Zwei Tatverdächtige aus Bremen in Untersuchungshaft – Präventivhinweise zum Schutz vor Trickbetrug
Hannover (redk). In einer gemeinsamen Aktion haben die Staatsanwaltschaft Hannover und die Polizeidirektion Hannover zwei Männer aus Bremen festgenommen, die sich telefonisch als Polizeibeamte ausgaben, um ältere Menschen um hohe Geldbeträge zu betrügen. Bei einer fingierten Geldübergabe Anfang Januar 2025 konnten die Tatverdächtigen auf frischer Tat ertappt werden. Das Amtsgericht Hannover hat für die Männer Untersuchungshaft angeordnet.
Die Ermittlungen der Polizei begannen im September 2024, als eine 89-jährige Frau aus der Region Hannover von einem unbekannten Anrufer kontaktiert wurde. Der Täter gab sich als Polizist aus und überzeugte die Seniorin, ihn bei einem vermeintlichen Einsatz gegen kriminelle Bankmitarbeiter zu unterstützen. Im Glauben, bei Ermittlungen zu helfen, übergab die Frau in mehreren Aktionen mehr als 100.000 Euro. Als sie Verdacht schöpfte, wandte sie sich an die echte Polizei.
Das Fachkommissariat für Trickbetrug und -diebstahl des Zentralen Kriminaldienstes Hannover übernahm daraufhin die Ermittlungen. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hannover konnten zwei Tatverdächtige in Bremen identifiziert werden. Die beiden Männer im Alter von 31 und 38 Jahren bereiteten bereits eine weitere Tat vor: Eine 81-jährige Frau aus der Nähe von Bremen sollte unter ähnlichen Vorwänden zur Geldübergabe gedrängt werden.
Am 7. Januar 2025 inszenierten die Ermittler eine fingierte Geldübergabe. Als die Tatverdächtigen am vereinbarten Ort erschienen, wurden sie festgenommen. Zeitgleich durchsuchten die Einsatzkräfte ihre Wohnungen in Bremen und stellten dort Beweismittel wie digitale Spurenträger und Geld sicher.
Die Staatsanwaltschaft Hannover beantragte Untersuchungshaftbefehle gegen die Männer, denen bandenmäßiger und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen wird. Das Amtsgericht Hannover entsprach dem Antrag. Die Ermittlungen zu möglichen weiteren Straftaten dauern an.
Die Polizei mahnt zur Vorsicht und gibt Präventionstipps:
- Misstrauen Sie Anrufern, die sich als Amtspersonen ausgeben.
- Geben Sie keine Informationen zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Amtspersonen werden Sie niemals um Geld bitten oder unter Druck setzen.
- Lassen Sie sich bei Zweifeln einen Dienstausweis zeigen und rufen Sie die zuständige Behörde direkt an – verwenden Sie hierfür eigenständig recherchierte Telefonnummern.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Weitere Informationen und Tipps zum Schutz vor Trickbetrügern finden Sie unter www.polizei-beratung.de.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft bitten die Bevölkerung um Wachsamkeit und appellieren, verdächtige Vorfälle umgehend zu melden.