MHH-Alumni soll Programm zur Corona-Impfstoff-Produktion in seinem Heimatland aufbauen
Hannover (pm). Eine Delegation aus Ghana in Westafrika unter der Führung von Professor Kwabena Frimpong-Boateng besucht derzeit die Medizinische Hochschule Hannover (MHH). Die westafrikanischen Fachleute haben bei ihrem Besuch das Augenmerk auf die SARS-Cov-2/COVID 19-Forschung und -Behandlung an der MHH gerichtet. Professor Frimpong-Boateng wurde vom Ghanas Präsidenten eine Strategie zu erarbeiten, wie im Land eine Fabrik zur Impfstoff-Herstellung aufgebaut werden kann. Bevor die Delegation nun in Niedersachsen ist, hat sie zuvor im Mainz die Firma BioNTech besichtigt. „Wir freuen uns, den Kolleginnen und Kollegen aus Ghana Einblicke in unsere Erkenntnisse und Strukturen rund um die COVID-19 Pandemie präsentieren zu können. Die Infektiologie gehört bekanntlich zu unseren Schwerpunkten in Forschung und Patientenversorgung, betont MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns.
Der Chirurg Professor Frimpong-Boateng gilt in seinem Heimatland als Pionier der kardiothorakalen Chirurgie und hat in der Hauptstadt Accra das Nationale Kardiothorakale Zentrum und die Ghana Red Cross Society aufgebaut. Seine Ausbildung hatte er zuvor von 1978 bis 1988 an der MHH erhalten. Seither pflegt er enge Kontakte zur Hochschule und speziell zu Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. „Als er uns fragte, ob wir ihm bei der großen Aufgabe unterstützen könnten, habe ich sofort zugestimmt“, sagt Professor Haverich – und der Herzchirurg hat neben dem MHH-Präsidium alle führenden Köpfe der SARS-Cov-2/COVID 19-Forschung und -Behandlung für einen fachlichen Austausch gewinnen können. Zudem steht der Besuch von zwei Impfstoffherstellern in Niedersachsen auf dem Programm.
Professor Frimpong-Boateng schätzt das Engagement seiner ehemaligen Ausbildungsstätte sehr. „Es ist immer eine Freude die MHH, eine Institution die meinem Land Ghana so viel gegeben hat, zu besuchen“, sagt der frühere MHH-Mitarbeiter. „Ich wünsche mir, dass der Weg den Professor Haverich und ich zur Vertiefung des medizinischen Ausbildungsaustauschs zwischen Deutschland und Ghana eingeschlagen haben, auch für kommende Generationen Bestand haben wird.“ Er hofft, mit den Erkenntnissen aus Deutschland, in Ghana eine eigene Produktionsstätte für Impfstoff etablieren zu können.