Kostenloser Versicherungs-Check zeigt Lücken und spart unnötige Kosten
Hannover (pm/redk). Mit einem neuen kostenlosen Online-Tool erleichtern die Verbraucherzentralen künftig den Überblick über den eigenen Versicherungsschutz. Der Versicherungs-Check zeigt auf, welche Policen wirklich wichtig sind, wo Absicherungslücken bestehen und welche Verträge überflüssig sein können – ein Angebot, das angesichts weit verbreiteter Unsicherheiten dringend benötigt wird.
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher fühlen sich von den zahlreichen Versicherungsangeboten überfordert. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen zeigt: Ein Großteil hat Schwierigkeiten einzuschätzen, welche Versicherungen essenziell sind und welche keinen echten Mehrwert bieten. Genau hier setzt der neue Versicherungs-Check der Verbraucherzentralen an. Das kostenlose Online-Tool liefert eine erste Einschätzung, welche Versicherungen sinnvoll sind und welche vermutlich nicht benötigt werden.
Hohe Unsicherheit beim Thema Versicherungen
Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) empfindet den Versicherungsmarkt als unübersichtlich und schwer verständlich. Rund 40 Prozent haben Schwierigkeiten zu erkennen, welche Versicherungen tatsächlich wichtig sind. Um hier Orientierung zu bieten, wurde der Versicherungs-Check entwickelt. „Das neue Online-Tool gibt einen Überblick, zeigt mögliche Lücken und hilft zu entscheiden, wie sinnvoll die eigenen Versicherungen sind“, erklärt Philipp Rehberg, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Absicherung existenzieller Risiken besonders wichtig
Die Umfrage verdeutlicht, dass wichtige Policen häufig fehlen: 13 Prozent der Befragten verfügen über keine private Haftpflichtversicherung, 67 Prozent der Berufstätigen sind nicht gegen Berufsunfähigkeit privat abgesichert. Rehberg betont: „Dabei sind Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung besonders wichtig. Sie decken Situationen ab, die gravierende Folgen für Einkommen oder Vermögen haben können.“ Ohne Haftpflichtversicherung könne ein einziger Fehler schnell existenzbedrohend werden. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sei für alle empfehlenswert, die finanziell von ihrem Arbeitseinkommen abhängig sind.
Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass Versicherungsprodukte wie private Rentenversicherungen, Kapitallebensversicherungen oder Sterbegeldversicherungen bei vielen Menschen ein hohes Ansehen genießen. „Hingegen sind kapitalbildende Versicherungsprodukte, wie zum Beispiel die Sterbegeldversicherung, unserer Einschätzung nach für die wenigsten nützlich“, so Rehberg. Dennoch bewertet ein großer Teil der Befragten diese Policen als wichtig: Jeder Zweite hält eine private Rentenversicherung, jeder Vierte eine Kapitallebensversicherung und jeder Fünfte eine Sterbegeldversicherung für bedeutsam.
Regelmäßige Überprüfung spart Kosten
Positiv: Die Mehrheit der Befragten kümmert sich nach eigenen Angaben regelmäßig um den eigenen Versicherungsschutz. Rehberg empfiehlt: „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten alle zwei bis drei Jahre ihre Versicherungen überprüfen und zusätzlich immer dann, wenn sich die Lebensumstände wesentlich ändern, etwa durch Auszug, Heirat, Scheidung, Familienzuwachs oder Renteneintritt.“ Wer überflüssige Policen anpasst oder beendet, kann häufig deutlich sparen.
Der neue „Check: Welche Versicherungen brauche ich?“ sowie die vollständigen Umfrageergebnisse sind online verfügbar unter: verbraucherzentrale-niedersachsen.de/check-versicherungen
Wissenswert
Die infas quo GmbH befragte im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg zwischen dem 23. und 27. Oktober 2025 bundesweit 1.110 deutschsprachige Personen zwischen 18 und 69 Jahren, die in Privathaushalten leben.
Der Versicherungs-Check wurde von mehreren Verbraucherzentralen im Rahmen des Projektes „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ entwickelt. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.










