Niedersachsen zieht Bilanz der landesweiten Gewerbekontrollen gegen organisierte Kriminalität

Polizei
Symbolbild: Polizei - © M. Müller / LGHNews

„Joint Action Days“ decken zahlreiche Verstöße in Gewerbebetrieben auf

Hannover (pm/redk). Die Polizei Niedersachsen hat nach dreiwöchigen, landesweiten Kontrollmaßnahmen vom 03.11. bis zum 24.11.2025 eine umfassende Bilanz gezogen. In einer koordinierten Aktion der Polizeidirektionen Oldenburg, Osnabrück, Lüneburg, Braunschweig, Hannover und Göttingen unter Leitung des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen wurden zahlreiche Gewerbebetriebe überprüft, um kriminelle Strukturen aufzudecken und zu bekämpfen.

Umfangreiche Kontrollen und Ergebnisse

Rund 450 Einsatzkräfte kontrollierten mehr als 200 Betriebe und überprüften 696 Personen. Insgesamt leitete die Polizei 97 Strafverfahren ein, darunter wegen illegalen Glücksspiels und Steuerhinterziehung, und stellte 253 Ordnungswidrigkeiten fest.

Der Präsident des LKA Niedersachsen, Thorsten Massinger, betont: „Die Ergebnisse der Kontrollwochen sprechen eine klare Sprache: Niedersachsen zeigt Haltung und handelt entschlossen gegen Clan Kriminalität. Besonders möchte ich mich bei den Einsatzkräften bedanken. Jede Kontrolle, jede Aufhellung, jeder Eingriff in kriminelle Strukturen ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit der Menschen in Niedersachsen. Die Joint Action Days sind Ausdruck eines abgestimmten Vorgehens der niedersächsischen Polizeibehörden und damit auch ein deutliches Signal an Kriminelle in unserem Land.“

Hintergrund der Maßnahmen

Ausgangspunkt der landesweiten Kontrollen war die Erkenntnis, dass kriminelle Clanangehörige verstärkt Gewerbebetriebe in Städten und Gemeinden nutzen, um illegale Aktivitäten unter dem Deckmantel eines legalen Geschäftsbetriebs zu verschleiern. Besonders betroffen sind Shisha-Bars, Friseursalons, Imbisse, Restaurants, Wettbüros sowie An- und Verkaufsgeschäfte, insbesondere im Kfz-Handel.

Die Polizei und Justiz in Niedersachsen setzen seit Jahren einen strategischen Schwerpunkt auf die konsequente Bekämpfung solcher Strukturen. Regelmäßige Kontrollen sollen dazu beitragen, kriminelle Netzwerke aufzuhellen und nachhaltig zu unterbinden.

Schwerpunktkontrollen in Hannover

Auch die Polizeidirektion Hannover beteiligte sich intensiv an den landesweiten Maßnahmen. Gemeinsam mit der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen, dem Zoll und kommunalen Partnerbehörden wurden zahlreiche Betriebe im Stadtgebiet und der Region kontrolliert. Dabei wurden über 200 Ordnungswidrigkeiten und Straftaten festgestellt.

Im Rahmen der groß angelegten Kontrollen wurden in der Polizeiinspektion Burgdorf zehn Objekte und 40 Personen überprüft, in Garbsen elf Objekte und 19 Personen sowie in Hannover 24 Objekte und 117 Personen. Die Einsatzkräfte fertigten 181 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und 37 Strafanzeigen, unter anderem wegen Verstößen gegen Jugendschutz-, Glücksspiel-, Brand- und Baurecht. Zudem wurden 30 Platzverweise ausgesprochen, elf Gefährderansprachen durchgeführt und zwölf Personen fest- oder in Gewahrsam genommen.

„Illegale Machenschaften unter dem Deckmantel legaler Betriebe dulden wir nicht. Wir werden nicht zulassen, dass sich kriminelle Strukturen in unserer Stadt verfestigen. Die Polizei schaut genau hin und greift konsequent durch, wo Regeln missachtet werden.“, erklärt der Polizeivizepräsident der PD Hannover, Stefan Sengel.

Die Maßnahmen waren Teil der sogenannten Joint Action Days (JAD), einer gemeinsamen Aktion zur Eindämmung organisierter und krimineller Aktivitäten im gewerblichen Umfeld.

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