Ersatzneubau der zentralen Verkehrsader Südschnellweg in Hannover hat begonnen

Rodung Südschnellweg
Rodung Südschnellweg - © Carl-Marcus Müller / LGHNews

Rodungsarbeiten zwischen der Schützenallee und der Leinebrücke haben begonnen – Südschnellweg wie angekündigt gesperrt

Hannover (pm). Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr beginnt mit dem Ersatzneubau der zentralen Verkehrsader im Süden der Landeshauptstadt Hannover – dem Südschnellweg.

Eric Oehlmann, Präsident der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr dazu: „Es freut mich sehr, dass wir jetzt mit den Arbeiten starten können, um diese wichtige Verkehrsader zukunftsfähig und leistungsfähig zu erhalten. Das ist wichtig, denn wir dürfen nicht riskieren, dass die Brücken ihren Dienst versagen und es in der Folge zu Sperrungen kommt. Schwere verkehrliche Belastungen für alle umliegenden Stadtteile wären die Folge.“

Die Modernisierung des Südschnellwegs ist zwingend notwendig, da es sich um eine bedeutende Verkehrsader handelt und die Brücke über die Hildesheimer Straße nur noch bis Ende 2023 genutzt werden kann.

Jetzt soll durch Rodungen im Bereich Döhren das notwendige Baufeld für die Ersatzbrücke und den Tunnelbau beim Südschnellweg (B 3) in Hannover vorbereitet werden. Am Montag, 5. Dezember, wird mit den Arbeiten zwischen der Schützenallee und der Leinebrücke begonnen. Während der Arbeiten ist der Südschnellweg wie angekündigt gesperrt.

Die Maßnahme wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Zuletzt fand am 17. November auf Einladung von Olaf Lies, Niedersächsischer Verkehrsminister, ein Runder Tisch mit Gegnern, Politik, Fürsprechern und Interessierten statt.

„Diesen Ansatz begrüßen wir ausdrücklich, denn der Runde Tisch bringt die große Chance, die Kritiker des Projektes mit ihren Anliegen abzuholen. Besonders freut es mich, dass es Herrn Minister Lies gelungen ist, die Akzeptanz für den Bau von Ersatzbrücke und Tunnel deutlich zu erhöhen. Denn wir bauen für die Bürgerinnen und Bürger“, führte Eric Oehlmann, Präsident der Landesbehörde, aus.

Für den zweiten Projektbereich des Südschnellweges hofft Oehlmann auf eine Verständigung mit den Kritikern des Projektes durch den Runden Tisch: „Wichtig ist es, dass es zu einem für möglichst breit akzeptierten, tragfähigen Kompromiss kommen wird, der den Anforderungen an die Mobilitätserfordernisse der Gesellschaft und der Wirtschaft und gleichzeitig auch den Zielen des Klimaschutzes gerecht wird“, so Oehlmann.

„Ohne die Ersatzbrücke über die Hildesheimer Straße müsste die Strecke gesperrt werden“, unterstrich der Präsident. In Konsequenz würden sich die täglich 50.000 Pkw und Lkw einen Weg durch die verschiedenen Stadtviertel Hannovers und die Region, wie beispielsweise die B 443 bei Pattensen / Koldingen suchen. Oehlmann betonte: „Der Tunnel ist dabei ein echtes Pfund für die Landeshauptstadt Hannover. Er wird zu mehr Aufenthalts- und Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger führen und den Bereich in Döhren ganz maßgeblich aufwerten.“

Die Rodungen als Vorbereitung für die Bauarbeiten finden auf beiden Seiten des Schnellwegs statt und sollen etwa drei Tage andauern. Bei allen Fällarbeiten wird nach Behördenangaben darauf geachtet, den Eingriff in die Natur so minimal wie möglich zu halten. Eine Kontrolle durch die Umweltbaubegleitung stellt im Vorfeld sicher, dass bei den Arbeiten weder Fledermäuse, Vögel noch andere Tierarten zu Schaden kommen. Hierfür wurden zuletzt vor wenigen Wochen umfangreiche Kontrollen durchgeführt. Bei den Rodungen gehe die Landesbehörde mit Augenmaß vor, unterstrich der Präsident. „Alle Beteiligten sind sich der Sensibilität voll bewusst und es wird nur auf den Flächen gefällt, die wir unmittelbar brauchen.“

Für die Fällungen sind umfassende Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Das geschieht überwiegend direkt vor Ort, beispielweise durch die Anpflanzung der neuen Böschungsflächen nach dem Bau. Ausgleichsmaßnahmen andernorts umfassen etwa die Verbesserung des Biotopverbunds in der Wietzeaue oder Ersatzaufforstungen auf Flächen der Niedersächsischen Landesforsten. Alle beanspruchten Flächen werden im Verhältnis 1:2 durch hochwertige Waldaufforstung ausgeglichen – das heißt, es entstehen doppelt so viele Flächen mit Baumbestand, wie durch die Arbeiten am Südschnellweg beansprucht werden.