MHH erhält Innovationspreis Niedersachsen 2025

Gewinner: Das iGUARD-Team nahm den Preis von Wissenschaftsminister Falko Mohrs (rechts) entgegen.
Gewinner: Das iGUARD-Team nahm den Preis von Wissenschaftsminister Falko Mohrs (rechts) entgegen. - Quelle: MHH / Foto: Marek Kruszewski/Niedersachsen.next Innovationsnetzwerk

Auszeichnung für bahnbrechendes Projekt iGUARD zur Behandlung viraler Lungenerkrankungen

Hannover (pm/redk). Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat den Innovationspreis Niedersachsen 2025 in der Kategorie „Wissens- und Technologietransfer“ gewonnen. Ausgezeichnet wurde das Projekt „iGUARD – Inhalierbare RNA-Therapeutika zur gezielten Heilung von Lungenerkrankungen“, das neue Wege in der Behandlung viraler Infektionen eröffnet.

Preisverleihung in Hannover

Das Team um Prof. Dr. Dr. Axel Schambach, Leiter des Instituts für Experimentelle Hämatologie, nahm den Preis am gestrigen Abend bei einer feierlichen Zeremonie in Hannover von Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, entgegen. Der Innovationspreis Niedersachsen wird vom Niedersachsen.next Innovationsnetzwerk vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert.

Inhalierbare RNA-Therapeutika als Zukunft der Medizin

Trotz bedeutender Fortschritte in der Impfstoffentwicklung fehlen bislang wirksame Medikamente gegen viele Virusinfektionen. Das iGUARD-Projekt will das ändern: In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) entwickelt die MHH RNA-basierte Medikamente, die speziell auf die Behandlung schwerer Lungenerkrankungen ausgerichtet sind.

Eine patentierte chemische Struktur der RNA ermöglicht die Inhalation des Wirkstoffs direkt in die Lunge. Dadurch kann das Medikament genau dort wirken, wo es benötigt wird – mit höherer Effektivität und geringeren Nebenwirkungen. Gleichzeitig erlaubt die Technologie eine schnelle Anpassung an neue Virusvarianten, was sie besonders wertvoll für den Kampf gegen neu auftretende Infektionskrankheiten macht.

„Innovativer Therapieansatz überzeugt Jury“

Das Projekt iGUARD wurde bereits mehrfach im Rahmen der SPRIND Challenge von der Bundesagentur für Sprunginnovationen gefördert. „Ich freue mich sehr, dass unser innovativer Therapieansatz die Jury überzeugen konnte“, sagt Professor Axel Schambach, Co-Leiter des Projekts. „Die Auszeichnung hilft uns, unsere Entwicklung weiter voranzutreiben und das Therapeutikum schneller in die Patienten zu bringen.“

Beteiligt am Projekt sind das MHH-Institut für Experimentelle Hämatologie (Prof. Dr. Dr. Axel Schambach, Prof. Dr. Dr. Adrian Schwarzer, Dr. Philippe Vollmer Barbosa) sowie der Bereich Präklinische Pharmakologie und Toxikologie am Fraunhofer-ITEM (Prof. Dr. Armin Braun, Dr. Philippe Vollmer Barbosa).

Wettbewerb mit starker Beteiligung

Der Innovationspreis Niedersachsen wird seit 2016 jährlich in den Kategorien „Wissens- und Technologietransfer“ sowie „Schlüsseltechnologien“ verliehen. Er würdigt herausragende Ideen, die den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern oder neue technologische Durchbrüche ermöglichen. In diesem Jahr gingen fast 100 Bewerbungen ein. Schirmherren des Preises sind Wissenschaftsminister Falko Mohrs und Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne.

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