
Neue Kooperation stärkt die Lungen- und Thoraxmedizin in der Region Hannover und schafft beste Voraussetzungen für Forschung und Patientenversorgung
Hannover (pm/redk). Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und das Klinikum Region Hannover (KRH) haben einen entscheidenden Schritt für die Zukunft der Lungen- und Thoraxmedizin getan: Beide Einrichtungen unterzeichneten gestern, am 10. OKtober 2025, einen Letter of Intent zur Gründung des „Hannover Lungen und Thorax Centrums“ (HLTC). Ziel des gemeinsamen Zentrums ist es, eines der größten und leistungsfähigsten Lungen- und Thoraxzentren Deutschlands aufzubauen – mit internationaler Strahlkraft und klarer Ausrichtung auf Spitzenmedizin, Forschung und Innovation.
Gemeinsame Expertise für die Region
„Mit dem HLTC reagieren wir gemeinsam auf die Herausforderungen der modernen Gesundheitsversorgung und die Zielsetzungen der aktuellen Krankenhausreform, die eine stärkere Konzentration medizinischer Leistungen und eine engere Vernetzung von Klinikstandorten vorsieht“, so Dr. Matthias Bracht, KRH Geschäftsführer Medizin.
Prof. Dr. Frank Lammert, Vizepräsident der MHH und verantwortlich für deren Krankenversorgung, betont: „Für die Menschen in der Region Hannover und in Niedersachsen bedeutet diese trägerübergreifende Kooperation besseren Zugang zu exzellenter medizinischer Versorgung. Das HLTC vereint das Wissen und die Erfahrung der besten Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Lungen- und Thoraxmedizin in Klinik und Praxis, die Hand in Hand arbeiten.“
Zwei starke Partner mit klaren Schwerpunkten
Sowohl das KRH als auch die MHH zählen zu den führenden Einrichtungen in der Behandlung von Lungen- und Atemwegserkrankungen.
Die Pneumologie am KRH-Klinikum Siloah bietet eine umfassende Grund- und Regelversorgung mit Schwerpunkten in der pneumologischen Onkologie und Beatmungsmedizin.
Die MHH wiederum ist spezialisiert auf seltene Lungenerkrankungen und international anerkannt für ihre Expertise in der Lungentransplantation sowie in innovativen Verfahren wie ECMO und biohybrider Ersatzlunge. Auch in der Thoraxchirurgie verfügen beide Häuser über herausragende Kompetenz.
„Als Universitätsklinikum kann die MHH aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Therapien einbringen“, so MHH-Präsidentin Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner. „Eine gemeinsame Leitung sowie die Einrichtung einer Schwerpunktprofessur an der MHH sind Teil der Initiative.“
Bündelung von Wissen für bestmögliche Versorgung
Das neue HLTC wird die bestehenden Kompetenzen beider Häuser bündeln und eine abgestimmte, sektorenübergreifende Patientenversorgung ermöglichen. Schon heute arbeiten MHH und KRH eng zusammen – insbesondere in der Intensiv- und Beatmungsmedizin. Während die MHH über umfangreiche Intensivkapazitäten verfügt, gehört die Weaning-Station des KRH zu den größten in Deutschland.
Forschung, Ausbildung und Innovation
Neben der Verbesserung der Patientenversorgung wird die Kooperation auch die klinische Forschung deutlich stärken. Ein gemeinsamer Patientenpool ermöglicht den Aufbau neuer Schwerpunkte wie COPD, Beatmungsmedizin und interventionelle Bronchoskopie.
Darüber hinaus wird die standortübergreifende Aus-, Fort- und Weiterbildung intensiviert – mit innovativen Lehrkonzepten und Rotationsprogrammen für medizinisches Personal.
Das HLTC wird als partnerschaftliche Struktur konzipiert, ohne eine juristische Fusion der beteiligten Einrichtungen. Damit entsteht ein Vorbildmodell für interdisziplinäre, interprofessionelle und trägerübergreifende Versorgung in Deutschland.









