Stadt Langenhagen über geplante Umnutzung von Räumen / Erste Raummodule für Unterkunft in Godshorn werden diese Woche geliefert
Langenhagen (pm). Die Stadt Langenhagen reaktiviert die Unterkunft im ehemaligen NP-Markt in Kaltenweide. Dort will sie kommendes Jahr wieder Geflüchtete unterbringen. Das Gebäude wurde im Jahr 2016 bereits als Notunterkunft genutzt. Die vergangenen vier Jahre diente es überwiegend als Materiallager. Aus diesem Grund sind nun verschiedene Reparaturen notwendig: Wände müssen neu gestrichen, die Küche wieder eingerichtet und die Heizung instand gesetzt werden. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis nächstes Jahr; im Anschluss können bis zu 40 Personen in dieser Unterkunft untergebracht werden.
Obere Etage des Niet Hus wird zur Unterbringung von Familien hergerichtet
Für Familien beziehungsweise Frauen mit Kindern richtet die Stadt die obere Etage des Niet Hus her. Hier bedarf es zwar weniger Arbeiten. Unter anderem muss aber eine Duschmöglichkeit geschaffen werden, denn diese ist derzeit in der Einrichtung an der Clara-Schumann-Straße noch nicht vorhanden. Auch hier ist eine Nutzung ab kommendem Jahr geplant.
„Ich finde es wichtig, dass sich Langenhagen nicht nur auf dem Papier als sicheren Hafen versteht, sondern auch als ein solcher handelt“, sagt Wolfgang Langrehr. „Als mich die Verwaltung auf die zwei Möglichkeiten, Geflüchtete in Kaltenweide unterzubringen, angesprochen hat, war es daher für mich auch selbstverständlich, diese Vorschläge mitzutragen. Ich bin mir sicher, dass andere die Vorhaben ebenfalls unterstützen werden.“
„2016 haben wir sehr gute Erfahrungen mit der Unterbringung von Schutzsuchenden in Kaltenweide gemacht. Noch heute sind viele ehemalige Bewohner sehr dankbar für die freundliche Aufnahme“, berichtet Doris Lange, Leiterin der Abteilung Soziales. Das sei auch deshalb etwas Besonderes, weil in der Notunterkunft im ehemaligen NP-Markt die Geflüchteten meist nur für eine kurze Zeit untergebracht worden waren.
„Damals wie heute sind wir allen Unterstützern sehr dankbar“, ergänzt 1. Stadträtin Eva Bender. „Denn nach wie vor legen wir großen Wert darauf, Geflüchtete in Langenhagen dezentral, in kleineren Unterkünften unterzubringen – und das abseits von großen Turn- und Sporthallen oder anderen Gemeinschaftsräumen.“ Dieses zu gewährleisten, sei eine Gemeinschaftsaufgabe im Großen ebenso wie im Kleinen. Gut 70.000 Menschen muss das Land Niedersachsen in den kommenden sechs Monaten aufnehmen; nach Langenhagen kommen davon ca. 480 Personen.
Arbeiten an Unterkunft in Godshorn gehen voran
In Godshorn gehen die Arbeiten an der neuen Unterkunft voran. Die vorbereitenden Erdarbeiten sind abgeschlossen. Die Raummodule werden ab dieser Woche geliefert: jene für das Erdgeschoss am heutigen Dienstag und Mittwoch, 8. und 9. November, und die für das Obergeschoss in der Woche darauf – am 15. und 16. November. Sind die Raummodule vor Ort aufgestellt und zu einer Einheit zusammengebaut, beginnt der Innenausbau. Die Verwaltung rechnet dafür mindestens vier Monate ein. Läuft alles nach Plan, sollte die Unterkunft für Geflüchtete Alt-Godshorn im 1. Quartal 2023 bezugsfertig sein. Dort können dann bis zu 70 Menschen untergebracht werden.