuss für regelmäßige Bürger_Innen-Sprechstunden, ein neuer Instagram-Kanal lädt dazu ein, den Arbeitsalltag des Regionspräsidenten zu begleiten. „Ich möchte deutlich machen, was die Region Hannover ist und welche Bandbreite an Aufgaben sie unter ihrem Dach vereint. Dafür brauchen wir eine Kommunikationsoffensive.“ Auch Antrittsbesuche bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern stehen aktuell im Kalender des Regionspräsidenten. „Mir ist es wichtig, die Lage vor Ort zu kennen, um Probleme gemeinsam angehen zu können und auch die vielen Potenziale gemeinsam im Blick zu haben“, betont Krach.