Zwischenmeldung zum Großbrand in einem Recyclingbetrieb für Salzschlacken

Feuerwehreinsatz
Großfeuer im Gewerbegebiet Brinker Hafen. Ca. 200 Feuerwehrleute im Einsatz. - © Carl-Marcus Müller

Großeinsatz für Feuerwehr Hannover – Feuer in einem Recyclingbetrieb für Salzschlacken im Stadtteil Brink-Hafen

Hannover (pm). Ein Feuer in einem Recyclingbetrieb für Salzschlacken im Stadtteil Brink-Hafen löste einen Großeinsatz für die Feuerwehr Hannover aus. Teile des Betriebes konnten erhalten werden. Die Rauchausbreitung über den Norden des Stadtgebietes machte einen umfangreichen Messeinsatz erforderlich. Die Einsatzmaßnahmen dauern weiterhin an.

Siehe hier: https://langenhagener-news.de/grossfeuer-im-gewerbegebiet-brinker-hafen/

Um 13:09 Uhr gingen mehrere Meldungen über eine Rauchentwicklung auf dem Dach eines Recyclingbetriebes für Salzschlacken im Stadtteil Brink-Hafen in der Regionsleitstelle Hannover ein. Bereits auf der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte war eine starke Rauchentwicklung erkennbar. Aus einer ca.400 m2 großen Industriehalle quoll bei Eintreffen der ersten Kräfte dichter schwarzer Rauch und Flammen schlugen offen aus dem Dach. Der Brand breitete sich auf zwei direkt benachbarte Hallen aus und bedrohte
mehrere Großtanks mit Säuren und Laugen. Aufgrund dieser Lagefeststellung wurde die Alarmstufe unmittelbar erhöht und weitere Kräfte nachalarmiert.

Zeitgleich begannen die Einsatzkräfte mit einem massiven Löschangriff, um ein Überschlagen des Brandes zu verhindern. In Folge der rasanten Brandausbreitung musste die Alarmstufe noch zweimal erhöht werden, so dass insgesamt vier Löschzüge der Berufsfeuerwehr und neun Freiwillige Feuerwehren eingesetzt sind.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich rund 25 Mitarbeiter des Betriebs auf dem Gelände. Diese konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Besonders prekär war die Situation in einem fünfgeschossigen Maschinenhallenteil, in dem sich der Brand rasant ausbreitete. Durch einen massiven Löschangriff konnte der Brand zwar an einer Brandwand innerhalb des Gebäudes gestoppt werden, aufgrund der offenen Bauweise der Produktionsanlagen war aber kein Innenangriff mit Atemschutztrupps mehr möglich. Die Einsatzkräfte beschränkten sich daher auf einen Außenangriff über stationäre Wasserwerfer, Drehleitern, Teleskopmastbühnen und das kettengetriebene Löschunterstützungsfahrzeug LUF 60.

Da in Spitze rund 14.000 Liter Wasser pro Minute auf das Brandobjekt abgegeben wurden, musste eine umfangreiche Löschwasserversorgung aufgebaut werden. Hierzu kam unter anderem auch ein hydraulisches Spezialpumpensystem zum Einsatz, das direkt aus dem angrenzenden Brinker Hafen bis zu 8.000 Liter Wasser pro Minute in die Einsatzabschnitte förderte.

Nach drei Stunden intensiver Löscharbeiten stellte sich die Situation so dar, dass der Brand auf den betroffenen Hallentrakt der Maschinenhalle begrenzt werden konnte. Besonders schwierig gestalten sich aber auch derzeit noch die Löscharbeiten innerhalb
der Halle. Da hier weiterhin größtenteils nur von außen gelöscht werden kann, ist damit zu rechnen, dass der Brand erst im Verlauf der Nacht vollständig unter Kontrolle gebracht werden kann.

Die Rauchwolke des Brandes war über weiten Teilen des Nordens von Hannovers zu erkennen. Vorsorglich wurden die Bewohner*innen der betroffenen Bereiche gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten sowie Lüftungsanlagen abzuschalten.

Die Fachgruppe „Spüren und Messen“ hat den Nahbereich um die Einsatzstelle und weitere Punkte angefahren und mit speziellen Messgeräten Luftproben genommen. Eine erhöhte Schadstoffkonzentration konnte mit den Mitteln der Feuerwehr an keiner Stelle festgestellt werden. Zur Verhinderung einer Schadstoffausbreitung über potentiell belastetes Löschwasser wird dieses aktuell in Zusammenarbeit mit der Stadtentwässerung auf dem Gelände aufgefangen und, soweit erforderlich, abgepumpt.

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst sind mit 168 Einsatzkräften vor Ort und in der Einsatzleitung im Einsatz. Zusätzlich sind 175 weitere Einsatzkräfte in den Feuerwachen und den Feuerwehrhäusern der Freiwilligen Feuerwehr für mögliche parallele Einsätze in
Bereitschaft. Zur Schadenhöhe und der Brandursache können von Seiten der Feuerwehr derzeit keine Angaben gemacht werden.