60 Jahre Zooschule Hannover: Lernen mit Herz, Hand und Tier

Jubiläum - die Zooschule Hannover feiert 60jähriges Bestehen
Das Team der Zooschule Hannover (von links): Stefan Zantop, Stephanie Löbe, Andreas M. Casdorff, Corinne Brose, Jessica Roßberg und Anja Boskamp. - Foto: Erlebnis-Zoo Hannover

Erlebnis-Zoo Hannover feiert das Jubiläum seiner einzigartigen Zooschule

Hannover (pm/redk). Elefanten, Nashörner, Giraffen und Gorillas statt Tafeln und Whiteboards – seit 60 Jahren begeistert die Zooschule im Erlebnis-Zoo Hannover Generationen von Schülerinnen und Schülern für Tiere, Natur und nachhaltiges Handeln. Was am 6. November 1965 als innovatives Pilotprojekt begann, ist heute Niedersachsens größter außerschulischer Lernort, an dem Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit allen Sinnen erlebbar ist.

„Dieses Erlebnis regt zum entdeckenden, phänomenorientierten Lernen an,“ erklärt Stephanie Löbe, Leiterin der Umweltbildung im Erlebnis-Zoo. „Die Zooschule verbindet mit ihrem einzigartigen Lernkonzept emotionale Tierbegegnungen mit fundierter Umweltbildung – ein Erfolgsmodell, das heute aktueller ist denn je.“

Von der Idee zum Erfolgsmodell

Am 6. November 1965 wurde die Zooschule im Zoo Hannover als dritte Einrichtung dieser Art in Deutschland eröffnet. Seither nutzen tausende Kinder und Jugendliche die vielfältigen Bildungsangebote – von altersgerechten Unterrichtsgängen über interaktive Projekttage bis zu spannenden Workshops.

Anfangs leitete nur eine pädagogische Fachkraft die Programme. 1983 besuchten bereits 2.862 Kinder aus 198 Klassen die Unterrichtsgänge. Mit zusätzlicher Unterstützung durch Lehrkräfte ab 1985 und dem Umzug in das Fachwerkhaus auf Meyers Hof 1997 entwickelte sich die Zooschule kontinuierlich weiter. Heute profitieren über 60.000 Schülerinnen und Schüler jährlich vom Bildungsprogramm.

BNE im Fokus – Bildung, die bewegt

Alle Unterrichtseinheiten orientieren sich an den Lehrplänen der verschiedenen Schulformen und sind fest in den Leitlinien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verankert. Neben biologischem Wissen lernen die Kinder und Jugendlichen, globale Zusammenhänge wie Klimawandel, Artensterben und Ressourcenschutz zu verstehen.

„Hier entstehen echte Aha-Momente, wenn Kinder zum ersten Mal einem Eisbären gegenüberstehen oder im Angesicht der Gorillas begreifen, warum der Schutz der Regenwälder auch uns betrifft,“ sagt Stephanie Löbe.

Vielfalt im Unterrichtsangebot

Ob Bionik, Anpassung an Klimazonen, Ernährung, Kommunikation, Jungenaufzucht, Zootierhaltung, Evolution oder Artenschutz – die Zooschule bietet für jedes Alter und jedes Lernthema den passenden Unterrichtsgang. „Mit dem besonders günstigen Schülerticket für nur 3,90 Euro pro Person möchten wir möglichst vielen Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Zoo ermöglichen“, erklärt Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Mit dem vielfältigen und innovativen Angebot der Zooschule schaffen wir Lernmomente, die berühren und bleiben.“

Zoo-Artenschutzpreis ZAP! – Lernen für den Schutz der Arten

Seit 2023 bringt der Erlebnis-Zoo mit dem Zoo-Artenschutzpreis ZAP! das Thema Artenschutz direkt in die Klassenzimmer. Mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler aus Niedersachsen beteiligen sich jährlich an dem Wettbewerb und entwickeln eigene Artenschutzprojekte.

Für den ZAP! 2026 mit dem Thema „Heimische Tiere – Artenschutz vor der Haustür“ können sich Klassen und Lerngruppen unter erlebnis-zoo.de/zap anmelden.

Ein Lernort mit Zukunft

Seit sechs Jahrzehnten vermittelt die Zooschule im Erlebnis-Zoo Hannover nicht nur Wissen über Tiere, sondern auch ein tiefes Verständnis für ökologische Zusammenhänge und nachhaltiges Handeln. „Unsere Zooschule ist ein zentraler Lernort für Bildung für nachhaltige Entwicklung – und sie zeigt, wie Umweltbildung Begeisterung weckt und Verantwortung fördert,“ betont Stephanie Löbe.

Weitere Informationen zu Unterrichtsangeboten, Projekten und Materialien sind online unter erlebnis-zoo.de/zooschule verfügbar.

Ein Blick zurück – 60 Jahre Zooschule Hannover

Die Erfolgsgeschichte der Zooschule begann 1965 mit ihrer Gründung im Erlebnis-Zoo Hannover. Zur besseren Vernetzung wurde sie 1974 dem Schulbiologiezentrum angegliedert. Bereits 1983 erhielt die Zooschule eigene Räume im „Zootreff“, wo der damalige Zoopädagoge fast 3.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtete. Zwei Jahre später unterstützte die Bezirksregierung das wachsende Bildungsangebot, indem sie zwei weitere Lehrkräfte zur Seite stellte.

1993 folgte ein wichtiger Schritt: Das Kultusministerium entwickelte das Rahmenkonzept zu den Regionalen Umweltbildungszentren (RUZ) – das Schulbiologiezentrum und damit auch die Zooschule wurden offiziell zum außerschulischen Lernort. 1997 zog die Zooschule in das historische Gebäude auf Meyers Hof, wo sie bis heute beheimatet ist.

Die Nachfrage wuchs stetig: 2002 nahmen bereits rund 10.000 Schülerinnen und Schüler am Unterricht teil, 2014 waren es über 20.000. Im selben Jahr wechselte die Trägerschaft von der Stadt Hannover zur Zoo Hannover GmbH. Ein Jahr später feierte die Zooschule ihr 50-jähriges Bestehen.

2018 wurde sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Deutschen UNESCO-Kommission als herausragende Bildungsinitiative für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. 2019 eröffnete das Forschungszimmer, 2020 kam das besonders günstige Schülerticket für Partnerschulen hinzu. Mit dem Schulwettbewerb ZAP!, dem Zoo-Artenschutzpreis, startete der Erlebnis-Zoo 2023 ein weiteres Erfolgsprojekt.

Heute, im Jubiläumsjahr 2025, blickt die Zooschule auf sechs Jahrzehnte gelebter Umweltbildung zurück. Mehr als 60.000 Schülerinnen und Schüler profitieren jährlich vom vielfältigen Lernangebot – und machen die Zooschule Hannover zu einem lebendigen Beispiel dafür, wie Bildung Begeisterung und Verantwortung zugleich weckt.

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