Erlebnis-Zoo Hannover unterstützt Erhaltungszuchtprogramm für bedrohte Östliche Spitzmaulnashörner
Hannover/Rotterdam (pm/redk). Spitzmaulnashorn „Kito“ aus dem Erlebnis-Zoo Hannover ist wohlbehalten in seinem neuen Heimatzoo in Rotterdam (Niederlande) angekommen. Die Reise erfolgte im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Östliche Spitzmaulnashörner. In Rotterdam wird „Kito“ künftig mit Nashornkuh „Naima“ zusammenleben und so aktiv zum Erhalt der bedrohten Art beitragen.
Begleitet wurde der Nashornbulle von einem ihm vertrauten Tierpfleger aus Hannover, der ihn während der Eingewöhnungsphase unterstützte. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird im Gegenzug ein Nashornbulle aus Rotterdam als neuer Partner für die in Hannover lebende Nashornkuh „Maisha“ eintreffen – ebenfalls im Rahmen des EEP.
Hintergrund: Schutz einer bedrohten Art
Östliche Spitzmaulnashörner sind stark vom Aussterben bedroht. Anfang der 1990er Jahre lebten nur noch rund 500 Tiere in freier Wildbahn. Dank internationaler Schutzprogramme hat sich der Bestand inzwischen auf über 1.000 Tiere in Afrika verdoppelt.
Wichtige Rolle der Zoos in der Arterhaltung
Europäische Zoos leisten einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der wildlebenden Populationen. So wurden 2019 fünf Spitzmaulnashörner aus dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) in den Akagera-Nationalpark in Ruanda gebracht, um die genetische Vielfalt der dortigen Population zu stärken – ein Schlüsselfaktor für Anpassungsfähigkeit und Überlebensfähigkeit. Weitere Wiederansiedlungen sind in Planung.
Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP)
Jedes Erhaltungszuchtprogramm basiert auf einem digitalen Zuchtbuch, in dem alle relevanten Daten zu den beteiligten Tieren dokumentiert werden. Eine fachlich qualifizierte Person – meist mit biologischem oder veterinärmedizinischem Hintergrund – koordiniert das Programm, stellt geeignete Zuchtgruppen zusammen und organisiert Tiertransporte. Ziel ist es, eine genetisch vielfältige Reservepopulation aufzubauen, die langfristig die Wiederansiedlung in natürlichen Lebensräumen unterstützt.
One Plan Approach – Ganzheitlicher Artenschutz
Der sogenannte „One Plan Approach“ (OPA) der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) verbindet Maßnahmen zum Schutz von Arten innerhalb und außerhalb ihrer natürlichen Lebensräume. Regierungen, Naturschutzorganisationen und Zoos arbeiten dabei eng zusammen. Für Zoos bedeutet dies, dass sie aktiv zur Erhaltung der Wildpopulationen beitragen – etwa durch Zucht, Auswilderung, Forschung und Unterstützung von Schutzprojekten vor Ort.
Der Erlebnis-Zoo Hannover engagiert sich seit vielen Jahren sowohl im Zoo selbst als auch im natürlichen Lebensraum der Spitzmaulnashörner in Kenia für den Schutz dieser faszinierenden Tierart. Weitere Informationen unter: www.zoo-hannover.de/save-the-rhino










