Beschaffung von Einsatzfahrzeugen für den Katastrophenschutz durch das Land Niedersachsen

Symbolbild: Katastrophenschutz Niedersachsen
Symbolbild: Katastrophenschutz Niedersachsen. - © Carl-Marcus Müller/LGHNews

Behrens: „Wir stellen unseren Einsatzkräften Fahrzeuge zur Verfügung, die auf die zukünftigen Einsatz- und Gefahrenlagen bestmöglich ausgerichtet sind.“

Hannover (pm/red). Im Frühjahr 2022 hat die niedersächsische Landesregierung das ad-hoc-Paket zur Stärkung des Katastrophenschutzes mit einem Volumen von 40 Millionen Euro aufgelegt. Rund 32,3 Millionen Euro wurden davon für die Beschaffung von Einsatzfahrzeugen für den Katastrophenschutz veranschlagt.

Angesichts des aktuellen Stands der Beschaffungsverfahren, die aus Konzeptionierung, Markterkundung und öffentlicher Vergabe bestehen, konnten die unteren Katastrophenschutzbehörden am gestrigen Mittwoch, den 18.12.2024, über die Ergebnisse informiert werden.

Die Rahmen des ad-hoc-Pakets erworbenen Einsatzfahrzeuge werden ab dem kommenden Jahr sukzessive an die unteren Katastrophenschutzbehörden und von diesen an Freiwillige Feuerwehren und Hilfsorganisationen in ganz Niedersachsen übergeben. Innerhalb der jeweiligen Katastrophenschutzeinheiten stehen diese Einsatzfahrzeuge dann sowohl landes- als auch bundesweit für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung.

Die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, erklärt dazu: „Die Zeitenwende in der europäischen Sicherheitslage in Verbindung mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels stellen unseren Katastrophenschutz vor erhebliche Herausforderungen. Mit dem ad-hoc-Paket zur Stärkung des Katastrophenschutzes konnte der erste und wichtige Schritt zur Modernisierung und Erweiterung der Ausstattung des niedersächsischen Katastrophenschutzes erfolgreich umgesetzt werden. Die Beschaffung ist zudem ein deutliches Signal an die vielen vornehmlich ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Land: Wir stellen ihnen Einsatzfahrzeuge zur Verfügung, die auf die zukünftigen Einsatz- und Gefahrenlagen bestmöglich ausgerichtet sind. Den mit dem ad-hoc-Paket beschrittenen Weg müssen wir in den kommenden Jahren konsequent weitergehen, denn es bestehen auch weiterhin Modernisierungsbedarfe.“

Folgende Einsatzfahrzeugtypen werden den niedersächsischen Städten und Kommunen ab dem kommenden Jahr zur Verfügung gestellt:

Vier Hochleistungsförderpumpensysteme, mit welchen beispielsweise bei Vegetationsbränden Löschwasser über große Entfernungen gepumpt oder bei Überflutungen mit hoher Kapazität Wasser abgepumpt werden kann. 

Neun geländegängige Krankentransportwagen. Im Rahmen einer sogenannten zentralen Landeseinheit wird mit diesen speziellen Krankentransportwagen zukünftig die Patientenversorgung in Schadensgebieten mit stark eingeschränkter Befahrbarkeit sowie die Evakuierung von Betroffenen aus solchen Gebieten sichergestellt werden.    

18 Gerätewagen Logistik groß, die in herausgehobener Weise für diverse Einsatzverwendungen in überfluteten Gebieten oder Schadensgebieten mit stark eingeschränkter Befahrbarkeit und beeinträchtigter Infrastruktur geeignet sind. Das Land Niedersachsen ist dabei das erste Bundesland, dass ein speziell für die Katastrophenhilfe und den militärischen Einsatz entwickeltes Fahrgestell in größerer Anzahl für den Katastrophenschutz beschafft hat.

16 Gerätewagen Logistik klein, die über ein wendiges, aber ebenfalls hochgeländegängiges Fahrgestell verfügen und Wassertiefen von bis zu 1,20 m durchfahren können.

Zehn Gerätewagen Strömungsrettung, welche der Etablierung der neuen Fähigkeit „Strömungsrettung“ in Niedersachsen dienen. Strömungsretterinnen und -retter sind speziell ausgebildete Einsatzkräfte in der Wasserrettung, die auch in Gewässern mit einer hohen Fließgeschwindigkeit eingesetzt werden können, um Menschen und Tiere zu retten oder Schadensbekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. Dieser Fähigkeit kommt insbesondere bei Hochwasser eine große Bedeutung zu.

Acht Anhänger Betreuungsdienst als erste Erprobungsserie, um die Ausstattung der Betreuungseinheiten in Niedersachsen zu modernisieren. Betreuungseinheiten kommen insbesondere bei Evakuierungen zum Einsatz, errichten und betreiben Anlaufstellen und Unterkünfte für von einer Schadenslage Betroffene und wirken bei Versorgungsmangellagen mit.

Weitere Informationen zum Thema Katastrophenschutz und aktuelle Warnmeldungen finden Sie beim Notfall-Monitor der Niedersächsischen Landesregierung.

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