Eigentlich sollte Krake „Otto“ schon Anfang des Jahres in das Becken des SEA LIFE Hannover ziehen
Hannover (pm). Lange hat das SEA LIFE Hannover auf den achtarmigen Bewohner warten müssen, denn „Otto“ konnte aufgrund des Corona-Lockdowns Anfang des Jahres nicht reisen. Nach monatelangem Warten ist der Meeresbewohner nun endlich in sein neues Becken gezogen.
Sie geistern als Seeungeheuer durch Mythen und Legenden, sie haben ein hoch entwickeltes Nervensystem, sie gehören zu den lernfähigsten wirbellosen Tieren und ihr Talent sich zu tarnen ist unerreicht. Oktopoden wie Kraken auch genannt werden, gehören zu den erstaunlichsten und vielseitigsten Lebewesen der Meere.
Eigentlich sollte Krake „Otto“ schon Anfang des Jahres in das Becken des SEA LIFE Hannover ziehen, doch dann kam der Lockdown. Und trotz der übermenschlichen Fähigkeiten, konnte sich Otto aufgrund der schwierigen Lage nicht auf dem Weg machen und so vergingen Monate bis das SEA LIFE Hannover Team den Kraken bei sich begrüßen konnte.
Oktopoden sind faszinierende Tiere und nicht nur für ihre Tinte und ihre unglaubliche Tarnkunst bekannt, die Kopffüßer mit den acht Armen besitzen viele spannende und anatomische Besonderheiten, die sie nicht von dieser Welt erscheinen lassen: Da sich das Gehirn der Kraken in alle acht Arme sowie um die Speiseröhre herum erstreckt, spricht man auch von neun Gehirnen. Etwa 500 Millionen Nervenzellen, von denen zwei Drittel in den Armen stecken, machen die Kraken erstaunlich beweglich und verleihen ihnen ein hohes Maß an Intelligenz. Jeder Arm hat seine eigene Sensorik und Steuerung. „Diese Meeresbewohner sind sehr intelligent und können alleine nur durch Beobachten lernen und sogar Personen erkennen“, erläutert Björn Eckardt, biologischer Leiter des SEA LIFE Hannover. Dabei betont der Biologe, wie wichtig es ist, sich täglich mit diesen Lebewesen zu beschäftigen. „Für Oktopoden ist diese Aufmerksamkeit fast genauso wichtig wie die Nahrungsaufnahme. Diese Art der Beschäftigung fördert den natürlichen Spieltrieb der Oktopoden. Dabei entsteht eine enge Bindung zwischen Tier und Mensch. Die Kraken bleiben gesünder und können ohne Angst ihren Entdeckertrieb ausleben“, so der Aquarist.
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit wird es für den achtarmigen Meeresbewohner täglich eine leckere Portion seiner Lieblingsspeise geben, kleine Fische und Krebstiere. Aber natürlich nicht einfach so, sondern verpackt in einer verschlossenen Box mit verschiebbarer Tür, welche der schlaue Oktopus mit Hilfe seiner vielen Arme neugierig ertastet. „Für einen Oktopus ist es kein Problem, sich sein Futter aus dem Behälter zu holen“, kommentiert Eckardt. Hingegen kann es sein, dass manche Kraken mehr und andere weniger abenteuerlustig und neugierig sind, denn die Tiere besitzen individuelle Charaktere.
Für alle Besucher, die „Otto“ einmal bestaunen möchten, hat das SEA LIFE täglich ab 10.00 Uhr geöffnet.