EU-Entry/Exit-System (EES): Bundespolizei nimmt erste digitale Grenzkontrollen in Betrieb

(vo.li.): Marc Gellert begrüßte den ersten Passagier, der das EES-System nutzte, gemeinsam mit Mehmet Ali Söylet und Dr. Martin Roll.
(vo.li.): Marc Gellert begrüßte den ersten Passagier, der das EES-System am Hannover-Airport nutzte, gemeinsam mit Mehmet Ali Söylet und Dr. Martin Roll. - Quelle: Hannover Airport / Foto: Markus Lindert

Start des EU-Entry/Exit-Systems an Flughäfen Hannover und Hamburg

Hannover/Langenhagen (pm/redk). Mit der Einführung des europäischen Entry/Exit Systems (EES) setzt die Bundespolizei an den Flughäfen Hannover, Hamburg und künftig Bremen einen Meilenstein in der Modernisierung der Grenzkontrollen. Das neue digitale System ersetzt die bisherigen Passstempelungen durch die zentrale, fälschungssichere Erfassung von biometrischen Daten und Reisedaten von Drittstaatsangehörigen und soll die Abläufe an den EU-Außengrenzen erheblich beschleunigen und sicherer machen.

Schrittweise Einführung in Deutschland und Norddeutschland

Deutschland hat Mitte Oktober 2025 mit der stufenweisen Einführung des EES begonnen. Ab dem 1. Dezember 2025 setzt nun auch der Flughafen Hannover das neue Verfahren ein, gefolgt vom Flughafen Hamburg am 2. Dezember 2025. Im Januar 2026 wird schließlich der Flughafen Bremen angeschlossen und vervollständigt damit die Einführung an den großen Standorten im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeidirektion Hannover.

Digital statt Stempel: Das neue EU-Ein- und Ausreisesystem

Das EES ist ein Schengen-weites System, das Ein- und Ausreisen von Drittstaatsangehörigen zentral und digital dokumentiert. Gespeichert werden unter anderem Personendaten, ein Gesichtsbild und Fingerabdrücke. Statt Stempel im Pass werden Ein- und Ausreisen zukünftig digital erfasst.

Ziel ist es, die Grenzkontrollen schneller, sicherer und fälschungssicher zu gestalten. Für EU-Bürgerinnen und -Bürger sowie Reisende aus den assoziierten Schengen-Staaten (Island, Norwegen, Schweiz, Liechtenstein) und Personen mit deutschem Aufenthaltstitel ändert sich nichts.

Die erfassten Daten werden von der EU zentral gespeichert und sind grundsätzlich drei Jahre gültig, sofern in diesem Zeitraum keine erneute Einreise stattfindet. Danach ist eine neue Registrierung nötig.

Erste digitale Grenzkontrolle in Hannover

Mit dem Flug TK 1553 der Turkish Airlines, der um 09:45 Uhr aus Istanbul in Hannover gelandet ist, hat die Bundespolizei am 1. Dezember 2025 die digitale Grenzkontrolle am Flughafen Hannover aufgenommen.
Airport-CEO Dr. Martin Roll begrüßte gemeinsam mit Polizeidirektor Marc Gellert, Leiter der Bundespolizeiinspektion Flughafen Hannover, und Mehmet Ali Söylet, General Manager bei Turkish Airlines, die ersten Passagiere, die mit dem neuen Verfahren in die EU einreisten.

Moderne Infrastruktur und neue Self-Service-Optionen

Für die Flughäfen Hannover, Hamburg und Bremen bedeutet die Einführung des EES eine umfassende technische und organisatorische Modernisierung. Kontrollbereiche wurden neugestaltet, Geräte zur Fingerabdruck- und Gesichtserkennung installiert und das Personal intensiv geschult.

Am Hannover Airport stehen zur Registrierung der biometrischen Daten Self-Service-Kioske im Terminal bereit. Sie befinden sich in der Abflug- und Ankunftsebene im Terminal C, gut sichtbar ausgeschildert und in unmittelbarer Nähe der Grenzkontrollschalter. Alternativ ist die Erfassung auch an einem bedienten Schalter möglich.

Information und Unterstützung für Reisende

Das neue Verfahren betrifft ausschließlich Drittstaatsangehörige mit Kurzaufenthalt im Schengenraum. Die Bundespolizei empfiehlt betroffenen Reisenden, sich vor ihrer Reise über das EES zu informieren und frühzeitig die Self-Service-Systeme zur Vorregistrierung zu nutzen, um Wartezeiten zu reduzieren.

Weitere Informationen über das EES:

Hinweise für Reisende auf der Webseite der Bundespolizei: www.bundespolizei.de/travel

Mitteilung der Europäischen Union: https://travel-europe.europa.eu/ees

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