
Gemeinsamer „Letter of Intent“ soll subjektives und objektives Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum und ÖPNV verbessern
Hannover (pm/redk). Die Landeshauptstadt Hannover (LHH), die ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG und die Polizeidirektion (PD) Hannover haben heute eine gemeinsame Absichtserklärung („Letter of Intent“ / LoI) unterzeichnet. Erster Stadtrat und Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe, ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel, ÜSTRA-Betriebsvorständin Denise Hain sowie Polizeivizepräsident Thorsten Massinger bekräftigten damit ihre enge Zusammenarbeit für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum und im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Die neue Sicherheitspartnerschaft verfolgt das Ziel, sowohl die subjektive Wahrnehmung als auch die objektive Sicherheit für Einwohnerinnen, Besucherinnen, Fahrgäste und Beschäftigte weiter zu erhöhen. Neben einer verstärkten Präsenz werden eine nachhaltige Präventionsstrategie und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Gefahren und Unsicherheitsräumen entwickelt. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Schutz vor Gewalt, Belästigungen und Vandalismus.
„Wir haben bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die subjektive und objektive Sicherheit im öffentlichen Raum zu stärken. Die ÖPNV-Kooperation mit ÜSTRA und PD Hannover ergänzt dieses Maßnahmenpaket sehr sinnvoll. Dabei interpretieren wir den Sicherheitsbegriff sehr umfassend. Das bedeutet: Wir möchten nicht nur, dass sich die Menschen in unserer Stadt sicher fühlen, sondern sich etwa auch darauf verlassen können, in gesundheitlichen Notfällen Hilfe zu bekommen. Deshalb werden wir ein Defibrillatoren-Kataster erarbeiten“, erklärt Ordnungsdezernent Axel von der Ohe.
Auch ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel betont die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen: „Sicherheit für Fahrgäste und Personal steht nicht nur im ÖPNV an erster Stelle. Sicherheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe – und das machen die Landeshauptstadt Hannover, die Polizeidirektion und die ÜSTRA mit ihrer durch den Letter of Intent geschlossenen Sicherheitspartnerschaft deutlich. Wir alle wollen durch eine noch engere Verzahnung in unterschiedlichen Bereichen das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum weiter erhöhen. Die ÜSTRA hat eine umfassende Sicherheitsarchitektur mit Video- und Notrufsystem in den Fahrzeugen, Notruf- und Infosäulen in den unterirdischen Stationen, Videoüberwachung und dem Sicherheitsdienst durch die protec. Wir hatten im Jahr 2024 insgesamt 163,5 Millionen Fahrgäste und 2.376 sicherheitsrelevante Vorfälle. Diese Relation zeigt: Der ÖPNV in Hannover ist sicher. Doch jeder Vorfall ist einer zu viel. Und auch wenn objektiv meist keine Gefährdung vorliegt, wissen wir, dass Menschen vor allem abends und nachts bestimmte Situationen als belastend empfinden. Durch Prävention und Information auch dieses subjektive Sicherheitsgefühl zu verbessern, ist eine zentrale Aufgabe, die sich gemeinsam noch besser anpacken lässt.“
Polizeivizepräsident Thorsten Massinger ergänzt: „Mit dieser Sicherheitspartnerschaft führen wir den Schulterschluss mit unseren Netzwerkpartnern konsequent weiter: Vernetzte Prävention, gemeinsame Schulungen und intelligente Technik ermöglichen uns, Gefahren früher zu erkennen und gezielter zu handeln. So stärken wir nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen in einen verlässlich geschützten öffentlichen Raum.“
Geplant sind unter anderem gemeinsame Schulungen und Hospitationen, eine erhöhte Präsenz im öffentlichen Raum, technische Verbesserungen wie optimierte Beleuchtung zur Vermeidung von Angsträumen sowie die Dokumentation von Defibrillator-Standorten an Haltestellen. Zudem wollen die Partner verstärkt in Kommunikation, Informationsangebote und Präventionskampagnen investieren.
Hintergrund der verstärkten Initiative ist eine im Jahr 2023 durchgeführte repräsentative Befragung zum Thema „Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum“. Die Ergebnisse zeigen, dass der Bevölkerung Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung sehr wichtig sind – insbesondere im Bereich des ÖPNV ist das Sicherheitsempfinden je nach Ort unterschiedlich ausgeprägt, wobei sich Frauen deutlich häufiger unsicher fühlen als Männer.
Mit der Unterzeichnung des Letters of Intent setzen die Stadt, die ÜSTRA und die Polizei ein deutliches Zeichen für mehr Sicherheit und ein gestärktes Miteinander im öffentlichen Raum Hannovers.