Johanniter beenden Kältebus-Saison

Mit der letzten Fahrt am 31. März ist die Wintersaison des Kältebusses erst mal beendet. - © Johanniter

Viele neue Helfende durch Corona – Obdachloser verschenkt Rosen zum Valentinstag

Hannover (pm). Oft sind es die kleinen Gesten, die zählen. Die Ehrenamtlichen des Johanniter-Kältebusses machten jedenfalls große Augen, als einer ihrer Stammgäste zum Valentinstag mit einem großen Strauß Rosen vor ihnen stand. Für jede Helferin hatte er eine dabei, als Dank und Anerkennung für ihr Engagement. Ein Engagement, das den Menschen, die in Hannover auf der Straße leben oder anderweitig bedürftig sind, Unterstützung in ihrem Alltag bietet. Mit der letzten Fahrt am 31. März ist die Wintersaison des Kältebusses erst mal beendet. Los geht’s wieder Anfang November, wenn die Temperaturen sinken.

Kältebus-Koordinator Michael Jakobson ist stolz auf sein Team: „Die Helferinnen und Helfer waren wirklich sensationell dabei und haben sich sehr für die Menschen engagiert.“ Die Männer und Frauen, die regelmäßig zum Kältebus kommen, sind den Ehrenamtlichen ans Herz gewachsen. Da gibt es dann eben Rosen zum Valentinstag und damit ein tolles Signal, das zeigt, dass die Hilfe ankommt. Die Helfenden leisten außerdem noch mehr: Eine Obdachlose konnte in diesem Winter eine Wohnung anmieten, die allerdings noch ziemlich leer daherkam. Damit die Frau wieder Fuß fassen konnte, hörten sich die Ehrenamtlichen um, besorgten Möbel und brachten sie vorbei. „So etwas ist richtig toll“, freut sich Jakobson immer noch über diesen Einsatz.

In dieser Saison konnte Michael Jakobson viele neue Helferinnen und Helfer für ein Engagement beim Kältebus verbuchen. Eine Entwicklung, in die auch die Corona-Pandemie mit hineinspielt. Viele seien in Kurzarbeit gewesen und wollten ihre Zeit für eine sinnstiftende Tätigkeit nutzen. „Allen hat das Ehrenamt so viel Spaß gemacht, dass sie auch weiterhin mit dem Kältebus rausfahren möchten, auch in der kommenden Saison“, sagt Jakobson. Wie die Situation dann corona-bedingt aussieht, wird sich zeigen. Die Hygienemaßnahmen, eine kontaktlose Essensausgabe und Abstandsregeln jedenfalls sind allen schon in Fleisch und Blut übergegangen. Alle hätten sich an die Regeln gehalten, damit sowohl Ehrenamtliche als auch Kältebus-Gäste sicher seien.

In dieser Saison konnten die Johanniter einiges an Bekleidung, Ruck- und Schlafsäcken oder Hygieneartikeln ausgeben. „Vielen Dank an dieser Stelle für die zahlreichen Sachspenden, die uns erreicht haben. Dies hat den Menschen sehr geholfen“, so Michael Jakobson. Außerdem hatten viele Firmen, Unternehmen, Stiftungen und Vereine zugunsten des Kältebusses gespendet. Beteiligt haben sich die PSD Bank Hannover, die Hannoversche Volksbank, die Polizeidirektion Hannover, der Star-Wars-Fanclub The Northern Outpost, die Otfried-Preußler-Schule sowie die Tellkampfschule, Hannover 96plus, die Redskins Hannover, das Niedersächsische Institut für kommunale Verwaltung, die Concordia Stiftung (Concordia Versicherung), Nachbarschaft – aktiv – Letter e.V., der Rotary Club Hannover-Leibniz, Clarios varta Hannover und Wilhelm Herm. Müller GmbH & Co. KG. Dazu kommen Spenden von Bürgerinnen und Bürgern. Ohne diese finanzielle Unterstützung sei die Arbeit kaum leistbar, so Jakobson.

Seit Anfang des Jahres probieren die Kältebus-Köche außerdem etwas Neues: Sie bieten zusätzlich vegetarisches Essen an. Neben fleischhaltigen Gerichten können die Obdachlosen nun wählen, ob sie nicht lieber vegetarisch essen möchten. „Darüber freue nicht nur ich mich sehr, sondern auch unsere Gäste. Aus ihren Reihen kam der Wunsch und wir haben eine Helferin, die selbst Vegetarierin ist und diesen Wunsch ohne großen Mehraufwand sehr gern erfüllt hat“, sagt Michael Jakobson.

Wer den Kältebus unterstützen möchte, kann sich ehrenamtlich engagieren oder finanziell spenden. Weitere Infos unter https://juh.link/4w4sfj

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