Deutschlandticket soll durch gezielte Bezuschussung vergünstigt zu haben sein
Region Hannover (pm). Das bundesweite Deutschlandticket wird zum 1. Mai kommen, ab dem 3. April startet in ganz Deutschland der Vorverkauf – auch in der Region Hannover. Dann wird es zum Preis von 49 Euro ein deutschlandweit gültiges ÖPNV-Ticket geben, das monatlich gekündigt werden kann. Damit ist klar: Das Deutschlandticket ist günstiger, als bisher bestehende Angebote, des Sozial- oder Jobtickets. Region Hannover und GVH haben sich daher geeinigt, eine 365-Euro-Variante des Deutschlandtickets für Nutzer*innen eines Job- und Sozialtickets anzubieten: das Hannover Jobticket und das Hannover Sozialticket.
Hannover Jobticket für Arbeitgeber aus der Region Hannover
Für 30,38 Euro monatlich soll es Jobticket-Abonnent*innen damit künftig möglich sein, den gesamten Nahverkehr in Deutschland zu nutzen. Regionspräsident Steffen Krach: „Wir haben das große Ziel, die Verkehrswende in der Region Hannover bereits jetzt aktiv zu gestalten und einen konkreten Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Ich habe immer gesagt, dass ein 365-Euro-Ticket dabei eine der wichtigsten Steuerungselemente ist. Das haben die ÖPNV-Nutzerzahlen gezeigt, die während der Zeit des 9-Euro-Tickets deutlich gestiegen sind. Der Region Hannover liegt es besonders am Herzen, es Arbeitnehmenden so einfach wie möglich zu machen, auf das Auto zu verzichten. Gleichzeitig ist es uns wichtig auch diejenigen nicht zu vergessen, die auf Vergünstigungen angewiesen sind. Ich bedanke mich bei den Kolleg*innen des GVH, die den Weg gemeinsam mit uns gehen wollen.“
Betriebe, die künftig vom Hannover Jobticket profitieren wollen, müssen ihre Betriebsstätte in der Region Hannover haben. Die Region Hannover gewährt als Rabattgeber über den GVH den teilnehmenden Unternehmen einen Ticket-Rabatt von 13 Prozent, dafür zahlen die Unternehmen 25 Prozent des Preises von 49 Euro eines Deutschlandtickets. Für Abonnent*innen bleibt dann ein monatlicher Betrag von 30,38 Euro. Darüber hinaus wird der GVH die Möglichkeit anbieten, für einen Aufpreis von 4,90 Euro weiterhin Mitnahmeregelungen für einen Erwachsenen oder drei Kinder von Montag bis Freitag ab 19 Uhr sowie ganztägig an Wochenenden und Feiertagen zu nutzen. Diese Möglichkeit bietet das Deutschlandticket in seiner ursprünglichen Form nicht. 2022 haben rund 40.000 Menschen ein Jobticket im GVH genutzt. Zum Vergleich: Ein reguläres Abo ohne zusätzliche Vergünstigungen haben rund 34.000 Menschen genutzt. Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz: „Ein attraktives Jobticket ist wichtig für die Beschäftigten wie auch für Unternehmen, die attraktive Arbeitgeber sein wollen. Uns geht es auch darum, den ÖPNV zu vereinfachen. Wer künftig ein Jobticket nutzt, muss sich keine Gedanken mehr um Tarifzonen machen und kann bedenkenlos den attraktiven ÖPNV in der Region Hannover nutzen.“
Hannover Sozialticket wird stark nachgefragt sein
Beim Hannover Sozialticket bezuschusst die Region Hannover den gesamten Differenzbetrag zum 365-Euro-Jahresbeitrag – pro Tag zahlen sie also einen Euro. Die Zielgruppe dieses Tickets sind Menschen, die aktuell die Region-S-Karte beziehen – das waren zuletzt rund 147.000 Personen. Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke: „Mobilität ist ein Schlüssel zur Teilhabe am sozialen Leben in der Gemeinschaft. Das bisherige Sozialticket ist stark nachgefragt und zeigt, wie wichtig es ist, dass wir als Region Hannover hier gute Angebote machen. Die 365-Euro-Variante macht das Sozialticket für nahezu alle Nutzungsmöglichkeiten in den Tarifzonen günstiger – das freut mich.“
Anspruch auf den ermäßigten Sozialtarif für Busse und Bahnen haben: Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II (Grundsicherung für Arbeitssuchende/“Bürgergeld“) und XII (Sozialhilfe), nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und der Kriegsopferfürsorge. Darüber hinaus bekommen auch Rentnerinnen und Rentner die Region-S-Karte, wenn sie mit einem Menschen eine Bedarfsgemeinschaft bilden, der Arbeitslosengeld II bezieht.
Derzeit laufen die Abstimmungen zu den Plänen mit der Landesverkehrsgesellschaft Niedersachen (LNVG), die den Plänen als Genehmigungsbehörde zustimmen muss. Final genehmigt und beschlossen werden die Ticket-Maßnahmen von der Regionsversammlung.