Verteidigungsminister Pistorius und Ministerpräsident Weil würdigen Engagement der Soldatinnen und Soldaten
Hannover (redk). Zum Gründungstag der Bundeswehr fand heute, am Dienstag den 12.11.2024, ein feierliches Gelöbnis auf dem „Platz der Menschenrechte“ vor dem Neuen Rathaus in Hannover statt.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius begrüßte rund 230 Rekrutinnen und Rekruten, die vor den geladenen Gästen aus Politik, Gesellschaft und zahlreichen Zuschauern das Versprechen ablegten: „Eine Gelöbnisfeier ist vor allem eine Stunde des Versprechens. Im Mittelpunkt steht Ihr Versprechen, unserem Land, der Bundesrepublik Deutschland zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Zuvor hat aber auch unser Land, haben wir als Gesellschaft Ihnen etwas zu versprechen: Die Gewissheit, fest an der Seite unserer Truppe zu stehen und sie verantwortungsbewusst einzusetzen. Für die Wahrung von Frieden, Freiheit und Menschenrechten.“
Zu den rekrutenstellenden Verbänden gehörten die Einheiten des 6./ Jägerbataillon aus Rotenburg Wümme, 5./ Marineoperationsschule Bremerhaven, IV./ Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr Hannover, 5./ Bataillon Elektronischer Kampf 912 Nienburg, 11./ Sanitätsregiment 2 Rennerod sowie das 3./ Heimatschutzregiment 3 aus Nienburg.
Veranstaltung erstmals außerhalb von Berlin
Mit dieser zentralen Veranstaltung in Hannover, die erstmals außerhalb Berlins stattfand, möchte die Bundeswehr verstärkt öffentlich präsent sein und ihre Bedeutung im demokratischen Gemeinwesen unterstreichen.
Ministerpräsident Stephan Weil betonte in seiner Ehrenrede: „Das Gelöbnis, das die Soldatinnen und Soldaten heute ablegen, ist mehr als eine Tradition – es ist ein lebendiges Bekenntnis zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Mit ihrem Dienst verkörpern sie die Überzeugungen, auf denen unser Land aufgebaut ist: Freiheit, Demokratie und Menschenwürde. Sie sind bereit, sich mutig und selbstlos einzusetzen für den Schutz der Menschen in unserem Land, für unsere Werte und für unsere Demokratie. Sie übernehmen in schwierigen Zeiten eine große Verantwortung. Dafür danke ich Ihnen und Ihren Familien von Herzen und wünsche Ihnen alles, alles Gute.“
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hob die symbolische Bedeutung des Veranstaltungsorts hervor und dankte den Soldatinnen und Soldaten für die Verteidigung unserer Demokratie und ihren Einsatz für Frieden, Sicherheit und den Schutz der Menschenrechte. Der Oberbürgermeister betonte dabei besonders: „Mit dem ersten Öffentlichen Gelöbnis außerhalb Berlins auf dem neuen „Platz der Menschenrechte“ vor dem Neuen Rathaus macht die Bundeswehr deutlich, dass sie einen festen Platz in unserem demokratischen Gemeinwesen einnimmt. Dies schafft Vertrauen und stärkt die Institution Bundeswehr. Angesichts der aktuellen Kriege und der Gefahren für Demokratien muss sich die Gesellschaft und die Politik sehr viel intensiver als bisher Gedanken darüber machen, wie die Bundeswehr aufzustellen und mit Ressourcen auszustatten ist, um ihren wichtigen Aufgaben gerecht zu werden.“
Im musikalischen Rahmen des Heeresmusikkorps Hannover und begleitet durch das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung schritten Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der Generalinspekteur der Bundeswehr General Carsten Breuer und Belit Onay gemeinsam die Front der Soldaten ab.
Im Anschluss der Veranstaltung suchte Pistorius das persönliche Gespräch mit den Soldatinnen und diskutierte im Nachgang noch mit Jugendlichen über aktuelle sicherheitspolitische Fragen – ein Anliegen, das im Zusammenhang mit der Debatte um den neuen Wehrdienst mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.
Mit dem Gelöbnis in Hannover setzt die Bundeswehr ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit zwischen Streitkräften und Gesellschaft und bekräftigt das gemeinsame Ziel, Frieden, Freiheit und Menschenrechte zu schützen.
Am Rande der Veranstaltung protestierten ungefähr 50 Demonstrierende gegen das Gelöbnis und riefen dabei Parolen wie z. B. „Kriegstreiber“ und ähnliche. Letztlich verlief die Veranstaltung überwiegend friedlich und störungsfrei.