2024: Zahl der Geldautomatensprengungen in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr erneut halbiert

Geldautomatensprengung
Themenfoto: Geldautomatensprengung - © Müller / LGHNews

Bisher neun Geldautomatensprengungen in 2024

Behrens: „Niedersächsischer Dreiklang aus hervorragender Arbeit von Polizei und Justiz, deutlicher Stärkung der Sicherungssysteme durch die Bankenwirtschaft und intensivem Dialog aller Akteure zeitigt sehr gute Ergebnisse“

Hannover (pm). Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Niedersachsen ist in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr erneut stark zurückgegangen. Verzeichnete die Polizei Niedersachsen zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2023 noch 18 Taten, waren es zum Stichtag 21. Mai 2024 noch neun. Im Jahr 2022 war in Niedersachsen die bisher höchste Zahl von Sprengungen verzeichnet worden, im Jahresverlauf insgesamt 68, zum Stichtag 21. Mai 2022 schon 31. Damit zeichnet sich in diesem Phänomenbereich ein deutlicher Abwärtstrend ab.

Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hatte den Dialog mit der Bankenwirtschaft sowie dem Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) vor diesem Hintergrund bereits kurz nach ihrem Amtsantritt im Januar 2023 deutlich intensiviert, um für eine stärkere Sicherung der Geldautomaten zu werben und den fachlichen Austausch aller Akteure zu verbessern.

Die Polizei Niedersachsen hat zur Bekämpfung der Automatensprengungen mit einem 5-Punkte Plan ein landesweit gültiges, ganzheitliches Bekämpfungskonzept abgestimmt und eingeführt. Seitdem findet die polizeiliche Bearbeitung der Ermittlungsverfahren an zentralisierter Stelle der jeweils tatbetroffenen Polizeidirektion statt. Bei den Staatsanwaltschaften wurde eine landesweit zuständige Zentralstelle in Osnabrück eingerichtet.

Auch im Bereich der Auswertung erfolgte eine Zentralisierung, damit Tat- und Täterzusammenhänge noch zügiger identifiziert werden können. Darüber hinaus wurde zur Bündelung von Informationen im LKA seit 2022 eine Task Force speziell zur Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens eingerichtet.

Seit 2023 wurden durch die Polizei Niedersachsen vor dem Hintergrund dieser Anstrengungen insgesamt 27 Tatverdächtige in Zusammenhang mit Geldautomatensprengungen gefasst.

Anhand der Daten, die die Banken dem LKA seit Beginn dieses Dialogprozesses regelmäßig vertraulich zur Verfügung stellen, kann festgestellt werden, dass durch die Bankenwirtschaft weitere Schutz- und Sicherungsmaßnahmen an Geldautomaten umgesetzt und so messbare Fortschritte beim Anheben des Sicherheitsniveaus erreicht wurden.

Ministerin Behrens erklärt dazu: „Der deutliche Rückgang der Taten zeigt, dass der niedersächsische Dreiklang aus einer hervorragenden Arbeit von Polizei und Justiz, einer deutlichen Stärkung der Sicherungssysteme durch die Bankenwirtschaft und einem intensiven Dialog aller Akteure sehr gute Ergebnisse zeitigt. Das Phänomen der Geldautomatensprengungen ist dabei keineswegs verschwunden, vielmehr findet eine Verlagerung in andere Bundesländer statt. Wir nehmen das Problem in Niedersachsen weiterhin ausgesprochen ernst, denn jede Tat ist eine zu viel und zeigt uns, dass die Täter immer skrupelloser vorgehen und eine immense Gefährdung von unbescholtenen Personen wissentlich in Kauf nehmen. Ich halte es daher auch weiterhin für geboten, das Strafmaß für diese Taten zu erhöhen. Wir werden den Dialog zwischen Polizei, Politik und Bankenwirtschaft weiter fortsetzen, denn trotz ganz erheblicher Fortschritte in den vergangenen Monaten gibt es bei der Sicherung der Automaten noch Luft nach oben.“

Der Vizepräsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen, Guido Mönnecke, erklärt: „Wir sind auf einem guten Weg, die Angriffe auf die Geldautomateninfrastruktur einzudämmen. So gelingt es in Zusammenarbeit zwischen polizeilichen Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden sowie Präventionsmaßnahmen der Sparkassen, die Sicherheit der Geldautomaten so zu ertüchtigen, dass es unattraktiv wird, Geldautomaten zu sprengen.“

Der Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems, Axel Schwengels, betont, dass die Volksbanken und Raiffeisenbanken erhebliche Investitionen in die Sicherheit der Geldautomatenstandorte getätigt haben, die Bündelung der Kräfte von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Kräften habe dabei zu einer effizienten Lösungsstrategie erheblich beigetragen: „Die Genossenschaftsbanken in Weser-Ems haben einmal mehr gezeigt, dass die Sicherheit der Bevölkerung für sie an oberster Stelle steht. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen.“   

Marco Schulz, Vorstandsmitglied des Genoverbandes, betont: „Die Sicherheit ihrer Kunden, Anwohner und Mitarbeitenden hat für die Volks- und Raiffeisenbanken höchste Priorität. Unsere Banken stellen sich Seite an Seite mit Politik und Polizei gegen die Angriffe auf ihre Geldautomaten – und das mit Erfolg. Sie leisten ihren Beitrag, indem sie massiv in den Ausbau ihrer Geldautomatensicherung investieren. Wir freuen uns über die sinkende Tendenz der Fallzahlen, bleiben aber weiterhin am Ball – sowohl im Dialog mit Polizei und Politik als auch beim Ausbau der Sicherungsmaßnahmen an Geldautomaten.“

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