Pistorius: „Wir legen auch angesichts der Veränderungen in der Verkehrsunfallstatistik den Fokus bei der Verkehrssicherheitsarbeit verstärkt auf Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs“
Hannover (pm). Niedersachsen beteiligt sich in diesem Jahr wieder an der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion sicher.mobil.leben. Nachdem die Aktion im vergangenen Jahr wegen vermehrter Einsätze der Polizei im Zuge der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, lautet das Motto in diesem Jahr „Radfahrende im Blick“.
Der inzwischen dritte länderübergreifende Aktionstag dieser Art beginnt am Mittwoch, 5. Mai, um 6 Uhr. In Niedersachsen wird die Polizei dabei mit verschiedenen Kontroll- und Präventionsaktionen bis in die späten Abendstunden für mehr Rücksicht und Verständnis von und gegenüber Zweiradfahrenden im Straßenverkehr werben. Unterstützt werden die Polizeibeamtinnen und -beamten an den Kontroll- und Aktionsorten in Niedersachsen auch von Angehörigen der Verkehrswachten, des ADFC Niedersachsen e.V. und des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V.
Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Wir legen auch angesichts der Veränderungen in der Verkehrsunfallstatistik den Fokus bei der Verkehrssicherheitsarbeit verstärkt auf Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs. Das Straßenbild hat sich in den vergangenen Jahren, gerade wegen immer besserer und einer stetig wachsenden Zahl von Fahrrädern und Pedelecs, deutlich verändert. Das hat leider auch zu mehr Unfallopfern in diesem Bereich geführt. Zudem ist ein besonderer Corona-Effekt, dass immer mehr Menschen das Radfahren für sich entdeckt oder wiederentdeckt haben. Immer häufiger bleibt das Auto stehen und auch längere Wege werden auf zwei Rädern bewältigt. Wir wollen an dem Aktionstag darum vor allem für gegenseitige Rücksichtnahme werben und alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer dafür sensibilisieren, dass sich vermehrt auch ältere Menschen auf deutlich schnelleren Rädern im Straßenverkehr bewegen. Dieses gegenseitige Verständnis ist wichtig, um entsprechende Verkehrssituationen richtig einschätzen zu können, als Radfahrende, Autofahrer und auch Fußgänger.“
Gemeinsam mit den Partnern der Verkehrssicherheitsarbeit wird die Polizei auch vor und nach dem Aktionstag landesweit über die Gefahren rund um den Radverkehr hinweisen. Bei den Kontrollen richtet sich der Schwerpunkt auf Schulwege, Fußgängerzonen, Fahrradstraßen und Unfallschwerpunkte. Dabei legen die Beamtinnen und Beamten ein hohes Augenmerk auf besonders unfallgefährdende Verhaltensweisen, wie den korrekten Seitabstand beim Überholen, Ablenkung, den technischen Zustand der Fahrräder und Alkoholbeeinflussung. Aber auch die verbotswidrige Nutzung von Straßen und Fußgängerbereichen oder das verkehrsgefährdende Abstellen von Fahrzeugen auf Schutzstreifen stehen im Fokus.
Im Jahr 2020 hat die Polizei in Niedersachsen insgesamt 370 Todesopfer im Straßenverkehr gezählt, darunter waren 51 Fahrrad- und Pedelec-Fahrende. Das sind 22 weniger als noch ein Jahr zuvor.
„Trotz dieser positiven Entwicklung, bei der die Corona-Pandemie deutlich ihren Beitrag geleistet hat, dürfen wir eins nicht außer Acht lassen: Fahrradfahrende gehören weiterhin zu der Gruppe der schwächeren Verkehrsteilnehmenden. Sie haben eben, anders als Autofahrer, keine schützende Karosserie um sich herum. Deswegen geht ein Verkehrsunfall mit dem Rad meist auch mit schweren Verletzungen einher“, so Minister Pistorius. „Wir haben in diesem Jahr den Schwerpunkt auf den Radverkehr gelegt, um gerade in diesem Bereich die Verkehrssicherheit dauerhaft zu verbessern. Die länderübergreifende Aktion ist ein Beitrag dazu.“