Die wichtigsten Straßenbaustellen 2021: Stadt investiert rund 32 Millionen Euro

Straßensperre
Symbolbild - Quelle: Pixabay

Landeshauptstadt Hannover investiert erhebliche Mittel in die bauliche Unterhaltung der Verkehrsinfrastruktur

Hannover (pm). Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Maßnahmen zur Erneuerung und Optimierung der städtischen Verkehrsinfrastruktur im Stadtgebiet von Hannover durchgeführt. Diese Maßnahmen tragen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, der Barrierefreiheit, der Stadtgestaltung, aber auch zum Ausbau und der Optimierung der Fuß- und Radverkehrsanlagen im Stadtgebiet bei und leisten damit einen Beitrag zum Klimaschutz. Zusätzlich zu den Erneuerungs- und Ausbaumaßnahmen investiert die Landeshauptstadt Hannover (LHH) erhebliche Mittel in die bauliche Unterhaltung der Verkehrsinfrastruktur. Auch das Land und die Region sowie die Versorgungsunternehmen investieren in die Sanierung und den Ausbau ihrer Infrastruktur. 

Insgesamt wendet der Fachbereich Tiefbau in 2021 etwa 23,4 Millionen Euro für den Straßenneubau und -ausbau auf. Davon werden investiv allein 6,6 Millionen Euro für Radwegemaßnahmen ausgegeben. Hinzu kommen rund 8,6 Millionen Euro für die Erhaltung von Straßenoberflächen. Darin enthalten sind auch 2,6 Millionen Euro für die großflächige Sanierung von Fahrbahndecken. Damit bleibt die Stadt ihrer Linie treu, nämlich auch und gerade in Krisenzeiten zu investieren, um gleichzeitig Impulse für den regionalen Arbeitsmarkt zu geben.

Einen Überblick über die wichtigsten Baustellen in diesem Jahr bietet die beiliegende Übersicht. Neben den größeren städtischen Straßenbaumaßnahmen sind sowohl die Gleisarbeiten der infra, Leitungsbaumaßnahmen der Stadtentwässerung und der enercity AG sowie die wichtigsten Baumaßnahmen der Straßenbauverwaltung des Landes aufgeführt. Sobald die genauen Termine der genannten Straßenbauarbeiten feststehen, werden die Anlieger*innen, die Politik und die Öffentlichkeit darüber informiert.

Die Bauarbeiten der einzelnen Bauträger sind gemeinsam mit der Straßenverkehrsbehörde der LHH und der Polizeidirektion Hannover, der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sowie der ÜSTRA und der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (infra) aufeinander abgestimmt worden, um Verkehrsbehinderungen möglichst gering zu halten. Besonders verkehrseinschränkende Arbeiten wie die Fahrbahndeckensanierung des Westschnellweges zwischen der Klappenburgbrücke und der Garbsener Landstraße durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, die Gleiserneuerung der Gleisbögen in der Überfahrt Freundallee/Hans-Böckler-Allee seitens der infra oder die Deckensanierung von Teilflächen der Hildesheimer Straße zwischen Aegiedientorplatz und Im Haspelfelde werden hierbei bewusst in die sechswöchigen Sommerferien gelegt.

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat sich auch auf die Umsetzung der Bauprogramme des vergangenen Jahres ausgewirkt und hat nach wie vor Einfluss auf das laufende Bauprogramm. Zur Vermeidung von eventuell notwendigen Evakuierungen im Falle eines Kampfmittelfundes durften beispielsweise Baumaßnahmen mit Kampfmittelverdachtsflächen gemäß der bis vor kurzem geltenden Allgemeinverfügung nicht umgesetzt und mussten daher verschoben werden. Davon betroffen sind einige Projekte wie die Erneuerung der Straßen im Körnerviertel oder die Arbeiten zur Errichtung des Hochbahnsteigs in der Braunstraße im Auftrag der infra sowie einige vorbereitende Leitungsarbeiten, zum Beispiel in der Lisbethstraße.

Geplante Baumaßnahmen im Stadtgebiet

Um die Verkehrsflächen an die bestehenden verkehrlichen Gegebenheiten anzupassen und um das Erscheinungsbild des Straßenraums insgesamt merklich zu verbessern, wird bereits seit dem letzten Jahr im zweiten Bauabschnitt die Brabeckstraße in Kirchrode zwischen Tiergartenstraße und B65 erneuert und umgestaltet. Diese Arbeiten werden zum Ende des Jahres abgeschlossen. Solange ist jedoch die Aufrechterhaltung der Umleitungsstrecke in Fahrtrichtung Süden über Großer Hillen und Lange-Hop-Straße notwendig.

Ebenfalls ein neues Erscheinungsbild wird die Weizenfeldstraße in Stöcken erhalten. Derzeit wird der vorbereitende Leitungsbau durch die Stadtentwässerung und enercity abschnittsweise durchgeführt. Die Straßenbauarbeiten beginnen im Oktober 2021. Während der Arbeiten sind die jeweils im Bau befindlichen Abschnitte der Weizenfeldstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Gestalterisch und verkehrlich deutlich verändern soll sich auch die Schmiedestraße in der Innenstadt. Nachdem bereits 2019 ein erster Entwurf diskutiert und auch politisch beraten wurde, steht die Planung im Zusammenhang mit der Aufwertung der Innenstadt erneut auf dem Prüfstand. Unabhängig von dem Ergebnis soll bereits ab Juli 2021 der für die Umgestaltung der Schmiedestraße in jedem Fall erforderliche vorbereitende Leitungsbau durchgeführt werden. Dies wird zur Folge haben, dass die Schmiedestraße in der zweiten Jahreshälfte zeitweise nicht durchgängig befahrbar ist.

Mit dem Umbau der nördlichen Nebenanlage der Hans-Böckler-Allee ab Oktober wird nach der Fertigstellung des angrenzenden Hochbaus für die neue Conti-Zentrale die dafür erforderliche Umgestaltung der Hans-Böckler-Allee zwischen der Clausewitzstraße und der Pferdeturmkreuzung abgeschlossen.

Verbesserung des Radwegenetzes

Die Verbesserung des vorhandenen Radwegenetzes wird ebenfalls in diesem Jahr weiter vorangetrieben. So werden Beläge erneuert, Radwege verbreitert und auch mit der Markierung von Radfahrfurten, Radfahrstreifen und Angebotsstreifen fortgefahren. Das Radverkehrsnetz wird erweitert und verbessert. Als prominenteste Maßnahme wird in diesem Jahr mit der Realisierung des Veloroutennetzes begonnen (erste Arbeiten an den Velorouten 8 und 3). Weitere Radverkehrsmaßnahmen sind für 2021 vorbereitet. Es stehen jedoch noch die Bewilligungen der beantragten Fördermittel aus. Hier kann es zu zeitlichen Verschiebungen der Maßnahmen kommen. Zu diesen Maßnahmen zählen zum Beispiel der Radschnellweg nach Lehrte und mehrere Maßnahmen aus dem Sonderprogramm Grunderneuerung im Bestand (GiB): der Ausbau der Nebenanlagen mit Optimierung der Radverkehrsanlagen an der Bornumer Straße, der Ferdinand-Wallbrecht-Straße, des Sahlkampes und an der Kugelfangtrift.

Steigerung der Atrraktivität des ÖPNV

Ein weiterer Schritt in Richtung Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erfolgt auch in diesem Jahr durch die Errichtung von weiteren Hochbahnsteigen seitens der infra, um die Barrierefreiheit der Stadtbahn auszubauen. Hierzu erfolgen Arbeiten in der Braunstraße, der Kugelfangtrift und der Hermann-Ehlers-Allee.

Um die Attraktivität des ÖPNV insgesamt im Stadtgebiet zu steigern und die Barrierefreiheit zu verbessern, werden neben dem Bau neuer Hochbahnsteige für die Stadtbahn auch in diesem Jahr zahlreiche Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. So werden zum Beispiel ab Mai auf dem Ernst-August-Platz als prominenteste Maßnahme zwei neue barrierefreie Bushaltestellen für die Linien 121, 128, 134, 900 eingerichtet. In diesem Zusammenhang wird auch die alte Gleisanlage entfernt und die Fläche entsprechend der angrenzenden Platzfläche gestaltet.

Außerdem wird im Innenstadtbereich in der Georgstraße die Bushaltestelle Kröpcke barrierefrei umgebaut, die seit Dezember des letzten Jahres auch von den Buslinien 800 sowie 120 zusätzlich zu den Buslinien 100, 200 und 267 angefahren wird. Um die damit verbundene erhebliche zusätzliche Busbelastung aufnehmen zu können, ist es außerdem notwendig, den Fahrbahnbelag der Ständehausstraße zwischen der Luisenstraße und der Georgstraße zu verstärken. Diese Arbeiten erfolgen voraussichtlich von August bis Ende Oktober und werden eine Sperrung der Ständehausstraße während der Arbeiten erforderlich machen.

Maßnahmen zum Zweck der Erhaltung der Infrastruktur

Neben diesen Maßnahmen gibt es aber auch größere Vorhaben, die ausschließlich dem Zweck der Erhaltung der Infrastruktur dienen. Im Bereich Fischerhof müssen Brückenbauwerke sowohl über die Ritter-Brüning-Straße als auch an der Göttinger Straße saniert werden. Diese Arbeiten erfolgen von Mitte Mai bis Ende Oktober. Während der Arbeiten wird der Verkehr auf der Göttinger Straße und in der Trogstrecke der Ritter-Brüning-Straße einspurig im Bereich der Baustellen geführt. Im Rahmen des Sonderprogramms Straßenerneuerung werden ebenfalls in diesem Jahr wieder zahlreiche überwiegend kleinere Straßen erneuert. Außerdem werden im Rahmen des Deckenprogramms wie in jedem Jahr großflächig Fahrbahnbeläge erneuert, so beispielsweise in der Zimmermannstraße zwischen Am Lindener Hafen und Wunstorfer Straße, in der Anderter Straße zwischen Am Hafen und Güterbahnhof Misburg oder in mehreren Abschnitten der Hildesheimer Straße.

Weitere Baumaßnahmen verschiedener Bauträger

Die Stadtentwässerung Hannover erneuert, neben eigenen Projekten in den Wohngebieten, im Zusammenhang mit Straßen- und Gleisbauarbeiten zahlreiche Kanäle.  

Es erfolgen Gleiserneuerungsmaßnahmen seitens der infra unter anderem in der Kirchröder Straße oder in der Überfahrt Wallensteinstraße/Göttinger Chaussee.

Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr wird dieses Jahr neben der bereits laufenden Erneuerung der Fahrbahn der B6 (Westschnellweg) schwerpunktmäßig die Fahrbahnsanierung des Messeschnellweges zwischen dem Seelhorster Kreuz und der Anschlussstelle Mittelfeld durchführen.

Die enercity AG führt im Zusammenhang mit Straßen- und Gleisbauarbeiten zahlreiche Leitungsbauarbeiten durch. Besondere Projekte sind die Erstellung einer Fernwärmeleitung in der Wunstorfer Straße und die Erneuerung der Fernwärmeleitung im Knotenpunkt Spinnereistraße/Braunstraße/Königsworther Straße.

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