Niedersachsen unterstützt im Rahmen der „Kleeblatt“-Verlegungen ab sofort weitere Bundesländer im Süden und Osten Deutschlands

Krankenhausbetten
Symbolbild Krankenhausbetten - Quelle: Pixabay

Pistorius: „Wir unterstützen die besonders stark von der Pandemie betroffenen Bundesländer mit unseren Intensivbettenkapazitäten.“

Hannover (pm/red). Mit dem Auslösen der Planungsstufe „rot“ in den Kliniken der sog. Kleeblätter Süd und Ost wurde jetzt der bundesweit zwischen Bund und Ländern abgestimmte „Kleeblatt“-Mechanismus aktiviert. Niedersachsen hatte das länderübergreifende Konzept des „Kleeblattes“ 2020 maßgeblich mitgestaltet und mit initiiert. Als Organisationskopf für das „Kleeblatt Nord“ dient dabei das Kompetenzzentrum Großschadenslagen im Geschäftsbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport.

Bei der heutigen Einsatzbesprechung der „Kleeblatt“-Kontaktstellen wurde vereinbart, dass das „Kleeblatt Nord“ in den kommenden Tagen insgesamt zehn Patienten aus dem „Kleeblatt Ost“ aufnehmen wird. Die Verlegungsziele werden innerhalb des „Kleeblattes Nord“ mit den angeschlossenen Ländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen organisiert. Die Abstimmungen zwischen den „Kleeblatt“-Kontaktstellen werden bis auf Weiteres täglich fortgeführt, um ggf. weitere erforderliche länderübergreifende Verlegungen organisieren zu können. Das Kompetenzzentrum des Innenministeriums nimmt dabei innerhalb des „Kleeblattes Nords“ eine Vermittlerrolle ein. Wichtigste Ressource für diese Planungen sind dabei entsprechende Datenbanken, die einen täglichen Überblick der Krankenhaus-Kapazitäten in Niedersachsen liefern. Seit Dezember 2020 sind auf diesem Wege 37 Verlegungen koordiniert worden.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Es war wichtig, dass wir die Möglichkeit der Verlegungen von auf Intensivbetreuung angewiesene Patienten schon zu Beginn der Pandemie mit initiiert haben. Wir unterstützen auf dieser Grundlage die besonders stark von der Pandemie betroffenen Bundesländer mit unseren Intensivbettenkapazitäten. Damit wir nicht auch bald in die Situation kommen, keine weiteren Patienten mehr aufnehmen zu können, müssen wir jetzt alles dafür tun, damit sich die Situation so schnell wie möglich verbessert.“

Vor diesem Hintergrund appellierte Minister Pistorius an alle, die sich bisher nicht um einen Impfschutz bemüht haben: „Wir befinden uns in einer absoluten und historischen Ausnahmesituation und ich erwarte von all denen, die sich bisher nicht impfen lassen haben, das endlich zu tun. Es geht jetzt vor allem um Solidarität all denjenigen gegenüber, die unverschuldet etwa durch eine schwere Erkrankung oder einen Verkehrsunfall auf ein Intensivbett und ärztliche Fürsorge in den Intensivstationen angewiesen sind. Es geht jetzt auch um unsere älteren Mitmenschen. Und es geht genauso um Solidarität gegenüber den Pflegerinnen und Pflegern, den Ärztinnen und Ärzten und allen anderen Berufsgruppen, die uns seit fast zwei Jahren unter extremen Belastungen die Rücken freihalten. Darum fordere ich mit Nachdruck dazu auf: Lassen Sie sich impfen!“

Minister Pistorius wendet sich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Katastrophenschutz: „Die Besetzung der bundeslandübergreifenden Steuerungszentrale in Niedersachsen erfolgt mit qualifiziertem und erfahrenem Personal, das in den Einsatzabläufen der Kleeblattstrukturen inzwischen exzellent trainiert ist. Damit stellen wir sicher, dass zu jeder Zeit innerhalb kurzer Fristen eine Verlegungsanfrage eines anderen Kleeblattes oder Bedarfe innerhalb von Norddeutschland abgearbeitet werden können. Ich danke allen Mitarbeitenden, die dabei mithelfen.“

Hinweise zum Kleeblatt-Konzept finden Sie hier:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/COVRIIN_Dok/Kleeblattkonzept.html